Worschienen
Worschienen (Prussischer Name: Wursynen, heute: poln. Worszynny)
Zuordnung im Deutschen Reich Provinz: Ostpreußen Bezirk: Königsberg-Land Kreis: Preußisch Eylau Kirchspiel: Kanditten (Canditten)
Geographie Kleines Dorf ca. 29 Kilometer südlich von Königsberg gelegen. Zeitweise gehörte das Dorf Wormen (gegründet 1419) zu Worschienen. Es liegt an der westlichen Kreisgrenze von Preußisch Eylau, direkt am Kreisgebiet von Heiligenbeil. In westlicher Richtig befand sich die Eisenbahnstrecke (über Zinten nach Königsberg). In südlicher Richtung lag der Moos-Teich, in nördlicher Richtung Tannenwälder. Sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung wurden Felder bewirtschaftet.
Die Hauptstraße führt in westlicher Richtung nach Arnstein/Tiefensee und gabelt sich in östlicher Richtung gen Norden Richtung Wormen/Augam und gen Süden Richtung Sangnitten/Liebnicken. Östlich von Worschienen befindet sich der Schloßberg (ca. 1 Kilometer entfernt).
Orte in der Umgebung Wormen: ca. 1 Kilometer nordöstlich Sangnitten: ca. 1 Kilometer südöstlich Augam: ca. 2 Kilometer nordöstlich Rimlack: ca. 2 Kilometer östlich Liebnicken: ca. 2 Kilometer südöstlich Gut Garbnicken: ca. 4 Kilometer östlich Quehnen (Kaweinen): ca. 3 Kilometer nordöstlich Robitten: ca. 4 Kilometer nordöstlich Montitten: ca. 3 Kilometer nördlich Gottesgnade: ca. 3 Kilometer südlich Gut Maggen: ca. 4 Kilometer nördlich
Geschichte Bis 1945 gehörte es zum Deutschen Reich. Heute befindet es sich im nördlichen Polen. Auszüge aus "Woria - Der Kreis Pr. Eylau südlich des Stablack und der Eylauer Heide zur Zeit des Ritterordens und der preußischen Herzöge" von Martin Rousselle - Pfarrer in Canditten (1924): - Funde am Fuße des Schlossbergs bei Wormen wurden 1891 von Professor Hendeck Hügelgräber und Bannkreise gefunden. Diese Gräber beinhalteten allerlei Geräte und Schmuckgegenstände aus der Bronzezeit, zwischen 800 und 400 vor Christi. - Die ersten Bewohner der Provinz Wore waren die Prussen, ein Valk, das den Litauern nahe verwandt war. - Das Ländchen Wore wird zum ersten Mal 1254 von Bischof Anselm von Ermland beim Festlegen seiner Bistumsgrenzen erwähnt - Der Name Canditten (= kleine Furt) deutet darauf hin, dass der Oberlauf der Walsch ein unwegsames Sumpfgelände bildete, das sich an dieser Stelle überschreiten ließ. - Sehr häufig haften auch an den heutigen Orten die Namen ihrer einstigen Besitzer: Wurse (Worschienen).
Einwohnerzahlen
1939: 132 Einwohner
Einwohner Folgende Familien wohnten 1945 laut der Seelenliste des Bayrischen Lastenausgleichsamts in Worschienen (Bundesarchiv Ost-Dok. 3/253): - Bitter (7 Personen) - Dobrick (4 Personen) - Eckloff (1 Person) - Elsner (1 Person) - Freudenreich (7 Personen) - Grund (2 Personen) - Gemeinder (6 Personen) - Haberland (5 Personen) - Krause (1 Person) - Klein (1 Person) - Lang (7 Personen) - Link (1 Person) - Möck (6 Personen) - Melchien (11 Personen) - Meissner (7 Personen) - Michel (4 Personen) - Nehmke (1 Person) - Neumann (8 Personen) - Neldner (2 Personen) - Pieper (3 Personen) - Radtke (1 Person) - Robitzky (5 Personen) - Schirmacher (4 Personen) - Schirrmacher (7 Personen) - Steinau (3 Personen) - Thal (1 Person) - Tobaschus (1 Person) - Thimm (8 Personen) - Wölk (1 Person) - Wieck (3 Personen) - Wöllmann (1 Person) - Wohlgethan (4 Personen)
Verluste der Bevölkerung während der Vertreibung 1945
A. Tote
1. Ermordete
2. Während und an den Folgen der Flucht Verstorbene: 4
3. Während der Besetzung und Ausweisung Verstorbene: 3
4. Freitod
5. In der Verschleppung Verstorbene
B. Vermißte
1. Zivilvermißte: 8
2. Vermißte Volkssturm, RAD, HJ, usw.
II. Sonstige Verluste der Bevölkerung seit 1939
A. Tote
1. Vor der Flucht oder feindlichen Besetzung Verstorbene: 7
2. Gefallene: 6
3. In Kriegsgefangenschaft Verstorbene: 1
4. Nach der Flucht oder Ausweisung außerhalb der Heimat Verstorbene: 5
5. In der Heimat Verbliebene und dort Verstorbene
6. Unbekannt wann und wo Verstorbene
B. Vermißte
1. Vermißte Wehrmacht: 1
III. Gesamtverluste der Bevölkerung seit 1939
A. Tote: 26
B. Vermißte: 9
(gem. Gemeindeseelenliste Bayrisches Lastenausgleichsamt, S. 145)
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WORNENKO04DI</gov>