Cardeur de laine

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Berufsbezeichnung (französisch)

Bedeutung
Wollkämmer, Wollstreicher[1]
Wollkratzer
(carde = Wollkratze, Tuchkamm [von carduus = Distel])
Beschreibung
Die Wollgattungen sind ebenso zahlreich wie mannigfach; vom technischen Gesichtspunkt aus unterscheidet man aber nur zwei Klassen: Streich- und Kammwolle. Die Streichwolle (Kratzwolle, Tuchwolle), welche zur Darstellung tuchartiger Gewebe dient, die in der Walke eine tuchartige Decke erlangen, in der Regel auch gerauht und geschoren werden, umfaßt alle entschieden gekräuselten Wollen von weniger als 100mm Länge (im ausgestreckten Zustand). Die natürliche Kräuselung der Wolle befördert die Filzbildung, und je kürzer und feiner die einzelnen Haare sind, um so mehr Haar-Enden und -Spitzen kommen in einem gleichen Gewicht des Garns vor.
Die Kammwolle dient dagegen zur Verfertigung glatter Wollzeuge, bei denen die Fäden von keiner Filzdecke versteckt werden, und zu Strickgarnen. Sie muß eine bedeutende Länge, große Festigkeit besitzen und womöglich schwach gekräuselt oder ganz schlicht sein. Große Feinheit kommt hier weniger in Betracht und ist nur zur Herstellung besonders weicher Stoffe erforderlich; wohl aber wird die Weichheit sehr geschätzt, weil sie sanftes Anfühlen und gefälligen Faltenwurf bewirkt.[2]
Siehe hierzu auch peigneur de laine, der Wollkämmer.

Quelle(n)
  1. PLOETZ, Dr. Carl: Dictionnaire, F. A. Herbig, Berlin: 1877.
  2. Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Bibliografisches Institut, Leipzig: 1885-1892