Deutsche und französische Kultur im Elsass/006
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vollenden den tropisch-fremdartigen Charakter dieser Wasserlandschaft. Aber auch das Kulturland, die Feldflur, bietet einen mannigfaltigen, oft malerischen Anblick. Schon die verschiedenartigen Anpflanzungen, neben dem Getreide der Hopfen, der Tabak, im Oberelsass auch der Weinstock, erfreuen durch den Wechsel das Auge des Beschauers. Überall stehen die Obstbäume auf den Feldern oder an den Wegen; die reichen Dörfer liegen in Hopfenpflanzungen und Fruchtbäumen fast versteckt, oft bemerkt man sie erst, wenn man am Eingang steht. So bietet fast jede Feldmark in der Ebene oder Bann, wie es im Elsass heisst, ein reizvolles Bild: das Dorf im Schatten der Obstbäume, eine Reihe alter alemannischer Bauernhöfe, unterbrochen von den neuen ziegelgedeckten Häuschen der kleinen Leute, ein kleiner Fluss oder Bach, der durch fette Wiesen fliesst, darüber hinaus eine üppige Feldflur, zahlreiche Obstbäume, die sich zu einem fernen Wald zu verdichten scheinen, und als Abschluss des Bildes die blauen Berge des Schwarzwaldes oder der Vogesen.
Das Volk, das dieses schöne Land seit alter Zeit bewohnt, ist alemannischen Stammes, allerdings stark vermischt mit einer keltoromanischen Urbevölkerung, die vor der Alemanneneinwanderung hier ansässig war. Manche körperliche Eigentümlichkeit der altelsässischen Bevölkerung mag auf diese Mischung zurückgehen. Der Unterschied der rein keltischen Gebirgsbevölkerung einiger Thäler der Hochvogesen in Körperbeschaffenheit, Sprache und Sitte von den übrigen Bewohnern des Landes zeigt jedoch klar das bedeutende Übergewicht des deutschen Elements bei der Masse der Bevölkerung. Die Elsässer sind ein mittelgrosser, kräftiger Menschenschlag, wohl etwas schlanker und feingliedriger als die benachbarten süddeutschen Volksstämme. Der blonde und der brünette Typus und deren Mischformen sind etwa gleichmässig verbreitet. Eine hervorstechende Eigentümlichkeit ist die schmale Gesichtsbildung mit schmaler Nase und feingeschnittenem Mund. Die Frauen
- Bildunterschrift:
- TH. SCHULER: MÄNNLICHE BAUERNTRACHT.