Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/009
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Gott auch noch einen ausdauernden Mut, die vielen Schwierigkeiten, die ihm entgegengesetzt wurden, zu überwinden. Denn als er nach langjähriger Vorarbeit mit dem Vorschlag einer umfassenden Regulierung hervortrat, erhob sich allgemeiner Widerspruch, besonders von Seiten der Gemeinden, bei welchen man den Anfang machen wollte. Aber er verzagte nicht. Im Jahre 1821 wurde bei Kehl ein Durchstich in's Werk gesetzt und bis 1825 vollendet. Aber erst 1832 konnte mit Baiern und 1840 mit Frankreich ein endgiltiger Vertrag abgeschlossen werden. Der Rheindurchstich bei Freistett geschah in den Jahren 1843 bis 1845. Seit der Mitte der siebenziger Jahre liegt der Thalweg von Basel bis Mannheim in der vereinbarten Strombahn. Daß von nun an Ueberschwemmungen nicht mehr so gefährlich wie ehedem werden können, und daß sie weit seltener sind, haben uns die letzten Jahre bewiesen. Die seitens des badischen Landes bis jetzt aufgewandten dreißig Millionen beginnen gute Renten zu tragen. Wie vieles nutzbare Land ist allein für unsere Gemeinde gewonnen worden.
Aber ehe das herrliche Werk von allen Seiten Anerkennung gefunden, hatte sich über dem edlen geistigen Schöpfer desselben das Grab geschlossen. Schwer erkrankt, hatte er sich zu Paris einer Operation unterzogen, starb daselbst und wurde auf dem Montmartre-Kirchhof begraben. Markgraf Max von Baden ließ dem Gründer der Rheinkorrektion zu Maxau ein Denkmal errichten, und auf dem Breisacher Schloßberg wurde zum Teil aus freiwilligen Spenden der beglückten Rheingemeinden ein Tullaturm erbaut und 1874 in Anwesenheit unseres geliebten Großherzogs Friedrich eingeweiht. Auch an Tulla erfüllte sich das Wort des 8. Psalmes: „Du wirst ihn lassen eine kleine Zeit von Gott verlassen sein. Aber mit Ehren und Schmuck wirst du ihn krönen. Du wirst ihn zum Herrn machen über deiner Hände Werk.“