Die Kirchenbücher in Baden (1957)/27

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Die Kirchenbücher in Baden (1957)
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handelt sich um die bis zur napoleonischcn Neubildung des badischen Staats im Anfang des 19. Jhs zu den badischen Markgrafschaften gehörenden linksrheinischen Besitzungen. Sie sollen daher hier aufgeführt werden. Aus dem gleichen Grunde werden im folgenden Abschnitt die nur vorübergehend hei der napoleonischen Neuordnung für einige Jahre oder nur Monate zu Baden gehörenden Orte verzeichnet[1]. (Alphabetisches Verzeichnis am Schluß des Buches).

      I. Im Elsaß lag das baden-badische Amt Beinheim bei Selz. Es war anfangs des 15. Jh zur Errichtung eines Rheinzollbrückenkopfes erworben worden. Bis zum Luneviller Frieden gehören deshalb das Städtchen Beinheim mit Schloß und Häusern Leutenheim, Neuhof (heute Neuhäusel) und Langenau zur Markgrafschaft Baden-Baden. In Beinheim und Leutenheim bestanden kath Pfarreien.

      Privater Besitz des baden-durlachischen Hauses war seit 1751 die hanau-lichtenbergischc Herrschaft Kutzenhausen bei Weißenburg als Mitgift der Gemahlin Karl Friedrichs, Karoline Luise von Hessen-Darmstadt. Engere Beziehungen der beiderseitigen Bevölkerung scheinen hier nicht entstanden zu sein. Zum Amt K. gehörten die Dörfer Nieder- und Oberkutzenhausen mit Feldbach, z.T. die Dörfer Lobsann mit Forsthaus Mattstall, Merkweiler mit Weiler Hölschloch. In K. bestand seit 1543 eine luth, seit 1693 auch eine k Pf, beide für die genannten Orte [2]. K. fiel 1801 an Frankreich. Als Entschädigung erhielten die nachgeborenen Prinzen die Abteien Salem und Petershausen.

      II. In der Pfalz besaß Baden-Durlach bis 1801 das Amt Rhodt mit dem luth Pfarrort Rhodt[3] das 1603 im Tausch gegen Liebenzell und Altensteig von Württemberg erworben wurde. Die Pf. hat KB s 1570, die kath gehörten im 18, Jh zu Pf Hainstadt. Heute gehört zur Pfalz auch die zum Sponheimer Besitz der Baden-Badener Markgrafschaft zählende Herrschaft Grävenstein (bei Pirmasens), erworben erst 1776. Sie umfaßte die Orte Rodalben (mit Weiler Petersberg, Staffelhof, Glashüttenhof), Merzalben (mit Wieslautern, Birkwieserhof, Clausen mit Hesselbergerhof), Leimen (mit Röderhof, Karlsmühl), Münchweiler (mit Kaltenbacherhof u. Riegelhornerhof). Für diese Orte bestanden kath Pf in Rodalben, seit 1723 auch in Merzalben. Rodalben mit Filialen Clausen, Leimen, Münchweiler, Pctersberg hat KB s 1693 (1693–1740 u. 1749–89 bei Bürgermeisteramt R., 1740–49 im Staatsarchiv Speyer), Merzalben ist im KB von R. bis 1723, dann eigene KB (1770–98 bei Bürgermeisteramt M.). Die Herrschaft Grävcnstein war kath. Nur vorübergehend gehörte zur Markgrafschaft im 18. Jh das Pfandschaftsamt Ellerstadt mit luth Pf und Schule.

  1. Bad. Hof- u. Staalskalender 1766, 1786, 1791. – Bad. Regierungsblatt 1803–10. – R. Fester, Markgraf Bernhard I. u. d. Anfänge d. bad. Tcrritorialstaats, Neujahrsbl. d. Bad. Hist. Comm. 1896. – E. Gothein, Die bad. Markgrschften im 16. Jh, ebd. 1910. – Lautenschlager I, 2 6852–6872.
  2. Vgl. H. Clauß, Histor.-topogr. Lexikon d. Elsaß, Zäbern 1895.
  3. Auch „Rodt unter Rietburg“ genannt, heute Bezirksamt Landau. – Vgl. Hermann Kopf, Auf bad. Spuren in d Rheinpfalz, Roth unter Rietburg, BH 1952. – G. Biundo, Die Einführung d Ref. in Roth unter Rietburg, Bl f pfälz. KrchGesch 1940.