Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg/10
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Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg | |
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sich infolgedessen Bundesgenossen aus Schlesien und Böhmen, so daß im März 1443 in Bolkenhain ein große Macht vereinigt war. Mit Jan von Ebersbach, Johann Kolda von Nachod u. a. zog Hain von Tschirn schleunigst in die Gegend von Liegnitz, „wo sie großen Schaden gethan und viel Vieh aus dem Lande getrieben haben“. Doch kam es im April auf dem Pfarrhofe zu Schweidnitz zu einem Ausgleiche zwischen beiden Parteien. Am 8. Juni 1444 wurde Gramis, der sich noch immer bei den Gebrüdern Tschirn aufhielt, durch das Konzil exkommuniziert und seiner Würden verlustig erklärt. Er ging 1445 nach Breslau, wo er um 1450 gestorben zu sein scheint.
Im eben genannten Jahre 1444 erlebte aber die Stadt Bolkenhain ein trauriges Geschick. Böhmische Söldner des Johann von Ebersbach, der plötzlich ein Feind Hains von Tschirn geworden war, zogen in der Nacht vom 19. zum 20. August vor die Stadt, nahmen sie am 20. in aller Frühe ein, plünderten sie und zündeten sie an. Ein Entfliehen der Einwohner auf die sichere Burg war nicht mehr möglich, da die Feinde ganz nahe an derselben auf Leitern über die Stadtmauern stiegen, „und wer auf das Haus (= Burg) wollte, den erschlugen sie am Wege“. Die Räuber erhielten aber die gerechte Strafe. Auf dem Rückzuge wurden sie von den Truppen des Bundes, den 1444 schlesische Fürsten und Städte zur Herbeiführung eines gesicherten Zustandes im Lande geschlossen hatten, und dessen Mitglied auch Hain von Tschirn geworden war, in der Gegend von Landeshut überfallen. Sie flohen und ließen einen Teil der Beute, sowie viele Gefangene zurück.
Noch 1457 finden wir Hain von Tschirn, der 1445 Unterhauptmann der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer geworden war, auf der Bolkoburg; denn Mittwoch nach Invocavit (9. 3.) desselben Jahres verkauft er auf derselben das Vorwerk, Nekusch genannt, an Nickel Tunkel und dessen Erben. 1459, Sonnabend nach Margarete (14. Juli) stellt Hain von Tschirn seinen letzten Fehdebrief auf der Bolkoburg aus; 1462 aber ist Wanko von Warnsdorf Pfandinhaber derselben; denn Dienstag vor Matthiae des heil. Zwölfboten (23. Febr.) d. J. kauft er das eben erwähnte Vorwerk Nekusch bei Bolkenhain.
Von den nun folgenden Kämpfen der Schlesier mit Georg Podiebrad sollte auch unsere Burg bald berührt werden. Im Sommer 1463 nahm dieser König sie ein, vertrieb daraus den bisherigen Besitzer Wanko von Warnsdorf und setzte Hans von Tschirn, einen ihm unbedingt ergebenen