Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/154
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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett | |
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Pfarrer Nikolaus Resch von dem Herrn über Lebendige und Tote heimgeholt. Gerade ein Jahr zuvor war ihm die Gattin, Frau Maria Susanna, Schwester des Pfarrers Johann Daniel Germann zu Bischweiler, in die Ewigkeit vorangegangen. Auch sie war an dem seit Jahren in der Gemeinde herrschenden hitzigen Fieber gestorben. Dem betrübten Witwer hinterließ sie „zwei liebe lebendige Söhne, worunter das jüngste ein fünfwöchentlicher Säugling war. Nächst den vier, welche ihr in die Ewigkeit vorangegangen, wurde ihr das Grab gemacht.“ Gegen Ende des Jahres wurde ihr das jüngste Kindlein „zur linken Seite eingesammelt, allwo sie ebenfalls zur rechten Seite mit einem solchen Liebespfand versehen ist.“ Nicht lange währte es, daß auch der Gatte und Vater nachfolgte, der seit Jahren ja in Folge seines anstrengenden Berufes und der erlittenen Drangsale fieberkrank gewesen war. Geboren zu Bobenhausen, war er zuerst als Diakonus zu Ingweiler und dann als Pfarrer zu Reipertsweiler angestellt und unter dem 10. März 1701 hierherberufen worden. Am 24. April als dem Sonntag Kantate hielt er dahier seine Antrittspredigt. Im Juni 1707 wollte ihn seine Behörde nach Ernoldsheim befördern, er zog es aber vor, der Gemeinde Freistett in all ihren Anfechtungen bis ans Ende treu zu bleiben. Schmerzlich ergreift es uns heute noch, was anläßlich seines Begräbnisses in das Kirchenbuch eingetragen ist: „Den 22. Januar 1710 ist in seinem Erlöser sanft und selig verschieden der Wohlehrwürdige, Großachtbare Jakob Nikolaus Resch, nachdem er der Kirche neun Jahre mit größtem Fleiß vorgestanden. Ob er nun schon auf der Welt wenig Dank für seine große Mühe bekommen, so wird er doch bereits im Himmel leuchten, wie die Sonne. Er ist den 28. desselben Monats begraben worden, alt 35 Jahre.“
In den letzten Jahren des spanischen Erbfolgekriegs wurde unser Vaterland abermals durch den Tod bewährter Fürsten und Führer heimgesucht. Am 25. Juni 1709 starb Friedrich Magnus, der edle Markgraf von Baden-Durlach. Derselbe hatte