Bistum Roermond
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Ursprünge
Das Gebiet von und um die heutige Provinz Limburg wurde im 3ten und 4ten Jahrhundert christianisiert vom Rhein- und Maasland aus. Der erstbekannte Bischof war der heilige Maternus. Ab ungefähr 320 kannte der „Civitas Tungrorum“ (das heutige Tongeren in Belgien) eigen Bischöfe. Ein der ersten war der heilige Servatius, der in 384 zu Maastricht begraben wurde. Verschiedene Bischöfe verweilten oft in Roermond, unter ihnen der heilige Monulfus und Gondulfus (6te und 7te Jahrhundert) und Hubertus. Der heilige Lambertus (Bischof von 701-727) verlagerte den Maastrichter Bischofssitz nach Lüttich. Von daher stammen große Teile, namentlich der südliche Teil, vom heutige Limburg, und wurde vom 8ten Jahrhundert bereits Zubehör des Bistums Lüttich, dies blieb auch so bis in das 19te Jahrhundert.
Im Limburger Maastal, dem heutige Nord- und Mittel-Limburg, missionierten im 8ten Jahrhundert der heiligen Wiro und Plechelmus (+ St. Odilienberg, bzw.. 710 Und 732) und Willibrordus (+ Utrecht, 739). Dies Gebiet gehörte vom 10ten Jahrhundert an ebenfalls zum Bistum Lüttich, mit Ausnahme eines Teils im Norden, welcher dem Erzbischof von Köln gehörte.
Erstes Bistum Roermond
Ein Anzahl von Gebietsteilen im heutige Limburg und Deutschland gingen im Laufe des 16ten Jahrhunderts von den Bistümern Köln und Lüttich an das neue Bistum Roermond. Dieses (erste) Bistum Roermond wurde am 12.05.1559 errichtet, als Zubehör zur Kirchenprovinz des Erzbistums Mechelen. Der erste Bischof war Wilhelmus Lindanus (oder Willem von der Lindt), zugleich Bischof von Gent. Das Bistum bestand aus ein Flickenteppich an Gebietsteilen, stets durchkreuzt von verbliebenem Zubehör der Bistümer Lüttich und Köln. Das Gebiet des Bistums umfasste hauptsächlich das damalige Oberquartier des Herzogtums Geldern mit den Dekanaten Kessel, Geldern, Krickenbeck, Montfort, Weert und Erkelenz. Zusätzlich gehörten die nicht-geldrischen Dekanate Cuyck und Nymegen im Norden, sowie Valkenburg im Süden zum Bistum. Folgende heute deutsche Kirchengemeinden und Orte gehörten zum ersten Roermonder Bistum:
Im Dekanat Geldern: Kevelaer (ohne Winnekendonk und Kervenheim), Wetten, Twisteden, Walbeck, Straelen, Pont, Veert, Geldern, Kapellen, Sevelen, Rheurdt mit Rayen, Schaephuysen, Tönisberg, Aldekerk und Nieukerk
Im Dekanat Krickenbeck: Herongen, Wankum, Wachtendonk, Leuth, Hinsbeck, Grefrath, Lobberich und die Exklave Viersen.
Im Dekanat Erkelenz: Niederkrüchten, Oberkrüchten, Merbeck, Rickelrath, Wegberg, und die Exklave Erkelenz mit Kückhoven
Im Dekanat Montfort: Elmpt
Aufhebung unter Napoleon
Auf 26.11.1801 wurde dies Bistum Roermond aufgehoben. Das größte Teil wurde wieder dem Bistum Lüttich zugefügt, ein anderer Teil kam zum neu errichteten Bistum Aachen. Auffällig war ein kleiner nördlicher Gebietsteil vom heutige Limburg, welcher zwischen 1801 und 1824 von Grave (bei Nimwegen) aus weiter betreut wurde durch der ehemalige Bischof von Roermond als apostolischer Vikar zu Grave. Diese Gebiete kamen jedoch durch die Aufhebung von 1821 an das Bistum Aachen, die restlichen Gebietsteile der heutigen Provinz Limburg an den Bischof von Lüttich.
Apostolisches Vikariat Limburg
Dies Situation hielt kein zwanzig Jahre an. Wegen der Trennung zwischen den Niederlanden und Belgien im Jahre 1839 war es notwendig geworden, in der neu formierten niederländische Provinz Limburg eine eigenen Kirchenführung zu errichten. Das geschah am 02.06.1840 mit der Gründung des apostolischen Vikariats Limburg. Dekan Johannes Paredis wurde auf 24.11. apostolischer Vikar und Titularbischof von Hirene. Schließlich wurde er am 30.06.1841 zu Roermond zum Bischof geweiht.
Zweites Bistum Roermond
Das heutige (zweite) Bistum Roermond ist 1853 errichtet worden und stimmt überein mit den Grenzen der niederländischen Provinz Limburg. Mit der Wiederererweckung der bischöflichen Hierarchie in Holland wurde es möglich, wieder Bistümer einzurichten. So wurde das Vikariat Limburg nach zwölf Jahren umgetauft als nunmehr (zweites) Bistum Roermond, diesmal als Zubehör der Kirchenprovinz des Erzbistums Utrecht.
Bischofskirche zu Roermond
So lebte der alte Bischofssitz von Roermond von 1559 (der bis 1801 bestand) wieder auf und die Sankt-Christopheruskirche in Roermond ihr Funktion als Kathedrale (Bischofskirche) nach 42 Jahren wieder zurückbekommen, ein Funktion die dies Kirche seit 1661 erfüllte. Hier steht bis heute die „cathedra“, der Bischofssitz, sei es auch in der heutig Form. Weitere Details zum Bistum findet man auf https://www.ppsimons.nl/stamboom/kerk.htm
Weblinks
Niederländisches Genwiki zum Bistum Roermond
Visitationsberichte des Bistums Roermond mit Berichten zu jeder Pfarre: