Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/289
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ansehnlicher Mühlenbach, welcher von hier westlich bis Rathheim ein breites, mit Gehölz überwachsenes Thal durchschlängelt, sich dann nach Nordwesten wendet und, die Ruhr auf ihrem rechten Ufer begleitend, durch Orsbeck, Ophoven und Steinkirchen fließt und darauf in die Ruhr einmündet. Der Boden in der Gerderather Feldmark ist lehmig-sandig und sehr fruchtbar. Er produzirt vorzüglichen Roggen, Hafer und Flachs. Das Dorf ist wohlhabend, freundlich und reinlich; Ackerwirthschaft und Weberei sind die Hauptbeschäftigungen der dortigen Bewohner. In den ältesten Zeiten wurde Gerderath zum Mühlgau gerechnet und gehörte zum Lütticher Dekanate Wassenberg; im 16. Jahrhundert wird es als Pfarre im herzoglich jülichschen Amte Wassenberg genannt; das Kapitel zu Heinsberg besaß das Patronatrecht daselbst.
Rathheim, ein freundliches Kirchdorf mit 608 Einwohnern, 1¾ Stunde vom Kreisorte Heinsberg und 8 Stunden (5,04 Meilen) von Aachen entfernt. Es ist in der weiten Ruhrniederung auf der untersten Terrasse des hier in Hügel sich auflösenden Erkelenzer Landrückens gelegen. Der Boden von Rathheim ist zum Ackerbau recht geeignet und durchschnittlich fruchtbar; doch giebt es in dieser Gemeinde auch niedrige Bruchstrecken, welche zu Graswuchs, Viehtriften und Schlagholzzucht benutzt werden. Rathheim hat Ueberfluß an Heu und Grummet, welche an benachbarte Ortschaften abgesetzt werden. Ackerbau, Viehzucht, Korbflechten und Besenbinden sind die allgemeinsten Erwerbsquellen der dortigen Bewohner. Die Pfarre Rathheim gehörte ehemals zum herzoglich jülichschen Amte Wassenberg; vor dem 16. Jahrhundert hatte der Junker von Malstro zur Hallen, seit