Deutsche Namenkunde (Kluge)/037
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wie Germersheim, Geroldseck, Ingolstadt, Rappoltsweiler. In solchen Fällen liefert unsere ältere Sprache die Männernamen Gêrmâr, Gêrolt, Ingolt und Rappolt. Das sind Namen aus der Zeit der Einnamigkeit, und die Zeit nach der Völkerwanderung war die hauptsächlichste Zeit der größeren Niederlassungen, deren Fortbestand unsere Dörfer und dann auch unsere Städte sind.
Mit der Bekehrung der deutschen Stämme zum Christentum wurden die Niederlassungen der Missionare, die Klöster mit ihren Kirchen und Kapellen und den Einsiedeleien Mittelpunkte für neue Ortschaften, und so haben zahlreiche Ortsnamen ein christliches Gepräge erhalten wie Einsiedeln und München d. h. ‘bei oder zu den Einsiedlern, den Mönchen’ (mhd. einsidel, münch); daher die vielen Münster und Zell (Zella, Zelle). Dazu mit einem genitivischen Personennamen Appenzell und Radolfzell nach einem Appo und Radolf benannt. Hierher gehören Kirchberg, Kirchdorf, Kirchhain, Kirchheim, Kirchhofen; sowie Altkirch, Markirch, Meßkirch, Neukirch(en), Oberkirch. Wenn Kirchen einem Schutzpatron geweiht waren, erhielten danach Ortschaften den Namen wie St. Anton, St. Avold, St. Blasien, St. Florian, St. Georgen, St. Goar, St. Johann, St. Ingbert, St. Märgen = St. Maria, St. Paul, St. Peter, St. Trudbert, St. Ulrich. Der Name Xanten beruht auf lat. ad sanctos. Neben den Ortsnamen Kapellen stellt sich im Südwesten die eingedeutschte Lautform Kappel.
Die Hauptzeit der Städtegründungen fällt ins 9. bis 12. Jahrhundert, und die Namengebung benutzt von nun an das Grundwort -burg, dessen Bedeutung ‘Stadt’ auf eine Grundbedeutung ‘Bergung’ (zu dem Ztw.[GWR 1] bergen)
Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)
- ↑ Zeitwort