Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/386

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Wilanzcoul hieß, jetzt bloß Steinkaul genannt wird. Udo, Sohn des Herrn Giselbert, schenkte der Kommende Siersdorf im J. 1270 Güter im Caderdail (Katerthal) unter Merkstein. 1540 schenkte die Abtei Klosterrath einen Antheil ihrer Steingrube im Kotterdael dem Herrn von Rimburg. Niemand durfte ohne Erlaubniß der Abtei und des Hauses Rimburg hier Steine brechen, und diese Erlaubniß wurde nur gegen Erlegung einer gewissen Summe ertheilt: für einen Stein, der einen Quadratfuß[1] groß war, mußte 1 Stüver brabäntisch, für jeden Mühlenstein aber 1 Dukaten erlegt werden. Hier wurden auch die Schleifsteine für die Aachener und Burtscheider Nähnadelfabriken gebrochen. 1630 verpfändete der König von Spanien die Herrschaft über Merkstein an die Abtei Klosterrath für 5600 Gulden. 1642 kaufte der Herr von Rimburg diese Pfandschaft; 1692 kam sie aber wieder an Klosterrath. Im Jahre 1666 erhielt Merkstein einen eigenen Gerichtshof mit 1 Schultheißen und 7 Schöffen.

       Rimburg, früher Rengberg, Rengelberg, Rengburg, Rynberg, Ryneberg und Rymberg, 31/2 Stunde (2,38 Meilen) von Aachen, 11/2 Stunde nördlich von Herzogenrath, ist ein Landgut, welches mit den Weilern Finkenrath, Hofstadt und dem Landgute Nevelstein die Bürgermeisterei Rimburg ausmacht und zur Pfarre Merkstein gehört. Die ehemalige Herrschaft Rimburg gehörte ursprünglich zu Brabant. 1498 erhob Kaiser Maximilian I. die Schlösser Rimburg und Gronsfeld zu Herrschaften des deutschen Reichs; Karl V. aber erklärte Rimburg für eine brabäntische Herrschaft. Diese Herrschaft war von allen hohen landesherrlichen Abgaben frei, die Besitzer


  1. GenWiki-Red: im Original die Abkürzung □Fuß