Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/310

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Datei:Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Später kam Haus Horr in die Familie von Franken, gegenwärtig ist es Eigenthum der Mathilde Kiven, verehelichten Bäumges.

Die dortige Kapelle ist dem h. Johannes von Nepomuk geweiht. Die daselbst gestifteten Messen werden seit etwa fünfundzwanzig Jahren in der Pfarrkirche gehalten.

Der Lohhof, 1817 erbaut, ist zwar der Civilgemeinde Hoisten einverleibt, jedoch haben die Bewohner sich immer als zur Pfarre Neukirchen gehörend betrachtet. Auch hat die geistliche Behörde 1847 entschieden, daß der Hof in kirchlicher Beziehung der Pfarre Neukirchen incorporirt bleiben solle.

Ferner gehören zu Neukirchen Heide, Lübisrath, Mühlrath und Norbisrath.

Letzteres, auch Nörpsrath genannt, war der Stammsitz eines gleichnamigen Geschlechtes. Derselbe gehörte dem Heinrich von Norprath, genannt Weiskorn. Dessen Ehe war nur mit Töchtern gesegnet. 1437 auf Agatha=Tag theilen die Eidame der noch lebenden Eheleute Heinrich von Norprath und Aleid von Zweiffel die Güter derselben. Die älteste Tochter Lisbeth und ihr Ehemann Johann von dem Voirste erhalten das Haus Norprath. Deren Tochter Aleid von dem Voirste wurde 1455 an Gördt von Ritterbach, Herrn zu Frixen, vermählt. Derselbe erhielt 1459 auf St. Urbanus=Tag die Belehnung mit Norprath. Aus seiner Ehe stammten drei Kinder, Katharina, Johann und Leefgina, letztere Gattin des Johann von und zu Sinsteden. Johannes von Ritterbach Sohn wurde 1516 von Wilhelm Graf zu Neuenar mit Norprath belehnt. Als die Nachkommen obenerwähnter Leefgina, Frau von Sinsteden, Ansprüche auf Norprath machten, kam 1590 ein Vergleich zu Stande, wonach Niclas von Voirst zu Houff, Gemahl der Katharina von Ritterbach, Norprath erhielt. Dessen Sohn empfing 1535 die Belehnung und 1647 der Enkel Johann Niclolaus, Landhauptmann des Stiftes zu Hildesheim. Dieser hatte Elisabeth von Römer zur Frau. Norbisrath ging 1698 mit zweihundert elf Morgen auf deren Sohn Johann Arnold, churkölnischer Hauptmann und Drost zu Alpen über. Da er kinderlos war, fiel das Gut an seine Schwester Anna Katharina von Voirst, Gattin des churkölnischer Truchseß Wilhelm Joseph von Hertmanni.[1] Sie erzielten eine Sohn, Johann Wilhelm Joseph von Hertmanni, der ein Verschwender war und Norbisrath nebst einem andern Gute zur Bestreitung der Reise für die Kaiserkrönung in Frankfurt 1742 verkaufte. Dort trieb er den Prunk so weit, daß er sein Viergespann mit silbernen Hufeisen beschlagen ließ. Auch das übrige prachtvolle silberne Geschirr zog die Aufmerksamkeit des



  1. Niederrheinischer Geschichtsfreund, Jahrgang 1881, Nro. 2