Faulhaber (Familienname)
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Herkunft und Bedeutung
Der Familienname ist wohl als mittelhochdeutscher Übername zu deuten, von "vül, voul" = "morsch, faul, verfault, stinkend" + "haber" = "Hafer", wohl für einen Bauer, dessen Getreideäcker durch schlechten Hafer gekennzeichnet sind. Wahrscheinlich ist damit der Taumel-Lolch oder das Taumel-Weidelgras (Lolium temulentum)gemeint, früher auch Faulhaber oder Schwindelhafer genannt. Dieses Gras wird bei Verunreinigung mit bestimmten Bakterien stark toxisch. Der Familienname Faulhaber war ursprünglich sicher etwas abwertend gemeint.
Varianten des Namens
Vulhaber (um 1221), Vulhavere (1270), Faulhaber bereits um 1385.
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
---|---|
<lastname-map size="200">Faulhaber</lastname-map> | <lastname-map size="200" mode="abs">Faulhaber</lastname-map> |
Bekannte Namensträger
- FAULHABER, Johann, 1580 Ulm -1635 Ulm, Mathematikus in Ulm; seine Familienangehörigen kamen etwa 60 Jahre vorher nach Ulm; Nachkommen von ihm blieben in Ulm;
Sonstige Personen
- Dietrich Vulhaber ist 1221 Zeige in Würzburg. In Haigerloch kommen die erste Faulhauber bereits 1236 vor. 1270 wird sogar ein "miles dictus Vulhavere" zu Guntersblum bei Mainz genannt.
- Bereits 1567 kommen in Lauffen ob Rottweil zwei Männer namens Faulhaber vor; Georg Faulhaver, Vogt und Hans Faulhaber. 1582 ist Thomas Faulhaber Pleban in Dietingen. 1615 haben sich die Faulhaber neben Lauffen o.R. auch nach Frittlingen, Göllsdorf und Horgen verbreitet, LKr. Rottweil.
- 1652 wird erstmalig der Waldförster Hans Jacob Faulhaber in Otterberg im dt.-ref. Kirchenbuch von Otterberg erwähnt; er war wohl der Stammvater der Faulhaber in Otterberg
Literaturhinweise
- Brechenmacher, Josef Karlmann 1957-60 Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. 1. Band (A-J), S.436.
- Hawlitschek, Kurt: "Johann Faulhaber 1580-1635, Eine Blütezeit der mathematischen Wissenschaften in Ulm"
Daten aus FOKO
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