Eupen und Umgegend (1879)/119
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Die St. Josephs-Pfarrkirche unter der Haas.
Wie in mancherlei Beziehung noch jetzt, war auch der untere Stadttheil von Eupen lange Zeit in kirchlicher Beziehung das Stiefkind der Stadt. Es würde wie in vielen anderen Dingen so auch jetzt noch wahrscheinlich in kirchlicher Beziehung kaum anders stehen, wenn nicht selbstthätiges Einschreiten eine Aenderung hierin herbeigeführt hätte.
Die Absicht des Pfarrers Wilhelm Kuperus, im Jahre 1688 am unteren Ende der Lehmkuhl oder Düvelscheit eine Kapelle zu erbauen, wurde in Folge der Unentschlossenheit und Uneinigkeit der Bewohner aufgegeben und das sämmtliche Baumaterial, obgleich die Fundamente bereits ausgemauert waren, nach einem neuen Bauplatze an die Stelle der jetzigen Apotheke am Haasberg geschafft, bis endlich 1712 die Kapelle auf dem Berge erbaut wurde. (S. Bergkapelle.) Es war hierdurch freilich den Bewohnern des unteren Stadttheils eine Erleichterung geschaffen, diese jedoch immerhin noch so unzureichend geblieben, daß der stille Wunsch nach einer eigenen Kirche und eigenem Pfarrsystem fortdauerte, und besonders dadurch neue Nahrung erhielt, daß im unteren Stadttheil, wo immer mehr Fabriken entstanden, auch die Bevölkerung besonders der Arbeiter sich allmählich sehr vermehrte. —
In einer Sitzung des Kirchenvorstandes vom Jahre 1847 nach dem Tode des Pfarrers und Dechanten Vincken erhielt diese Angelegenheit durch die besondere Anregung des derzeitigen Bürgermeisters Herrn von Harenne, endlich eine greifbare Gestalt. Mehre Bewohner des unteren Stadttheils hatten sich vereinigt und von dem königl. Baurath Herrn V. Statz in Köln einen Plan zum Kirchenbau nebst Kostenanschlag anfertigen lassen. Dieselben Herren unter der wirksamen Hülfe des damaligen geistlichen Lehrers der höheren Bürgerschule, späteren Pfarrers zu Aldenhoven Herrn Egidius Anton Blanchard, bildeten einen besonderen Kirchenbau-Verein, und es begannen nun die Sammlungen zu den Baukosten, welche einen überaus günstigen Erfolg hatten. Nachdem der anfängliche Plan, die Kirche auf dem damaligen römer'schen, jetzt stollé'schen Grundstücke zu erbauen nach sorgfältiger Erwägung aufgegeben