Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1826)/039
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aufzufinden. 1557 lebte er noch, aber noch in demselben Jahre finden wir die Landeshauptmannstelle mit einem andern besetzt, und gewiß hat er also in diesem Jahre sein thätiges Leben geendet.
Noch verdient einer besondern Erwähnung sein Benehmen in Betreff der in seiner Zeit mächtig Beifall gewinnenden Kirchenverbesserung. Dieses wichtige Werk wurde auch bald in unserm Vaterlande und fand seine Freunde und Anhänger unter den Reichen und Vornehmen wie unter den Armen und Niedern, wodurch sich eben sein hoher Werth am besten kund macht. Namentlich finden wir, daß in unsern Gebirgsthälern die Kunde von Luthers Unternehmen mit Freude aufgenommen wurde, und unserm Matthias bleibt das ehrenvolle Zeugniß, ob er wohl nicht unmittelbar an dem damals sogenannten neuen Glauben, den man den alten hätte nennen sollen, Antheil nahm, er ihn nicht verdammte, und seine Anhänger nicht nur nicht aus dem allen zu hoffenden Himmel wieß, sondern auch nicht von Haus und Hof vertrieb. Vielmehr legte er mit wahrer Christenliebe der Verbreitung der Kirchenverbesserung wenig Hindernisse in den Weg, indem er Gelegenheit genug zu beobachten fand, daß die sogenannten Lutherischgewordenen im Leben und Wandel, in Ehrfurcht vor Gott und Christo, in Treue gegen den Kaiser und alle Obrigkeit, untadelhaft waren, und daß in dem neuen evangelischen Glauben gar nichts gefunden werden konnte, welches einer bestehenden Ordnung Gefahr drohe.