Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/084

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Rectorstelle zu Noithausen.

Noithausen liegt eine halbe Stunde von Elsen entfernt. "Noithausen, auch Noythausen, olim Nordhausen genannt, quia versus septentrionem situs est[1], sagen die Annalen des Zephenius, kommt urkundlich zuerst 1294 vor, wo Gerard von Nievenheim dem Deutschordenshause zu Coblenz Aecker, zum Hofe in Noithausen gehörend, überträgt.[2] 1307 genehmigt Mathias, Abt von Knechtsteden, Namens des Klosterbruders Henricus von Nievenheim, Sohn von Gerard, und dessen Schwester Hildegardis, Nonne in Weyer bei Köln, diese Uebertragung.[3]

1297 verkauft Ritter Gerard von Immelenhausen jenem Orden seinen Hof zu Noithausen, den er bis dahin zu Lehen trug. Als Bürgen stellte er unter Andern den Herrn Reinhard, Canonicus des St. Georgstiftes zu Köln und Pastor zu Hemmerden, Rabodo, Burggrafen zu Odenkirchen, und Hermann von Lievendal, welche sich verpflichten, wenn die Geschwister des Verkäufers, sobald sie zu den Jahren der Reife gekommen, nicht Verzicht leisten würden, alsbald nach der an sie ergangenen Aufforderung in Broich (Grevenbroich) einzutreffen und dort in einer anständigen Herberge sich bewirthen zu lassen, bis dem Comthur und den Ordenbrüdern vollständig Genüge geleistet worden.

Obengenannter Gerard von Nievenheim war 1315 todt. Die Wittwe mit ihren Kindern, erwägend, daß es besser sei, einige Güter zu verkaufen, als großen Schaden zu leiden, verkauft dem Deutschen Orden in Coblenz sieben Morgen Land und drei Gewald Holz bei Noithausen, was ihr Sohn Johann Canonicus in Werden, der damals außerhalb Alemannien sich befand, genehmigt. Die Bürgen Conrad von Hoven, Adolf, genannt Reuver, Gerard, genannt der Hund, und Wilhelm von Capellen versprechen, was 1297 auch beim Verkaufe seitens des Ritters Gerard von Immelenhausen geschehen.[4]

1331 kommt curia de Noythausen in einer Provisional-Theilung der Gebrüder von Hochsteden vor.[5]

Im Jahre 1400 tragen Wilhelm von Hochsteden und seine Söhne dem Erzbischof Friedrich III. von Köln ihr Burghaus Noithausen zum Offenhaus und Lehen auf.[6]

Eine seiner Nachkommen, Catharina von Hochsteden, heirathete 1549 in zweiter Ehe Otto Heinrich Walbot von Bassenheim, Herr zu Godenau.



  1. Eine andere Ableitung siehe unter Frimmersdorf.
  2. Lac. II 562.
  3. Copiarium, Nro. 8.
  4. Copiarium, Nro. 9.
  5. Strange, Beiträge zur Genealogie, VI 93.
  6. Lac. III 953. Offenhaus, es mußte de Erzbischofe stets offen stehen, um sich dort nach Belieben in Kriegszeiten zurückzuziehen und sic daselbst zu vertheidigen.