Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/232

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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entfernt. Es ist in der Ruhrebene gelegen und wird vom Kirchberger Mühlenbach durchflossen, welcher hier mehrere Oel- und Getreidemühlen treibt. Gegen Westen erhebt sich ein fruchtbarer Landrücken, der den Merz- und Mühlenbach von einander trennt und jäh zu beiden Thälern hinabsinkt. An seinen Rändern ist derselbe von zahlreichen Schluchten und Hohlwegen durchfurcht, die sich vorzüglich bei Coslar und Barmen häufig finden und eine Zufluchtstätte der wilden Kaninchen sind. Barmen hatte im 13. Jahrhundert schon eine Pfarrkirche mit einer Vikarie, bei welcher der Herzog von Jülich das Patronatrecht besaß. Dieser Ort hatte schon sehr früh ein eigenes Schöffengericht. Nach dem alten Hause Barmen nannte sich ein adeliges Geschlecht, von welchem (1361) Heinrich von Barmen unter den 82 jülichschen Edelleuten genannt wird, die den Tausch von Castern, der zwischen Herzog Wilhelm von Jülich und Ritter Heinrich von Schönau (bei Richterich) statt hatte, genehmigen. Barmen und Coslar gehörten unter französischer Herrschaft zum Roerdepartement, Arrondissement Aachen, Canton Linnich.

Das weite, tiefgelegene Ruhrthal wird hier auf beiden Seiten des Hauptflusses und der ihn begleitenden Mühlenbäche auf Stundenweite meist nur von, mit Weiden und Pappeln umpflanzten Wiesen und Brücken eingenommen, welche dieser Landschaft, so wie den Beschäftigungen der dortigen Anwohner einen eigenen Charakter verleihen. Hier ist das Land der Holzschuhmacher, Korbflechter, Wannenmacher und Tuchbleicher; hier sind die ausgedehnten Gänse-, Pferde- und Hornviehweiden. Holzschuhe (Klumpen und Trippen) werden vorzüglich in den Dörfern Körrenzig, Ruhrig, Baal,