Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/111
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mit Conzen, Eicherscheid und Dedenborn gemein. Das südlich gelegene Dörfchen Huppenbroich wird von Kesternich durch das enge und tiefe Thal des Tiefenbachs, eines linken Zuflusses der Ruhr, getrennt.
Nachdem der Ruhrfluß die niedrige Halbinsel Dedenborn umspült hat, windet er sich in ähnlicher Weise um einen mächtigen linken Gebirgsstock, von welchem man eine herrliche Aussicht auf die malerischen Gefilde und das reizende Thal des Dorfes Einruhr hat. Ganz in der Tiefe zwischen Obstgärten und Wiesen versteckt, erblickt man das freundliche Dörfchen Einruhr, zu welchem die neue Landstraße von Schleiden und Gemünd in wunderlichen Serpentinen hinabführt; dahinter die terrassenartig ansteigenden Saatfelder bis zur Höhe von Wollseifen, rechts den großen Höfer Wald, aus welchem die tosende Erkesruhr hervorbricht und links in einiger Entfernung den hohen Kermeter Forst. Die Bewohner dieses friedlichen Dorfes sind Ackerbauer und Viehzüchtler; die Fischerei ist hier ziemlich bedeutend. Wegen der vielen Kirschen, welche den Einwohnern in manchen Jahren einen ansehnlichen Gewinnst abwerfen, wird Einruhr von den Städtern im Sommer häufig besucht. — Die Erkesruhr, in früherer Zeit Orkensruhr genannt, kommt hoch aus dem Höfer Walde und bildet bis zu ihrer Mündung die Grenze zwischen den Kreisen Montjoie und Schleiden. Sie hat eine Länge von 4 Stunden, tritt, nachdem sie das sumpfige Waldgebiet verlassen, in lachende Wiesenthäler und vereinigt sich oberhalb Einruhr mit der Montjoier zu einer Ruhr (daher wohl der Name des Ortes). Dieser Bach hat einen seltenen Reichthum an Forellen; in seinem Mittelläufe sind zu beiden