Eupen und Umgegend (1879)/131
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Eupen und Umgegend (1879) | |
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hiesigen Bodenverhältnisse, durch welche der Ackerbau fast ausgeschlossen, Wiesenbau und Viehzucht aber nicht ausreichende Beschäftigung bot, willkommen waren und gern Aufnahme fanden, da den Bewohnern der Gegend dadurch Gelegenheit geboten wurde einen Erwerbszweig zu erlernen, der ihnen nach den gemachten Erfahrungen reichlichen Gewinn abzuwerfen versprach. Diese Erwartungen müssen sich auch verwirklicht haben, wenigstens spricht hierfür der Umstand, daß der neue Erwerbszweig einen nennenswerten Aufschwung genommen, was aus einer Verordnung Karl's II, Königs von Spanien vom Mai 1680 hervorgeht, nach welcher dieser sich veranlaßt sieht „den Tuchfabrikanten von Eupen zur Erweiterung ihrer Geschäfte und Fabriken, zur Vermehrung der Mühlen und Anlagen, zur Heranziehung und Beibehaltung fremder Ansiedler und Fabrikarbeiter, überhaupt zur schwunghaften Einrichtung der Industrie ansehnliche Gerechtsame zu bewilligen.“ (S. Geschichte des Ortes.)
Neue bürgerliche Unruhen in Gent zu Anfange des achtzehnten Jahrhunderts[1] führten vollends den Verfall der dortigen Industrie herbei und der größte Theil der Weber wanderte aus, um sich im limburger Lande niederzulassen, wo bald nachher ihre Industrie 30,000 Arbeiter beschäftigte. Hiesige Fabrikanten bezogen die Messen von Leipzig, Braunschweig und Frankfurt und der bisher auf die Niederlande beschränkte Absatz erweiterte sein Gebiet über Deutschland und Rußland und dehnte sich gegen das Ende dieses Jahrhunderts auch nach der Levante aus.
Ein in Folio gebundener handschriftlicher Auszug aus den Inspektions-Arbeiten der Controlleurs, die Manufakturen, Fabriken und Erzeugnisse des Jahres 1764 betreffend (Depouillement des besognes d'inspection des controlleurs sur l'objet des manufactures, fabrique de l'annßee 1764. Bureau
- ↑ Theilnahme am spanischen, später am österreichischen Erbfolgekriege; Gent wurde im spanischen Erbfolgekriege 1678 und 1708 und im österreichischen Erbfolgekriege 1745 von den Franzosen erobert.