Eupen und Umgegend (1879)/123
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1869.“ (Der vielgeliebten Maria schenkten mich die Handwerker von Eupen. Mich goß Beduwe zu Aachen unter dem Pfarrer von Eupen J. Richartz 1869). Taufpathen waren L. Hommel und Petronella Adang geb. Kreusch.
Die mittlere Glocke heißt „Joseph“, wiegt 1522 Pfund, gibt den Ton fis an und trägt die Inschrift: „Joseph opificium decus liberet caros Eupenses.“ (St. Joseph die Zierde der Handwerker wolle die lieben Eupener vor allem Uebel bewahren.) Als Taufpathen fungirten J. W. Vanderheiden und M. E. Rinck geb. Brüll.
Die kleinste auf gis abgestimmte Glocke, 1097 Pfund schwer enthält die Inschrift: »Eupenae opifices me donare, Johannem Baptistam nominare, manuum laborem in me sacrare.“ (Eupens Handwerker schenkten mich, Johannes Baptista nannten sie mich, als Frucht ihres Fleißes heiligten sie mich.) H. Voß und E. Kaiser geb. Thielen waren hierbei die Taufpathen.
Im folgenden Jahre wurde ebenfalls durch Gaben von Wohlthätern noch ein anderer lange gehegter Wunsch mancher Pfarrangehörigen erfüllt, nämlich die Vervollständigung des Geläutes, indem zu den — wie oben gemeldet — bereits vorhandenen auf e, fis und gis gestimmten Glocken als vierte, kleinste die „St. Nicolai“-Glocke, mit dem Tone a, wiegend 800 Pfund, hinzukam. Die feierliche Glockenweihe wurde durch den Herrn Pfarrer Schröder Sonntag den 26. September 1875 vollzogen. Die mit Ornamenten und Bildnissen geschmückte Glocke kostet ohngefähr 450 Thaler und trägt die Inschrift: „Me fudit Beduwe Aquisgrani, Ferdinando Schroeder neopastore ad St. Joseph Eupenae 1875. Testes: Joannes Theves et Margaretha Gensterblum.“ („Mich hat gegossen Beduwe zu Aachen, unter dem neuen Pfarrer zum hl. Joseph zu Eupen Ferd. Schröder 1875; Taufpathen waren Johann Theves und Margaretha Gensterblum“); ferner das Chronikon: „Sanctus Nicolaus vocor, Dei cuncta dona precor, Parochiae Sancti Joseph“. („Heiliger Nikolaus heiße ich, Alle Gaben Gottes erflehe ich, der Pfarre des hl. Joseph.“)
So verkündeten feierlich die Glocken, daß endlich die Kirche und der Thurm vollendet seien; ein sprechendes Zeugniß für die Nachwelt von der Opferwilligkeit Eupen's; denn — außer einer Zuwendung der königlichen Regierung in Höhe von 3000 Thalern sind die Gesammtbaukosten durch freiwillige Beiträge gedeckt worden; freilich bleiben noch auf längere Jahre bedeutende Bauschulden der Kirche abzutragen.
Noch eine Schwierigkeit blieb zu überwinden, um nach 25jährigem Bemühen die Errichtung des Pfarrsystems zu erlangen, und diese Schwierigkeit bestand in der Abgränzung des neuen Pfarrsprengels.