Courbière
Wilhelm Reinhardt de l'Homme de Courbière
(auch Wilhelm René de l'Homme de Courbière, bzw. von Courbière)
General-Feldmarschall 1733 - 1811
Namensgeber des Infanterieregiments Nr. 19
Vita
Geboren am 23. Februar 1733 zu Maastricht in Holland. Er stammte aus einem angesehenen französischen Geschlecht, das zur Zeit der Verfolgung der Hugenotten nach Holland auswanderte.
Im Alter von 14 Jahren trat er in holländische Militärdienste und zeichnete sich bei der Verteidigung von Bergen op Zoom rühmlichst aus. Auf persönliche Veranlassung des Herzogs von Braunschweig trat er 1757, zur Zeit des Siebenjährigen Krieges, in preußische Dienste über und reihte sich fortan durch Tapferkeit, Umsicht und alle soldatischen Tugenden in die große Zahl der unvergeßlichen Helden Preußens ein.
Für die Eroberung des Großen Gartens bei der Belagerung von Dresden im Jahre 1760 verlieh ihm Friedrich der Große den Orden pour le mérite. Auch beim Entsatz von Kolberg, in den Schlachten bei Liegnitz und Torgau und bei der belagerung von Schweidnitz tat er sich besonders hervor.
Im Jahre 1771 wurde er zum Oberst in der Infanterie, 1780 zum Generalmajor, 1789 zum Generalleutnant ernannt. Für seinen hervorragenden Anteil an dem Siege von Pirmasens erhielt er den Roten Adler-Orden 1. Klasse.
Im Jahre 1797 wurde er mit der Errichtung des Infanterie-Regiments Nr. 58 beauftragt, dessen Chef er wurde. Das Regiment trug seinen Namen "Regiment von Courbière (Nr. 58)" bis zu seinem Tode. Es bekam dann den Namen "2. Westpreußisches Infanterie-Regiment".
Bei einer Revue seines neu errichteten Regiments bei Königsberg im Jahre 1802 erhielt der inzwischen zum General der Infanterie ernannte v. Courbière den hohen Orden vom Schwarzen Adler.
Am Schlusse seiner Laufbahn erwarb er sich durch die heldenmütige Verteidigung von Graudenz im Jahre 1807 unverwelklichen Ruhm. In der Zeit des Unglücks und Verrats harrte er unerschütterlich in echter preußischer Soldatentreue auf dem Posten aus, auf den ihn sein König gestellt hatte.
Sein letztes ruhmreiches Wirken ehrte der König durch die Ernennung zum General-Feldmarschall.
Am 23. Juli 1811 machte der Tod seiner Heldenlaufbahn ein Ende.
aus: Tscherny, Kurzgefaßte Geschichte des Infanterie-Regiments von Courbière (2. Posenschen) Nr. 19 Berlin 1913