Deutsches Wörterbuch 1898/V
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Vorwort
Seine Entstehung verdankt das vorliegende Buch dem von mir schon lange gehegten Wunsche für den deutschen Unterricht eine gedrängte Zusammenstellung der wichtigsten deutschen und Fremdwörter in Hinsicht auf ihre Abstammung und Verwandtschaft in den Händen zu haben. Indem ich die Wörtersammlung in dem württembergischen Regel- und Wörterheft zu Rechtschreibübungen benützte und dabei Anlass nahm, weniger bekannte Wörter zu erklären, fand ich, wie einerseits den Schülern Sinn und Bedeutung oft des einfachsten und deutschesten Wortes dunkel war, weil ihnen die Einsicht in dessen Herkunft und Grundbedeutung fehlte, wie aber anderseits eine rege und lebhafte Teilnahme der ganzen Klasse sich zeigte, wenn den Schülern die Erklärung gegeben oder vielmehr der Weg gezeigt, ja nur angedeutet wurde, aus dem sie den Sinn des fraglichen Wortes finden konnten. Da lag der Gedanke nahe, das Nötigste in einem kleinen Buche zusammenzustellen, das immer zur Hand wäre wenn man es brauchte, das ein, wenn auch bescheidener Ersatz sein könnte für umfangreichere und für augenblickliche und rasche Benützung weniger geeignete Werke. - Zunächst wollte ich nur den Wortvorrat jenes Regelhefts nach etymologischen Gesichtspunkten bearbeiten. Aber aus verschiedenen, zum Teil sehr leicht erklärlichen Gründen wurde ich immer weiter über das zuerst gesteckte Ziel hinausgeführt und so entstand allmählich das vorliegende Buch.
Den nächsten und ersten Zweck des Buches hat schon die Ankündigung desselben, die der 1. Lieferung beigegeben war, mit diesen Worten dargelegt: „Das deutsche Wörterbuch auf etymologischer Grundlage ... wendet sich an alle Lehrer und Freunde unserer Sprache, die nach einem Führer auf den vielverschlungenen Pfaden der Sprachforschung Begehr tragen, ohne zu eigentlichen Studien auf diesem Gebiet Muße und Gelegenheit zu besitzen“.
Was Anlage und Inhalt des Büchleins anlangt, so ist darüber nicht eben viel zu sagen; hier heißt es: Lieber Leser, komm und sieh! Ich schätze, ein Wörterbuch gerade soll am besten sein eigener Sachwalter sein. Vielleicht hat mancher Leser schon bei der ersten Lieferung, die ihm in die Hände gekommen, bedenklich den Kopf