Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/060
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hatten, nämlich: Mathias Zell von Kaysersberg; Wolfgang Kapito, geb. zu Hagenau und, ehe er nach Straßburg kam, Professor zu Freiburg und Pfarrer in Bruchsal; Kaspar Hedio aus Ettlingen und der berühmte Martin Butzer, ein persönlicher Freund Luthers. Diese predigten in dem Münster und zu Sankt-Thomä im Sinne der Reformation. Von dem Bischof, welcher seine Residenz zu Zabern hatte, mehrfach vorgeladen und bedroht und von der Priesterschaft verfolgt, fanden sie Schutz bei dem gebildeteren Teil der Straßburger Bürgerschaft. Im Jahre 1523 ließ Bischof Wilhelm von Honstein eine Klage wider sie aufsetzen; aber siehe da: Schon bald darnach erließ der Magistrat der Reichsstadt einen Beschluß, wonach alle Prediger künftighin nichts anderes, als das heilige Evangelium, die Lehr Gottes und was zur Mehrung der Lieb Gottes und des Nächsten dient, frei und öffentlich dem Volk verkündigen sollten. Wenige Monate darauf that der Bischof alle verheirateten Geistlichen in den Bann. Die Bürgerschaft kehrte sich nicht daran. In einem Briefe vom 6. Mai 1524 bezeugt Luther seine Freude darüber, daß in Straßburg das lautere Wort Gottes zur Herrschaft gelangt sei. Von Straßburg aus fand nun das Evangelium frühe schon in der einen und anderen Hanauer Gemeinde Eingang. So lange indes Philipp III. lebte, hatten die evangelischen Geistlichen einen schweren Stand.
In Lichtenau lehrte schon im Winter 1524 auf 1525 Martin Enderlin in evangelischem Sinne, wurde aber schon im Januar durch den Amtmann des reformationsfeindlichen Mitregenten Reinhard von Bitsch verhaftet. Als sich der Straßburger Magistrat sofort für den gefangenen Prediger bei Graf Philipp dem III. verwandte, erhielt er die ausweichende Antwort: „Ich habe meinem dortigen Amtmann Stumphard befohlen, das heilige Evangelium ungestört predigen zu lassen und für Enderlins Loslassung zu sorgen, aber der dortige (ebenfalls in Lichtenau angestellte) Amtmann des Grafen von Bitsch (ein Herr von Bärstett) zögerte damit.“ Doch wurde