Die Probstei in Wort und Bild/151

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Probstei in Wort und Bild
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[150]
Nächste Seite>>>
[152]
Datei:Probstei in Wort und Bild.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Ein Denkmal.

Der Etatsrat Jochims hatte in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts in der Nähe von Schleswig eine Baumschule angelegt, woraus er jährlich 3000 Stämme nach allen Gegenden der Herzogtümer unentgeltlich verteilen ließ. Als Freund der Forst- und Landwirtschaft hatte er in seinem Garten zum Andenken an zwei schlichte Landwirte ein Denkmal, das jetzt leider verschwunden ist, mit folgender Inschrift errichtet:

„Parren Drews in Süderditmarsen und Adam Schneekloth in der Probstei zeigten in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts dem Landmanne unseres Vaterlandes den Segen Gottes in dem in seinem Acker vorhandenen Mergel und fordern hier zur dankbaren Erinnerung auf.“

Auf entgegenstehender Seite:

„Errichtet, wie Friedrich der Gute Landesvater war, im Jahre MDCCCXXIV.“

Adam Schneekloth, ein Landmann in der Probstei (geboren in Barsbek 1744, 29. November, gestorben daselbst 1812, 6. September), ließ um das Jahr 1770, erzählt man, auf seinem Acker eine Tränkstätte graben und die Erde über den Acker fahren. Wie er diesen nachher mit Roggen bestellte, bemerkte er, daß er an einigen Stellen weit üppiger wuchs, als an den übrigen. Er forschte nach der Ursache und fand, daß dort von der Erde aus der Tiefe hingebracht worden war. Da suchte er nach einer Erdart von gleicher Mischung und brachte sie auf seinen Acker. Als sich daselbst die gleiche Wirkung zeigte, setzte er dies Verfahren fort. Einige Nachbarn ahmten ihm nach, und die Mergelwirtschaft nahm ihren Anfang, blieb aber zuerst mehrere Jahre auf die Probstei beschränkt, ehe sie sich über die Geest verbreitete.


Die Probsteier Salzwiesen-Niederung, deren Eindeichung und Entwässerung.

Von Amtsvorsteher Wiese-Schönberg.

Mit dem Worte „Salzwiesen“ wurde von jeher eine von der Schmoeler Scheide bis zum Dorfe Wendtorf an dem Ostseestrande belegene Ebene von ca. 2000 ha Größe bezeichnet, welche keiner der angrenzenden politischen Gemeinden zugeteilt war.

Die Inkommunalisierung dieses Landstrichs in die Kommunalbezirke Stakendorf, Schönberg, Wisch, Krokau, Barsbek, Wendtorf und Lutterbek geschah erst im Jahre 1885.

Die bezeichnete Ebene war bis Anfang dieses Jahrhunderts bei jedem außergewöhnlichen Ostwind der Ueberflutung durch die Ostsee ausgesetzt. Der natürliche Strandwall reichte nur bis zur Mündung des Barsbeker Sees. Durch diese Mündung drang das Seewasser in die Niederung ein. Von seeenartigen Untiefen und stehenden sogenannten „Gallen“ zerrissen, hatte die Niederung nur einen sehr geringen Wert. Dadurch ist es denn auch zu erklären, daß bei der Aufteilung dieser sogenannten Salzwiesen sich in den an dieselbe unmittelbar angrenzenden 7 Ortschaften nicht genügende Abnehmer für dieselbe fanden, vielmehr Besitzer sämtlicher Gemeinden der Probstei mit Ausnahme von Laboe und Brodersdorf hiervon Parzellen erworben haben.

Der Umstand nun, daß viele Besitzer von ihren Grundstücken in der Salzwiesen-Niederung sehr weit entfernt wohnten und letztere für sie daher weniger Wert hatten, ist jedenfalls mit ein Hindernis mit gewesen, daß diese weite Ebene bis zu Anfang dieses Jahrhunderts in sehr unkultiviertem Zustande verblieb. Dennoch ist das Bestreben, die Niederung gegen Ueberflutung zu schützen, nach den Ueberlieferungen schon bis in das vorige Jahrhundert zu verfolgen.

Nach Notizen des Hufners Hans Stoltenberg zu Wisch vom Jahre 1855 wurden im Jahre 1802 zum ersten Male Techniker berufen, welche ein umfassendes Eindeichungsprojekt in