Frelsdorf (Beverstedt)

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Cuxhaven > Einheitsgemeinde Beverstedt > Frelsdorf (Beverstedt)

Heimathaus Frelsdorfer Brink


Einleitung

Es besteht ein Freilichtmuseum „Frelsdorfer Brink“, in dem ein alter landwirtschaftlicher Hof, ein Schafstall, Kornscheunen, Backofen, Brunnen und ein Bienenstand erhalten wurden. Das Museum soll an die alte Brinkgenossenschaft erinnern. Noch 1888 standen auf dem Gelände mit einer Ausdehnung von 8,6 Morgen (= 2,25 Hektar) 23 Schafställe und 15 Kornscheunen. Der Schäfer hatte 1870 eine Schafherde von 982 Tieren zu hüten, er erhielt dafür als Lohn 20 Taler im Jahr und Reihentisch, d. h. er durfte abwechselnd bei den Eigentümern der Schafe eine Mahlzeit einnehmen (ähnlich wurde der Dorflehrer beköstigt.) Die letzte Herde hatte 1948 immerhin noch 150 Schafe.

Wappen

IMG 4483.JPG
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Beschreibung

In Silber ein bewurzelter grüner Eichbaum mit sechs goldenen Früchten, um dessen Stamm ein goldener Ring schwebt.


Begründung

Die Eiche alte Eiche auf dem Brink ist ein Wahrzeichen der Gemeinde. Unter ihr sollen früher Versammlungen abgehalten worden sein, und es soll dort auch das Femegericht getagt haben.


Allgemeine Information

Politische Einteilung

Frelsdorf zählt heute zur Gemeinde Beverstedt


Wappen Beverstedt (Cuxhaven).jpg Ortschaften der Gemeinde Beverstedt (Cuxhaven) im Landkreis Cuxhaven

Appeln  |   Beverstedt  |   Bokel  |   Frelsdorf  |   Heerstedt  |   Hollen  |   Kirchwistedt   |   Lunestedt   |   Stubben  |   Wellen  |   Wollingst

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

ev.luth.Bethlemgemeinde zu Hipstedt


Kirche Hipstedt

Am 1.11.1957 beschloss der Kirchen-Vorstand zum Bau einer Kirche in Hipstedt. Hipstedt gehörte zum Kirchspiel Oerel. Der Grundstein wurde am 6.09.1958 gelegt. Richtfest wurde schon am 20.12.1958 gefeiert. Der Landesbischof Dr. Lielje weihte die ev. luth. Bethlem Kirche am 22.01.1960 ein.

"Kirche Hipstedt"


Katholische Kirchen

Sankt-Johannes-der Täufer-Kirche


Sankt-Johannes-der-Täufer-Kirche


Bis zum Bau der Sankt-Johannes-der-Täufer-Kirche 1965 in Loxstedt, wurden die Katholiken im südlichen Teil des damaligen Landkreises Wesermünde von der Wulsdorfer Sankt-Nikolaus-Kirche betreut.

Glanzpunkt der Innenausstattung ist heute das Mosaik auf der Altarrückwand, das seit 2001 die Kirche ziert. Das Thema ist die Geheime Offenbarung des Johannes. Gefertigt wurde das Bildwerk aus Natursteinen, die von allen Kontinenten der Welt stammen.

Nachdem 2006 der damalige Pfarrer in den Ruhestand verabschiedet wurde, wurden die kath. Pfarrgemeinden Loxstedt und St. Nikolaus Wulsdorf mit der kath. Pfarrgemeinde Hl. Herz Jesu in Geestemünde zusammengelegt.

Herz-Jesu-Kirche Mitte

Geschichte

Durch Werkzeugfunde ist belegt, dass das Gebiet Frelsdorf schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Aus späterer Zeit fand man 1963 ein Bronzeschwert und ein Beil in einem angepflügten Grabhügel. Etwa ein Dutzend Hügelgräber, insbesondere im Ortsteil Frelsdorfermühlen, weisen auf diese frühe Besiedelung hin. Um 1910 konnte man im Gemeindegebiet noch 36 Grabhügel, 1 zerstörtes Steingrab und einen Urnenfriedhof zählen. Heute finden sich in der Nähe des Wanderweges Frelsdorf - Heinschenwalde noch 3 gut erhaltene Grabhügel, der größte, mit Namen Bickersberg, befindet sich direkt am Weg unweit der Gemeindegrenze

1264 wurde Frelsdorf in einer Urkunde des Erzbischofs Hildepold von Bremen als Fridlestorpe zum ersten Mal erwähnt. Der Ortsname, dessen Bedeutung unklar ist, hat sich in seiner Schreibweise oft geändert: 1280: Vrilestorpe, in der Schwedenzeit: Frillstorff, 1768: Freelsdorff.

