Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/358
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das Innere der Kirche und des Klosters. Die bewaffneten Protestanten trugen wieder auf freie Religionsübung, Theilnahme an städtischen Aemtern, Austreibung der Jesuiten, Rückkehr der verbannten Protestanten-Anführer und auf Straflosigkeit ihres neuen Aufstandes an. Als sie aber Aussicht auf Kleve-Jülich'sche Hülfe erhielten, setzten sie den Rath ab, ernannten eine regierende Deputation von 88 Mitgliedern an seine Stelle, richteten ihren Gottesdienst wieder ein und befestigten sich in der Stadt. Sie warben stets Soldaten an, setzten vier Stadtverwalter ein, ernannten zu allen Stellen, nahmen die Stadtkasse in Besitz, untersuchten die Rentkammer und Archive und übten allein gänzlich die Regierung aus. 1612 wurden neue Bürgermeister und ein neuer Rath, welcher größtentheils aus Protestanten bestand, gewählt. Kaiserliche Kommissarien trafen aber zu Aachen ein und drangen auf Wiederherstellung des Alten. Kaiser Mathias erließ 1613 ein Restitutions-Mandat, welches unbeachtet blieb. Dann erschienen neue kaiserliche Kommissarien, und der spanische General Spinola kam aus den Niederlanden mit 16,000 Mann an zur Exekution des Mandats. Hierauf trat der neue Rath ab und der alte wieder ein. 600 Wiedertäufer und der protestantische Prediger und Lehrer wurden vertrieben; mehrere tausend Einwohner wanderten aus. Der protestantische Rath hinterließ 22,000 Thaler Stadtschulden und die Exekution des Spinola hatte 18,000 Philippsthaler gekostet, zu deren Deckung er (1618) die Güter der Entflohenen verkaufte, wodurch aber nur ein Theil der Summe gedeckt wurde. Die lästige spanische Besatzung blieb übrigens in Aachen bis 1632. Im Jahre 1629 wurden die