Die evangelisch-augsburgische Filialkirche Dziepolc
deutsch: Diepolds
Diözese: Petrikau
Filiale von: Kleszczow
gegründet: 1840
Kirchenbücher wurden geführt ab: 1841
Geschichte: Am 26.06.1840 wurde mit der Genehmigung des Warschauer Konsistoriums auf Bitte von Pastor Lembke aus Belchatow die dieser Gemeinde untergeordnete Filialgemeinde Feliksow gegründet. Auf Grund von Versprechungen des Bürgermeisters der Stadt Radomsko gegenüber den deutschen Siedlern entschloss man sich 1843 zu einer Verlegung in die Kreisstadt. Da diese jedoch keinem ihrer Versprechen (Überlassung einer Kirche bzw. eines Grundstücks für eine neue, Zahlung des Unterhalts für den Kantor, ...) gerecht wurde und der Kantor sich daher bald in einer finanziellen Notsituation befand, wählte man 1852 als neuen Gemeindesitz Dziepolc. Seit 1917 bestand nebenher wieder eine Filiale Radomsko als Tochtergemeinde von Tschenstochau, bis 1936 Dziepolc und Radomsko zum selbständigen Kirchspiel Radomsko-Dziepolc zusammengeschlossen wurden.
Pastoren:
1841-1844 Eduard Lembke (Belchatow) 1844-1849 Leopold Otto (Petrikau) 1850-1853 Ludwig Müller (Petrikau) 1853-1857 August Hirszowski (Kleszczow) 1857-1873 Ferdinand Haefke (Kleszczow) 1876-1896 Ludwig Müller (Petrikau) Eduard Fiedler (Belchatow) Ludwig Müller (Petrikau) - abwechselnd - 1836-1913 Robert Haefke (Kleszczow) 1913-1922 Leopold Wojak (Tschenstochau) 1922-1937 Richard Diem (Kleszczow) 1937-1939 Waldemar Falkenhagen (Dziepolc) 1939-1940 Bruno Ochendrowitsch (Dziepolc) 1940-1945 Richard Horn (Radomsko)
Herkunft der Siedler: In den ersten Jahren der Besiedlung (zwischen 1790 und 1820) lässt sich noch ein geordnetes Bild von Siedlungsgemeinschaften beobachten. Während die Einwohner Antoniows und Przybyszows hauptsächlich aus dem Kreis Landsberg/Warthe stammten, bildeten die Kolonien Boguslawow und Krery bis auf wenige Ausnahmen Einwanderer aus den Kreisen Friedeberg/Neumark und Czarnikau. Neben der Neumark und Posen (hier ist u.a. Murowana-Goslin zu nennen) ist auch Schlesien ein oft genanntes Herkunftsgebiet. Bei fast allen zugewanderten Familien ist die Gegend bei Kalisch und Konin als Zwischenstation nachweisbar. Hier sind besonders Sobieseki und Prazuchy zu nennen, aber auch Trabczyn, Adelhof und Niezgoda werden erwähnt. Konstantynow (Luisenhof) und Blota Kruplinskie (Luisenbach) waren als preußische Kolonien Wohnort württembergischer bzw. mecklenburgischer Familien. In den 1850er und 1860er kamen zusätzlich viele Familien aus Lodz in die Gemeinde, die als Geburtsorte zumeist auch Württemberg, Baden oder die Pfalz angaben. Ein beträchtlicher Teil der deutschen Einwohner zog nach Wolhynien weiter.
Literatur: Pastor Richard Horn: Die Chronik vom Werden und Vergehen einer deutschen evang.-luth. Kirchengemeinde in Polen (Radomsko-Dziepolc). Marienheide: 1988
Eingepfarrte Orte: Antoniow, Blota Kruplinskie, Boguslawow, Dziepolc, Elzbietow, Ewina, Feliksow, Florentynow, Jozefow, Konradow, Konstantynow, Krery, Michalopol, Przybyszow, Radomsko, Teodorow, Zalesie - nach der Gründung der Ev.-Augsb. Filiale 1840 waren die Siedler nicht mehr so fest an ihre Kolonien gebunden und heirateten auch in andere Ortschaften. So wurden auch reinpolnische Dörfer wie Amelin, Babczow, Blonie, Jackow, etc. zum Wohnort deutscher Familien.
Link: http://www.radomsko.de/
Daten aus dem GOV
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