Eupen und Umgegend (1879)/146

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Im Jahre 1868 wurde ein neues Schulgebäude für die Mädchenschulen erbaut, für dessen Benutzung die Stadt keine Miethe zu zahlen hatte. 1870 bewilligte die Stadt für eine am Haidberge zu erbauende massive Treppe einen Zuschuß von 150 Thlr.

       In Verfolg des Gesetzes vom 31. Mai 1875 zeigte die bisherige Oberin, Schwester Antonia unter'm 4. April 1878 an, daß am 1. April 1878 die sämmtlichen Ordensfunktionen der seitherigen Genossenschaft auf dem Haidberge eingestellt worden seien. Die Stadt übernahm die zu Schulzwecken bisher benutzten Räume für eine jährliche Miethe von 2250 Mark und übertrug den Unterricht weltlichen Lehrerinnen. Die Kirche wird von der höheren Bürgerschule benutzt.

Die Waisenanstalt und das Versorgungshaus[1]

       Auf Antrag des derzeitigen Pastors und einer Anzahl anderer Herren von Eupen wurde durch Hofordonnanz des Kaisers Karl VI vom 17. Juli 1710 gestattet in Eupen ein Waisen-und Arbeitshaus zu gründen. Die Anstalt wurde in einigen alten Häusern auf der Stelle des jetzigen Waisenhauses in's Leben gerufen.

       Ein demzufolge von dem Tribunal in Henri-Chapelle unter'm 7. März 1711 auf zehn Pergament-Folio-Seiten in holländischer Sprache ausgefertigtes Reglement enthält die Bestimmungen über Gründung, Unterhaltung und Verwaltung des Arbeits- und Waisenhauses.

       Dasselbe bestätigt im 1. Kapitel die gegenwärtig angestellten Provisoren: den Pastor, den Meyer Dael, Scheffen Römer, ältesten Bürgermeister Nikolaus Willems, Mathias Clebank, Winand Jerusalem und Arnold Roemer auf Lebenszeit in ihrem Amte. Der zeitige Meyer, ein von Gerichtswegen zu ernennender Scheffe und der jedesmalige älteste der regierenden Bürgermeister haben im Amte


  1. Unter Benutzung eines Berichtes des Herrn Ober-Bürgermeisters Becker vom 6. Oktober 1872, erstattet an dem 25jährigen Fest der Wirksamkeit der Schwestern vom heil. Karl Borromäus in den Anstalten.