Eupen und Umgegend (1879)/105
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Eupen und Umgegend (1879) | |
<<<Vorherige Seite [104] |
Nächste Seite>>> [106] |
Datei:Eupen-und-umgegend-1879.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Mitteln, da Kuperus inzwischen gestorben war, sowie auch wahrscheinlich deshalb, weil Manche mit der Lage der Baustelle nicht einverstanden waren. Ein Anerbieten von Rekollekten-Patres, dort oder auf dem Berge eine Kirche und Kloster zu erbauen, unterblieb auf den Einspruch der Einwohner, welche die daraus für sie erwachsenden Lasten fürchteten, da sie bereits durch den Unterhalt der Kapuziner zu Eupen in Anspruch genommen waren. Der Bau war inzwischen wieder abgebrochen und die Materialien auf den Platz am Haasberg gebracht worden, auf welchem sich gegenwärtig die Apotheke befindet. Man hielt diese Baustelle für geeigneter, weil sie mehr im Mittelpunkte des unteren Stadttheiles lag und auch, weil bereits den Haasberg aufwärts sieben sogenannte Fußfälle oder Stationen des Leidens Christi waren; die letzte dieser Stationen ist jetzt noch an der Südseite in der Mauer der Bergkapelle ersichtlich.
Nach einer Einigung der Bewohner unter der Haas und am Berge mit dem derzeitigen eifrigen Pastor Henreko wurde am 12. Juli 1712 vor dem Notar L. Duts ein Vertrag vereinbart und geschlossen, nach welchem sich die Ersteren verpflichteten, unter Zuhülfenahme des Materials der 1688 angefangenen Kapelle unter der Düvelscheyt, an der Stelle auf dem Berge, auf welcher bisher eine kleine Kapelle mit einem Glöckchen gestanden, eine größere Kapelle zu Ehren des hl. Johannes Baptista zu erbauen. Auf diese frühere indessen nicht dem Gottesdienste gedient zu haben scheint, bezieht sich auch die Inschrift in der Bogenrundung des Kapellen-Thores: „Jesus, Maria Joseph. Readificatum 1712.“ Auch diese kleinere Kapelle scheint dem hl. Johannes geweiht gewesen zu sein, daher denn auch die anliegende Straße Johannesstraße oder im Munde des Volkes Jöesstraße hieß (die Bezeichnung Judenstraße wäre hiernach zu berichtigen). Die Kosten des Baues wurden durch Sammlung freiwilliger Beiträge aufgebracht und der Bau dergestalt gefordert, daß schon am 27. Dezember, dem Tage des Evangelisten St. Johannes 1712 feierlicher Gottesdienst in der Kapelle abgehalten werden konnte.