GEDCOM/SUBM-Tag
Name und Bedeutung
Tag
SUBM
Formelle Bezeichnung
SUBMITTER
Deutsche Bezeichnung
Verfasser, Einsender, Übermittler
Verwendung
Person oder Organisation, die genealogische Daten in eine Datei einspeist oder an jemand anderen übermittelt.
Aussagen des GEDCOM Standards 5.5.1 zu SUBM
Das Kennzeichen SUBM wird laut Standard dazu verwendet, den Einsender von Daten zu kennzeichnen. Es muss einmal im Header einer GEDCOM-Datei vorhanden sein und dort auf den entsprechenden SUBM-Datensatz zeigen.
Der Standard erlaubt neben dieser Verwendung im Header aber auch den weitergehenden Einsatz des SUBM-Kennzeichens, um den Einsender von bestimmten Daten kenntlich zu machen.
Im Header einer Datei ist das SUBM-Kennzeichen wie folgt verankert:
HEADER:=
n HEAD {1:1}
...
+1 SUBM @<XREF:SUBM>@ {1:1}
...
SUBM muss also genau einmal verwendet werden und auf einen SUBMITTER_RECORD (Verfasser-Datensatz) verweisen. Dieser wiederum ist wie folgt aufgebaut:
SUBMITTER_RECORD:=
n @<XREF:SUBM>@ SUBM {1:1}
+1 NAME <SUBMITTER_NAME> {1:1}
+1 <<ADDRESS_STRUCTURE>>* {0:1}
+1 <<MULTIMEDIA_LINK>> {0:M}
+1 LANG <LANGUAGE_PREFERENCE> {0:3}
+1 RFN <SUBMITTER_REGISTERED_RFN> {0:1}
+1 RIN <AUTOMATED_RECORD_ID> {0:1}
+1 <<NOTE_STRUCTURE>> {0:M}
+1 <<CHANGE_DATE>> {0:1}
Der Verfasser-Datensatz muss also den Namen des Verfassers enthalten. Er kann weitere Informationen, wie Adresse (ADDR), Dateien (OBJE), einen Hinweis zur präferierten Sprache (LANG), Kennungen des SUBM-Datensatzes (RFN, RIN) sowie Bemerkungen (NOTE) und ein Änderungsdatum (CHAN) beinhalten.
Einsatz der SUBM-Datensätze
In einer GEDCOM-Datei können beliebig viele SUBM-Datensätze {1:M} eingesetzt werden. Auf genau einen von ihnen verweist das SUBM-Kennzeichen im Header. Der GEDCOM-Standard führt dazu aus: "Es wird davon ausgegangen, dass alle Datensätze einer Übermittlung von dem im Dateikopf genannten Verfasser zusammengestellt wurden, es sei denn, es wird innerhalb einzelner Datensätze durch SUBM auf einen anderen Verfasser-Datensatz verwiesen."
Jedem Personen-Datensatz und jedem Familiendatensatz dürfen (auf oberster Ebene 1) jeweils beliebig viele {0:M} SUBM-Verweise zugeordnet werden. Diese kennzeichnen dann den Verfasser dieses Datensatzes. Weiterhin kann der Verfasser-Datensatz einmal im Submission-Record ( SUBN ) zitiert werden.
Neben SUBM kann mit folgenden Kennzeichen auf einen Verfasser-Datensatz gezeigt werden:
ANCI @<XREF:SUBM<@ /* Verfasser ist an Vorfahren zu diesem Datensatz interessiert */
DESI @<XREF:SUBM<@ /* Verfasser ist an Nachfahren zu diesem Datensatz interessiert */
Die im Standard im unten zitierten Beispiel gezeigte Verwendung eines Zeigers auf einen Verfasserdatensatz hinter ASSO ist gemäß der expliziten Grammatik verboten. Es darf also - Gegensatz zum im Standard selbst gezeigten Beispiel - folgende Konstruktion
ASSO @<XREF:SUBM<@ /* Relation, siehe Beispiel unten */
nicht verwendet werden.
Beispiel aus dem Standard
RELATION_IS_DESCRIPTOR:= {Size=1:25} (“Beziehung ist” Beschreibung)
Ein Wort oder Phrase, die die Beziehung von Objekt 1 zu Objekt 2 beschreibt.
Beispielsweise würde das folgende als „Joe Jacob’s Urenkel ist der Verfasser, auf den @XREF:SUBM@ verweist“:
0 INDI
1 NAME Joe /Jacob/
1 ASSO @<XREF:SUBM>@
2 RELA Urenkel
Hinweis: Dieses Beispiel widerspricht der expliziten Grammatik des GEDCOM-Standards, der hier also widersprüchlich ist. Die explizite Grammatik des Standards sieht vor, dass unter ASSO ausschließlich Personen-Datensätze, und keine anderen Datensätze stehen. Also auch kein Verfasser-Datensatz wie im Beispiel gezeigt.
Vereinbarungen zu SUBM
Die Vereinbarungen sind auf der Grundlage der Diskussion in der Gedcom-L erarbeitet und durch Abstimmung von den in der Gedcom-L mitarbeitenden Progrmmautoren verabschiedet worden.
E1 SUBM im Header und anderen Datensätzen einer GEDCOM-Datei
Jeder Export in eine GEDCOM-Datei muss mindestens einen Einreicher-Datensatz (SUBM) enthalten, auf den im Header der Datei mit dem Kennzeichen SUBM verwiesen wird. Dieser Datensatz beschreibt den Einreicher der Datei. Das Kennzeichen SUBM darf weiter in Personen- und Familiendatensätzen exportiert werden (nur in der Ebene 1, nicht unter anderen Kennzeichen im Datensatz), und dabei auf den Einreicher der Datei oder auf andere Verfasser-Datensätze verweisen. In anderen Datensätzen außer HEAD, INDI und FAM darf das Kennzeichen SUBM nicht exportiert werden.
E2 fehlende Einreicher-Daten
Es wird empfohlen, den Anwender bei fehlenden Angaben zum Einreicher vor dessen Export zur Eingabe der Einreicher-Daten aufzufordern. Gibt der Anwender trotz Aufforderung keine Daten ein, wird empfohlen, im SUBM-Datensatz nur NAME UNKNOWN zu exportieren.
E3 Verweise mit ANCI und DESI auf Verfasser-Datensätze
Die Kennzeichen ANCI und DESI dürfen ausschließlich in Personendatensätzen eingesetzt werden, um mit einem Zeiger auf einen Verfasser-Datensatz zu verweisen. Sie zeigen damit, dass der im Verfasser-Datensatz beschriebene Verfasser ein Interesse an den Vorfahren dieser Person (ANCI) oder an den Nachfahren dieser Person (DESI) hat. Es ist nicht zulässig, hinter ANCI bzw. DESI Klartextangaben zu exportieren.
E4 Zusammenhang zwischen ASSO und SUBM
Es wird vereinbart, dass beim Export nicht mit dem ASSO Kennzeichen auf einen Einreicher-/Verfasser-Datensatz verwiesen werden darf. Damit wird der expliziten Grammatik gefolgt wie unter ASSO im Standard beschrieben. Das im selben GEDCOM Standard 5.5.1 gezeigte Beispiel mit einem Zeiger auf einen Einreicherdatensatz hinter ASSO darf nicht verwendet werden.
E5 Umfang der exportierten Angaben zum Einreicher
Der Einreicher-Datensatz, auf den der Verweis im Header der GEDCOM-Datei erfolgt, muss zumindest den Namen des Einreichers haben. Es wird empfohlen, dem Anwender beim Export die Entscheidungsmöglichkeit zu geben, in welchem Umfang weitere Angaben wie seine Adresse, Telefon, Fax und Email mit exportiert werden sollen.
Behandlung/Darstellung schwieriger Situationen
Diskussionsstand in der Arbeitsgruppe der Programmautoren
Die bisherige Diskussion in der Gedcom-L zeigt, dass SUBM fast ausschließlich zur Kennzeichnung des Erstellers einer GEDCOM-Datei im Header eingesetzt wird.
Die Diskussion beleuchtet weiter die Frage, ob es Sinn macht, bei einem Import von GEDCOM-Dateien die SUBM Information in die Personen- und Familiendatensätze zu übernehmen. So kann eine gewisse Rückverfolgbarkeit erreicht werden, woher die Daten kamen. Es wurde festgestellt, dass die Möglichkeiten mit SUBM eher eingeschränkt sind und eine Übernahme in SOUR sowohl von der Informationszuordnung (erlaubt auch die Zuordnung zu Teildaten innerhalb eines Datensatzes) als auch von der Sicherheit vor Verlust der Information bei weiterem Datenaustausch ( SUBM wird außer im HEADER von kaum einem Programm unterstützt ) Vorteile bietet.
Gegen eine automatische Übernahme spricht, dass damit (ungefragt!) die eigentlichen Daten in der GEDCOM-Datei verändert werden, nämlich um den Submitter ( = Einsender ) ergänzt werden. Und es dabei nicht klar ist, welche Rolle der Einsender bei der Ermittlung / Erfassung der Daten hatte. Kritisch ist auch, dass auf diese Weise Informationen zu lebenden Personen ungewollt eine große Verbreitung finden könnten, wenn die entsprechenden Angaben aus den Datensätzen dann in Veröffentlichungen auftauchen (Verletzung Datenschutz?). Als bessere Lösung wurde daher E5 eingebracht, und letztendlich fand bei der durchgeführten Abstimmung der folgende Vorschlag als zu weitgehender Eingriff in die Programmhoheit keine ausreichende Mehrheit:
I1 Übernahme der Informationen aus SUBM in andere Datensätze beim Import
Die Übernahme der Information aus dem Einreicher-Datensatz, auf den im Header der GEDCOM-Datei verwiesen wurde, in andere Datensätze der importierten Datei zur Kennzeichnung der Herkunft dieser Daten darf nur erfolgen, wenn dem der Anwender ausdrücklich zugestimmt hat. Das gilt unabhängig davon, ob diese Information in entsprechend neu angelegte SUBM-Verweise oder in Quellenzitate mit dem Kennzeichen SOUR eingebracht wird.
Abweichungen vom Standard bei der Verwendung
ASSO und SUBM
Der im Standard vorhandene Widerspruch zwischen der Grammatik zu ASSO und dem im Standard dargestellten Beispiel mit ASSO plus Zeiger auf Verfasser-Datensatz wurde wie in den vorstehenden Abschnitten während der Listendiskussion erkannt. Die Vorgehensweise zu diesem Widerspruch wird unter den Programmentwicklern abgestimmt.
ANCI, DESI
Es gibt (Dritt-) Programme, die unter ANCI und DESI andere Informationen als Zeiger auf Verfasser-Datensätze einsetzen. Dies ist nach GEDCOM-Standard nicht zulässig.