Hausschlachter
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Einleitung
Fleisch war Feiertagsessen
Fleisch kam in ländlichen Regionen bis weit in das 20. Jahrhundert nur an Sonn- und Feiertagen auf den Tisch, daher "Sonntagsbraten". Die Hausschlachtung war noch Mitte des 19. Jhdts. ein Höhepunkt des Jahres, an dem die ganze Familie und teilweise auch die Nachbarschaft beteiligt war. Geschlachtet wurde in den Wintermonaten von November bis Februar. Der Schlachter tötete das Tier auf dem Hof.
Verwurstung
Mit kochendem Wasser brühte man es ab, um die aufgeweichten Borsten mit einem „Hörnchen“ entfernen zu können.
Verarbeitung
Das abgeschabte Schwein wurde mit einem Krummholz kopfüber an eine Leiter gehängt. Dazu erfolgte durch den Hausschlachter ein Schnitt an der Rückseite der Hinterbeine zur Freilegung der Sehne, so dass er sie hervorziehen und den Krummstock hindurchschieben konnte. Anschließend schnitt der Schlachter das Schwein der Länge nach auf und entnahm die Eingeweide. Die Frauen fingen diese in einer Wanne auf und verarbeiteten sie weiter und begannen mit der Verwurstung, während dessen kühlte das Fleisch weiter aus.
Abschluß
Den Abschluss des Schlachtvorgangs bildete die Kontrolle des Fleisches durch den Fleischbeschauer (Trichieenschau). Mit der Hausschlachtung und der anschließenden Fleischverarbeitung und Verwurstung verband sich häufig ein Schlachfest (Nachbarrecht) für die Nachbarschaft (lokale Tradition des Schwänzchendiebstahls, Panhasessen).
Nebenstehendes Bild
Geschlachtetes Schwein und Innereien (Mangalitza-Schweins, auch „Wollschwein" genannt). Das Wollschwein besitzt eine kräftige Speckschicht, somit wird das Fleisch nicht trocken und ist zum Räuchern bestens geeignet