Adressbücher - Zuverlässig?
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Autor:Holger Schimkus
Die Angaben aus den bisher gefundenen Adressbüchern können dem Familienforscher bei der Suche sehr helfen. Die Verzeichnisse entstanden auf der Grundlage der behördlichen Melderegister. Bis zur Veröffentlichung in einem Adressbuch des Jahrganges verging jedoch einige Zeit. Die Angaben eines Meldeamtes mussten druckgerecht aufgearbeitet werden. Das war handwerklich anspruchsvoll und beschäftigte die Schriftsetzer über eine längere Zeit. Die Adressbuchverlage und die Druckereien konnten diese Adressbücher nie auf dem neuesten Stand stehend auf den Markt bringen. Bei der Eingabe der Einwohner für die Straßen und Häuser in Memel sind uns Bearbeiter einige Druckfehler aufgefallen. Die Fehler könnten auf den Zeitdruck hinweisen, unter dem die Bücher entstehen mussten. Korrektur-Lesungen wurden scheinbar nicht durchgeführt. Teilweise waren die Fehler so gravierend, dass man die Personen des einen Verzeichnisses in einem anderen nicht wiederfinden konnte. Soweit möglich, wurde eine Berichtigung vorgenommen. Die Korrekturen beziehen sich nicht auf veränderte Schreibweisen der Familiennamen, sie blieben in ihren Varianten der Ausgaben erhalten. Ein "ß" wandelte sich nach politischer Vorgabe vielleicht zu einem "sz", ein "e" zu "é" oder "Š" zu "Sch". Der Nutzer dieser Adressbücher sollte sich daher nie auf eine bestimmte Schreibweise festlegen.
Bei meiner eigenen Suche nach den Wohnorten der Vorfahren hatte ich schon Erfolg gehabt! 3 bis 4 Einträge fand ich über Schimkus, August, in den vorhandenen Adressbüchern. Durch Kirchenbuch-Einträge und Standesamtsregister zeigte sich aber schnell, dass die Familie viel mehr Wohnungswechsel erlebt hatte. Fast zu jeder Geburt eines Kindes oder dessen Tod gab es eine neue Anschrift für die Familie. Vielleicht waren meine Großeltern die Ausnahme in Bezug auf häufige Wohnungswechsel? Es zeigt aber auch auf, dass die Adressbücher nur ein zusätzliches Mittel sein können. Sie können die amtlichen und kirchlichen Eintragungen nie vollwertig ersetzen. Gefunden hatte ich die Adressen Parkstraße 5a und die Schwanenstraße 22 in den Adressbüchern. Die restlichen Adressen mögen vielleicht noch in den bisher nicht aufgefundenen Adressbüchern Memels verzeichnet sein. Zweifel kommen aber auf. Die Familie war gerade mal wieder weggezogen, bevor das neue Buch fertig wurde?
Nach amtlichen und kirchlichen Unterlagen (Geburten, Taufen, Sterbefälle):
- Sept. 1890 Bommels - Vitte Haus 172
- Aug. 1891 Bommels - Vitte Haus 108
- Okt. 1892 Bommels - Vitte Haus Nr 15
- März 1893 Bommels - Vitte Haus Nr 15
- Febr. 1894 Bommels -Vitte Haus Nr 43
- April 1895 Grüne Str. 12
- Sept. 1896 Parkstr. 5
- Dez. 1898 Roßgartenstr. 5
- April 1900 Quellstr. 5
- Juli 1901 Hohe Str. 3
- Dez. 1902 Große Wasserstr. 28
- Juni 1904 Parkstraße 5
- Dez. 1906 Parkstr. 5a
- Dez. 1909 Parkstr. 5a
- Sept. 1914 Schwanenstr. 22