Die Doerriens/023

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Die Doerriens
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      Später beriefen ihn seine Eltern nach Hause zurück und er vermählte sich am 20. Februar 1599 auf deren Rat und Gutachten mit der „Erbaren und Tugendsamen Jungfrau Anna Bex, Herrn Hans‘ Bex sel. Fürnehmen Handelßmans in Hildesheim Ehelicher Tochter,“ mit der er an die dreißig Jahre eine „geruhige, friedfertige und Gott wolgefällige Ehe“ führte und in derselben durch göttlichen Segen einen Sohn und zwei Töchter erzeuget, so noch am Leben.

      „In wehrendem seinem Ehestande, hat er sich darauff, zu seinem ansehnlichen Gewandt- und Wollenhandel begeben, und desselben mit allen Fleiß gewartet.“

      Außer seinem Anwesen in der Altstadt besaß er auch einen Garten im Gebiete der Neustadt hinter der Domprobstei. Diesen hatte er von Sander Blecker gekauft und es wird ihm, scheinbar nach längeren Streitigkeiten, am 21. März 1612 vom Bürgermeister und Rat der Neustadt Hildesheim bestätigt, daß er den Weg zu seinem Garten hinter der Domprobstei in der Mitte fünf Fuß oder Schu benutzen und Weiden, die ihm abgehauen sind, an seinem Garten pflanzen darf [1]. Seine Witwe hatte später noch Schwierigkeiten wegen eines Wassergangs in Berndt Nöldecks Garten oder über dessen Hof [2].

      Er bekleidete allerhand Stadt-Ämter zu Hildesheim und hatte dadurch bicht geringe Müheverwaltungen. 1601 wurde er zum Provisor und Vorsteher der Kirche S. Andreae erwählt und verwaltete dieses Amt „continue“ 13 Jahre. 1608 wurde er für mehrere Jahre an E. E. Raths-Apotheken-Amt gesetzt, 1609 [3] hat man ihn in E.E. Raths Oldermans-Stuhl der Gemeinde erwählt, 1614 kam er in den Vierundzwanzigmans-Stuhl, später stand er etliche Jahre mit besonderem Fleiß der Cämmerei vor, bis er 1624 zum Regierenden Bürgermeister von Hildesheim erkoren wurde.

      In diesem Amte wird besonders von ihm gerühmt, „das er jederman gerne gehöret und bescheid gegeben, und sich sonsten auch für gemeine Stad sorgfeltig und gegen jedermänniglich bescheidentlich verhalten und gezeiget.“

      Er war ein besonderer Liebhaber von Gottes Wort und ging häufig zur Kirche und zum Abendmahl.

      Am Sonntag vor 14 Tagen hat er sich etwas Schwach befunden und, weil es sich zu guter Besserung angelassen, und man allerhand Mittel Gebraucht und errhofft, daß es keine Gefahr mehr haben sollte, so hat es sich doch am Sonnabend darauf verschlechtert, sodaß er an die Prediger geschickt hat, damit die Gemeinde des Herrn fleißig für ihn bitten wolle.


  1. Stadtarch. Hildesheim. Urk. D. Altstadt Nr. 1592.
  2. Daselbst, altes Repertorium, Nova XXII. 20, 25, XXIV. 32, 39, 43, 44, 47, 49.
  3. Nach dem Oldermannsbuche 1593-1794 (Handschriften der Altstadt Nr. 52) im Stadtarchiv zu Hildesheim wurde er an Stelle Christoffer Brandis‘ am 18ten Januar 1608 zum Oldermann gewählt; da er aber schon zwei Jahre darauf in die Sechsmann erkoren wurde, so kam am 20ten August 1610 Jonas Wulffes an seine Stelle als Oldermann.