Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/145
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Gipfel des Eifel- und Siebengebirges. Beschränkter, aber von überraschender Schönheit ist die Aussicht auf das wundervolle Panorama des nahen Ruhrthales nach der Westseite hin. Das alte Schloß, welches auf einem hohen und steilen Felseck dicht am Ufer der Ruhr erbaut war, ist nach und nach zerfallen und jetzt eine Ruine. Aus dem Thale oder vom gegenüberliegenden Burgberg aus gesehen, gewährt sie einen imposanten Anblick; dem Flecken sammt seiner Umgebung verleiht dieselbe ein wahrhaft großartiges Ansehen. Ein sehr tiefer in den Felsen gehauener Brunnen im Schoßraume, der jetzt theilweise mit Schutt und Steinen erfüllt ist, so wie der Kerker, worin der Erzbischof Engelbert von Köln 3 Jahre gefangen gehalten, mit dem Altarsteine, woran derselbe während der Gefangenschaft Messe gelesen, werden als Merkwürdigkeiten gezeigt. Die Pfarrkirche liegt außer dem Orte in der Nähe des Schlosses. — Als Feste war Nideggen gefürchtet; es war der Hauptort des ehemaligen Jülichschen Amtes gl. N. und das Schloß daselbst, wahrscheinlich 1180-90 erbaut, der Lieblingsaufenthalt der Grafen von Jülich und von einem Burggrafen bewohnt. Die Bürger waren ihrer treuen Hülfe wegen, die sie einst ihrem Herzoge in einer Fehde geleistet, von gewissen Abgaben frei. Wilhelm II., Graf von Jülich, starb 1207 auf seiner Burg zu Nideggen. In der Umgegend von Nideggen besiegte der Kaiser Philipp, Herzog von Schwaben (1206), seinen Gegenkaiser Otto IV., worauf dieser nach Wassenberg floh. Als der zum König von Deutschland erwählte Friedrich II. im J. 1214 die gänzliche Niederlage seines Gegenkaisers Otto erfuhr, eilte er mit einem zahlreichen