Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/136

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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führen. Mühsam hat sich der Fluß hier ein Querthal zwischen Schiefergebirge gebildet, das nur die Breite des Bettes hat und mehr einer düstern Kluft als einem Thale gleicht. Rechts erhebt sich der hohe Kermeter Forst, welcher halbinselartig vom Urft- und Ruhrwasser umspült wird. Links erhebt sich die waldlose Hochebene von Wollseifen, Morsbach Herhan und Dreiborn, welche südwärts sanft aufsteigt und bei Dreiborn 1800' Seehöhe erreicht. Einige 100 Schritte unterhalb der Urftmündung erblickt man auf einer Anhöhe die freundliche Kirche von Ruhrberg, von welcher man eine herrliche Aussicht über das reizende Ruhrthal hat. Der Pfarr- und Bürgermeistereiort Ruhrberg, mit 350 Einwohnern, ist 3 Stunden von dem Kreisorte Montjoie und 4,90 Meilen von Aachen entfernt. Er gehörte vor der Fremdherrschaft zum Herzogthum Jülich und Churpfalz, während der französischen Occupation zum Roerdepartement, Arrondissement Aachen, Canton Montjoie. In Ruhrberg, Wofelsbach und Einruhr wachsen sehr viele Kirschen; in der Ruhr wird bedeutende Fischerei getrieben. Viele Einwohner von Ruhrberg sammeln im Herbst große Massen von Bucheln, woraus sie Oel für ihren Bedarf und zum Verlauf schlagen lassen; andere treiben Holzhandel und Waldbebeschäftigungen. Unterhalb Ruhrberg gewinnt der Ruhrfluß ein breiteres Thal, worin die herrlichsten Wiesen und Axel mit obstreichen Baumgärten und üppigen Saatfeldern prangen; Hochwald bedeckt die rechten, niedrige Eichenschläge zur Lohgewinnung die linken Thalgehänge, Auf der Höhe zwischen Call- und Ruhrfluß (in 1535' Seehöhe), fast ganz von Waldungen umschlossen, liegt das Pfarrdorf Schmidt