Die Pest reduzierte die Bevölkerung um das Jahr 1627 drastisch. In der Sage vom Totengräber von Frelsdorf wird berichtet, dass Frelsdorf damals keinen eigenen Friedhof hatte. Der Totengräber Hinrich Bock musste die Leichen der Pestopfer ohne Sarg auf einem Wagen zum 10 Kilometer entfernten Friedhof von Beverstedt bringen. Er selbst wurde von den Mitmenschen geschnitten und war das letzte Opfer der Pest. Das zu seinem Gedenken geschaffene Denkmal ist heute nicht mehr erhalten.

Eine Frelsdorfer Besonderheit war die alte Brinkgenossenschaft. Anders als in den Nachbargemeinden, wo die Schafställe zu den Hofgrundstücken gehörten, betrieb man in Frelsdorf seit Mitte des 17. Jahrhunderts, noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, eine Brinkgenossenschaft mit einer gemeinsamen Schafherde, einem Schäfer, Schafställen und Kornscheunen. Diese Trennung von an einer Stelle konzentrierten Wirtschaftsgebäuden von den Wohnhäusern war einmalig in Norddeutschland. Ein Rest dieser Anlage ist heute noch als Freilichtmuseum zu besichtigen.

Die Moorwiesen um den heutigen Frelsdorfer Mühlenbach standen oft, auch durch bewusste Aufstauungen, unter Wasser, es bildete sich eine Seenkette. So konnte eine Wassermühle in Frelsdorfermühlen betrieben werden. Von 1859 bis 1933 kam noch eine Galerieholländerwindmühle an der Geestensether Straße hinzu. Gemälde von Hermann Daur (1902): Frelsdorf - Inneres eines niedersächsischen Bauernhauses

Um 1900 gab es noch einen Versuch durch die Überflutung von ca. einem Quadratkilometer Moorwiesen Karpfen und Schleie zu züchten. Das Unternehmen wurde aber wegen mangelnder Rentabilität aufgegeben. Ebenfalls zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert kam es durch die Einführung von Kunstdünger zu größeren Umwälzungen. Die Heideflächen wurden zu Ackerland, die Schafzucht auf dem Brink wurde überflüssig. Am 1. Mai 1899 wurde die Bahnlinie Bremerhaven-Bremervörde eröffnet. Frelsdorf erhielt etwa einen Kilometer vom Dorfkern entfernt einen Bahnhof.

Ein Denkmal im Ortskern erinnert an die gefallenen Frelsdorfer Soldaten im Ersten Weltkrieg. Auf zusätzlichen Steintafeln sind die Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges zu lesen.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges (für Frelsdorf am 4. Mai 1945) verlief die Kriegsfront am Frelsdorfer Ortsrand. Die östlich von Frelsdorf gelegene Gemeinde Hipstedt war bereits von der schottischen 51. Highland Division besetzt, Frelsdorf wurde zu diesem Zeitpunkt noch von der Wehrmacht bzw. dem Volkssturm gehalten.

Nach Kriegsende musste Frelsdorf viele Flüchtlinge und Vertriebene aufnehmen. Die Siedlung „Bei den Fortwiesen“ entstand, die Siedlung „Am Bahnhof“ vergrößerte sich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ersetzte die Mechanisierung in der Landwirtschaft immer mehr die Arbeitskraft von Menschen und Pferden. Milchproduktion wurde nun auf vielen Höfen favorisiert. Die Straße nach Appeln wurde in den 1950er Jahren befestigt, andere Straßenverbindungen ausgebaut, im Ortskern eine Regenwasserkanalisation geschaffen. 1968 wurde eine Friedhofskapelle erbaut, 1972 ein Feuerwehrhaus. In den 1970er Jahren wurde das zentral im Dorf gelegene Denkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges umgestaltet. Zwei Lebensmitteleinzelhändler schlossen in dieser Zeit ihre Verkaufsstellen, der Unterricht an der Grundschule wurde wegen der geringen Zahl von schulpflichtigen Kindern in Frelsdorf ebenfalls eingestellt. Hier unterrichteten bis 1976 zwei Lehrer in zwei Klassenräumen Schüler der ersten bis vierten Jahrgangsstufe.

Seit dem 1. November 2011 ist Frelsdorf ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Beverstedt.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Internetlinks

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort:

Offizielle Internetseiten

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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