Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/024

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Kloster St. Niclas.

In der Pfarre Bedburdyck befand sich das Franciscanerkloster St. Niclas zur Trifft, von einem Bächlein also genannt, welches in frühern Jahren fließend war, nun aber ganz ausgetrocknet ist. Es entsprang in der Gegend von Jüchen, lief an Gierrath, Stessen, Aldenhoven, Damm, St. Niclas und Glehn vorbei und verlor sich in den Brüchen von Schiefbahn und Neersen. Die Geschichte der Entstehung des Klosters ist nach einem alten Manuscripte des Fürstlichen Archivs zur Dyck folgende.

Lange Zeit vorher, so sagt das Mauscript, ehe unser Convent zur Trifft existirte, scheint es Gott gefallen zu haben, diesen Ort zur Anrufung seines Namens und zur Erbauung eines Klosters auszuwählen.

Hier stand eine sehr alte Kapelle, die den Namen des h. Nicolaus trug. Sie lag im Walde an einsamer Stelle und war im ganzen Jahre, besonders am Feste der elftausend Jungfrauen, stark besucht. 1349 verliehen mehrere Erzbischöfe, die in Avignon versammelt waren, 40 Tage Ablaß allen Christgläubigen, welche diese Kapelle an gewissen Festen besuchen würden. Erzbischof Friedrich von Saarwerden verdoppelte im Jahre 1379 diese Indulgenz. In der Nähe jener Kapelle befand sich eine kleine Wohnung für einen Eremiten, dem es oblag, die Kapelle zu reinigen, die Opfer der Pilger in Empfang zu nehmen und drei Mal im Tage Angelus zu läuten. Derselbe ernährte sich von den Almosen, welche er in der Nachbarschaft, meist auf dem Schlosse Dyck, sammelte, besonders aber von den Tauben, die sich im Thurme der Kapelle eingenistet hatten und deren Zahl so groß war, daß die ersten Bewohner des Klosters, 1449, eine große Menge Dünger unter dem Dache vorfanden und sieben Karren voll auf die Aecker fuhren. Unter einem Eremiten waren die Opfer sehr reichlich geflossen. Da traf einst bei spätem Abend ein fremder Bettler ein und begehrte Obdach. Was ihm gewährt wurde, vergalt er mit Undank. Bei nächtlicher Weile tödtete er den Eremiten in der Kapelle, wohin dieser sich zum Gebete begeben. Dazu hatte er sich des Bratspießes bedient, womit der Eremit die Tauben zurecht machte. Nachdem der Unhold alle Kisten erbrochen, entfloh er. Die Nachbaren wunderten sich, nicht mehr den Angelus läuten zu hören; am dritten Tage gingen sie zur Kapelle und fanden den Eremiten vor dem Altare in seinem Blute liegen. So endete der letzte Eremit.

Die alte Kapelle stand bis zum Jahre 1409. Eine neue Kirche trat an ihre Stelle.

In Lüttenglehn, in der Pfarre Grefrath, wohnte vor Alters ein edeles Geschlecht, a flore genannt, die Wackeren von der Blume. Ihre Burg