Johann Suibert Seibertz

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Johann Suibert Seibertz (* 27. November 1788 in Brilon; † 17. November 1871 in Brunskappel bei Arnsberg) war ein deutscher Jurist und Historiker. Er war Patrimonialrichter in Scharfenberg, Justizverwalter in Rüthen und Belecke, Justizamtmann in Brilon, Land- und Stadtgerichtsrat in Arnsberg.

Leben

Suibert Seibertz wurde 1788 als Sohn des Gerichtsschreibers und Obersteuereinnehmers Caspar Engelbert Josef Seibertz (1743-1822) und dessen Frau Anna Maria Elisabeth Köchling (1749-1808) im ländlichen Brilon geboren. Ein Bruder starb 1791, schon drei Tage nach der Geburt. Von 1792 bis 1804 besuchte er die Schule, zunächst in Brilon, dann in Düsseldorf. Von 1805 bis 1808 studierte er Jura in Gießen und Heidelberg und promovierte zum Dr. jur. et phil.

Nach dem Dikasterialexamen 1810 begann seine beruflichen Laufbahn als Akzessist beim Hofgericht in Arnsberg.

1811 erfolgte die Ernennung zum Hofgerichtsadvokaten und Prokurator in Arnsberg. In diese Zeit fallen auch die ersten Veröffentlichungen in historischen Zeitschriften. 1814 begann er seine richterliche Tätigkeit am Patrimonialgericht in Scharfenberg, 1823 als Justizamtmann in Rüthen und Belecke und 1830 übernahm er die Direktion des Briloner Gerichts.

Am 13. Juni 1812 heiratete er in Arnsberg Maria Margaretha Juliana Antonette (Julie) Arndts (1794-1867) in Arnsberg), eine Tochter des Arnsberger Hofgerichtsdirektors Friedrich Arndts. Aus dieser Ehe entstammten die Kinder der spätere Kunstmaler Engelbert Seibertz (1813-1905), Siegbert (1815-1839), Adelbert (1816-1871), Bertha (1818-1912), Mechthilde (1822-1837) und Berthilde (1824-1848). Einer seiner Enkel war der Berliner Kirchenarchitekt Engelbert Seibertz. Suibert Seibertz erwarb 1817 Schloss Wildenberg]] in Brunskappel.

Mit amtlichen Auftrag bearbeitete ab 1831 die Statutarrechte des Herzogtums Westfalen. 1833 wurde er dann Abgeordneter des Vierten Standes im Westfälischen Provinziallandtag. Nach der Ernennung zum Land- und Stadtgerichtsrat im Justizamt Arnsberg 1837 zog er mit seiner Familie in das 1838 erworbene Arnsberger Wohnhauses. Nach der Ernennung zum Kreisgerichtsrat in Arnsberg folgten 1859 die Philosophische Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig und 1860 der Ehrendoktor der Universität Bonn. 1862 wurde Seibertz pensioniert. Seibertz starb 1871 kurz vor Vollendung des 83. Lebensjahres.

Suibert Seibertz beschäftigte sich intensiv mit der Geschichte Westfalens. Ferner war er auch als Bibliograph und Schriftsteller tätig.

Begraben ist Seibertz auf dem Eichholzfriedhof in Arnsberg.

Werke

  • 1839 - Die Statutar- und Gewohnheitsrechte des Herzogthums Westfalen - 563 Seiten
  • 1854 - Geschichte der Edelherren von Grafschaft, Arnsberg 1854, Druck H.F. Grote - 127 Seiten
  • Westfälische Beiträge zur Deutschen Geschichte
    • 1819 - 1. Nachrichten über die Schriftsteller des Herzogthums Westfalen.
    • 1823 - 2. Nachrichten über die Schriftsteller des Herzogthums Westfalen.
  • Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen
    • 1845 - 1. Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg. - 279 Seiten
    • 1855 - 2. Diplomatische Familiengeschichte der Dynasten und Herren im Herzogthum Westfalen. - 434 Seiten
  • Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen
    • 1839 - 1. 799 - 1300, 644 Seiten
    • 1843 - 2. 1300 - 1400, 706 Seiten
    • 1854 - 3. 1400 - 1800, 658 Seiten
  • Geschichte des Landes und seiner Zustände
    • 1860 - 1. Die Anfänge der westfälischen Geschichte bis zum Ausgange der Karolinger. (1 - 912.) - 358 Seiten
    • 1861 - 2. Die Zeiten der Blüte und Kraft des deutschen Reichs. 1. (912 - 1272.) - 475 Seiten
    • 1864 - 3. Die Zeiten der Blüte und Kraft des deutschen Reichs. 2. (912 - 1272.) - 782 Seiten
    • 1875 - 4,1. Schluß der Landesgeschichte, von 1272 [1275] bis 1508 / fortges. von Wilhelm Tobien - 140 Seiten
  • Quellen der westfälischen Geschichte
    • 1857 - 1. (Band) - 480 Seiten
    • 1860 - 2. (Band) - 480 Seiten
    • 1869 - 3. (Band) - 486 Seiten
  • 1866 - Beiträge zur Geschichte Westfalens

Quelle u.A.: Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg

Literatur und Quellen

  • Heinrich Schauerte: Johann Suitbert Seibertz. In: Trutznachtigall. Heimatblätter für das kölnische Sauerland 3, 1921, 4, Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank (ZDB): [1], S. 140–143.
  • Familienchronik der Familie Seibertz
  • Harm Klueting: Johann Suibert Seibertz. 1788-1871. In: Aloys Bömer (Hrsg.): Westfälische Lebensbilder. Band 15. Aschendorff, Münster 1990, ISBN 3-402-06066-3, (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen 17A, 15), S. 135–164.
  • Patrick Ernst Sensburg: Johann Suibert Seibertz aus Brilon. In: Patrick Ernst Sensburg: Die großen Juristen des Sauerlandes. 22 Biographien herausragender Rechtsgelehrter. Becker, Arnsberg, 2002, ISBN 3-930264-45-5, S. 77–91.

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf der Neubearbeitung des gleichnamigen Artikels in der deutschen Wikipedia.