Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/213

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Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren
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Nicolaus Grifanck (Greifhahn) aus Malchin, bis 1571, dann zweiter P. in Teterow (s. d.) und Daniel Hennecker, seit 1571, wurde P. in Passee 1584 Okt. 10 (s. d.). Sie versahen den Dienst gleichzeitig in Stäbelow, das auch der Nachfolger noch bis 1602 mitverwaltete: Christoph Schuslow[1] aus Rostock (imm. 1577), seit 1584 (A: emerit. 1627, Pf.: † 1631), stiftete mit seiner Ehefrau Margarete der Kirche zu Hanstorf 1585 die jetzige Kanzel.

      1627–1661. Thode, Joachim, aus Marlow, dem Vorgänger adjungiert 1627, † 1661, 61 J. alt. – Verh. 1) (wohl schon 1624[2]) Anna Schuslow, Tochter des Vorgängers. 2) Judith vom See, wohl aus Rostock[3], c. Sohn in Steffenshagen. Ein zweiter Sohn, Joachim, wurde Bürgermeister in Kröpelin.

      Gleich in seinem ersten Amtsjahre, acht Tage vor Jakobi, kamen die Kaiserlichen, 6000 Mann stark, unter v. Arnimb und plünderten alles, auch die Bücher und Kirchenschriften; die Bewohner flüchteten nach Rostock. 1628 wütete die Pest in Hanstorf und Umgegend; es starben daran über 100 Menschen, darunter der Küster Daniel Struck mit Frau und Kind; das Pfarrhaus blieb allein verschont. 1637 kamen die Kaiserlichen wieder; aus Furcht vor ihnen wagten die Kirchspielleute nicht, über Feld zum Gottesdienst zu kommen, so daß der Klingelbeutel „nichts“ brachte. Alles Vieh nahm die Soldateska weg; Thode mag es deshalb vorgezogen haben, die 25 Schafe, die der im J. 1628 an der Pest verstorbene Hanstorfer Schäfer Christoph Nachtigall der Pfarre sterbend als „eisernes Vieh“ vermacht hatte, jetzt lieber zu verkaufen; sie erbrachten 16 ßl. das Stück. Von Thodes Erben erhielt P. Vischer dafür jedoch 13 eiserne Schafe und 1 Kuh. Am ersten Weihnachtstage 1637 wurde der Gottesdienst während der Predigt durch die Kaiserlichen gestört, die „in die Kirche drangen, allerlei insolentias verübten, etliche Knechte mit Gewalt fortnahmen, einige ins Haupt verwundeten“. Im folgenden Jahre 1638 brachen die Schweden in die Kirche ein und schnitten die Seile von den Glocken ab. Thode mußte sich „wie ein Kriegsgefangener“ in Rostock aufhalten und lag dort zwölf Wochen am Fleckfieber schwer darnieder. Ein Licht auf die gute alte Zeit fällt dagegen aus einer Eintragung im Kirchenrechnungsbuch über die Kosten der Reise Thodes zur Generalsynode


  1. Nicht Schluslow, wie Schlie schreibt.
  2. Der spätere P. in Steffenshagen Christoph Thode leistete als Student den Eid 1646 Mai 22, wird also vor 1625 Mai 22 geboren sein. Vermutlich unterstützte Thode den Vorgänger bereits einige Jahre vor seiner Erwählung zum Nachfolger im Predigtamte.
  3. Ein Christian vom See aus Rostock (ihr Bruder?) studierte dort 1649.