Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/204
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Datei:Erzdioecese Koeln 1883.djvu | |
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Gegenwärtig gehören dazu die Ortschaften: Hochneukirch, Dürselen, Hackhausen, Holz und Kamphausen. Dürselen und Kamphausen kommen vor in der Urkunde des Gerlach von Milendonk vom Jahre 1274, worin er dieselben dem Erzbischofe Engelbert von Köln verkauft. Dürselen heißt dort: Durstdale, Mürmelen, Morsazen[1]
Von Holz war schon die Rede. 1249 auf Mariä Geburt läßt Diedrich von Milendonk im Einverständnisse mit seiner Gemahlin Hedwig eine Urkunde ausstellen, worin er meldet, daß Ungram von Budeke gewisse zu Holz gelegene Güter Gott und seiner h. Mutter zu Ehren dem Deutschen Hause geschenkt habe.[2] Bei der ausgedehnten Pfarre war es den Geistlichen gestattet, die Kranken zu Pferde zu versehen. "Es soll in Kichspel Neukirchen bey häßlichem Wetter und übel Weg dem Herrn Pastoren und Cüstern ein pferd zu den Kranken geschickt werden aus höchst gnädigstern befelch Ihro Durchlaucht des Ertzbischofen." 1740.
Die adeligen Geschlechter, welche im 17. und 18. Jahrhundert in Neukirchen lebten, die von Siegen, von der Arck, von Heyden, von Behr, von Breidenbach, von Hertmanni, von Embaven, von der Helm sind fast alle aufgestorben.
Küsterstelle.
Nach altem Herkommen war es ein Recht des Pfarrers und der ganzen Gemeinde, wie einen zeitlichen Vicarium, so auch den Küsster zu setzen. Wenn auf dem Send zur Bestreitung kirchlicher Bedürfnisse eine Steuerumlage festgesetzt war, so mußte der Küster diese Steuer "einbühren" und zwar mit dem Kirchenschlüssel und wo nöthig pfänden. "Doch soll er diese Execution erst nach dreimaliger Anzeigung der Kirchenschlüssel vornehmen."
Bis 1869 hatte der Küster eine Dienstwohnung. Baupflichtig waren die Katholiken und Protestanten. Wegen des Kirchenbaues mußte die alte Küsterei, die unter Pastor Stockem errichtet worden, abgebrochen werden.
An Küsterfonds sind vorhanden ca. 700 Mark.
Als Küster kommen vor: Petrus Poestgens 1367. Pitter Hendichs 1661. Henricus Hendrichs 1683. Pitter Heinrichs 1690. Willem Donpers 1702. Adamus Lüpges 1714-1721. Johannes Wolfgang Schiffers 1721-1758. Joseph Beck 1779-1833. Georg Pelzer 1834 bis 1857. Johann Heinrich Pelzer.
Es verdient noch der Erwähnung, daß um die Hälfte des vorigen Jahrhunderts sich Eremiten in Neukirchen niedergelassen hatten. Sie