Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/090

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Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren
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      1751–1782. Engel, Joh. Jakob Anton, get. zu Qualitz 1720 Jan. 23, Sohn des Vorgängers. P. 1751 April 25, emerit. 1782 Nov., † 1790 Okt. 5 im 71. J. Er soll großen Respekt in der ganzen Gemeinde gehabt haben. Sein späterer Nachfolger Brandt erzählt von ihm unter anderm: wenn er auf dem Felde Jungen beim Viehhüten getroffen und bei ihnen keinen Katechismus gefunden habe, so habe sie sofort eigenhändig gezüchtigt.[1] 1764 scheint ihm ein neues Pfarrhaus errichtet zu sein; wenigstens wurde Jan. 4 eine zweimalige Kollekte „zur Erbauung des Pfarrhauses“ ausgeschrieben.[2] – Verh. Herbst 1754 Kathar. Elisabeth Lochmann, Kammersekretärstochter aus Güstrow, † a. Wwe. zu Kloster Malchow 1798 Nov. 4 im 70. J.[3] Sö.: Joh. Jakob Christian, Küchenmeister zu Kloster Malchow (wo ihm Sohn und Enkel im Amte folgten bis 1902), Vater des P. Carl in Rittermannshagen und Schwiegervater des P. Reuter in Jabel; Christian Dietrich Wilhelm, Kaufmann in Berlin, schenkte der Qualitzer Kirche 1833 einen silbervergoldeten Deckelkelch mit zwei vergoldeten Patenen „zum Andenken an seinen Vater, Großvater und Aeltervater, die alle drei Prediger in Qualitz gewesen.“ Ss. Eine zweite Tochter, Kathar. Elisab. Charlotte, heiratete den Prof. der Oekonomie Karsten zu Rostock, Vater des Kirchenrats in Vilz und des Sup. in Schwerin.


  1. Ebd., S. 75.
  2. Vgl. Monatsschr. v. u. f. Meckl. 1789, Sp. 784. Das Sammeln von Kollekten zum Wiederaufbau abgebrannter oder baufällig gewordener Kirchen, Pfarrhäuser etc. war in damaliger Zeit sehr häufig. Der Bericht der Monatsschr. (1789, 8. und 10. Stück) zählt für die Zeit von 1785 bis 1788 gegen 270 solcher Kollekten auf, von denen die meisten mehrmals ausgeschrieben wurden. Den Gesamtertrag schätzt dieser Bericht auf 137 000 Rthlr. „Der Menschenfreund nimmt es mit Herzenswonne wahr, daß Friedrich der Fromme alle möglichen Wege einschlug, um zur Verbesserung seines Landes und so auch der Kirchen, der Kirchen- und Schulbedienten beizutragen und beitragen zu lassen.“ Vgl. auch K. u. Ztbl. 1897, S. 449 f.
  3. Nach Cleemann war Engel mit einer Tochter des Diak. Kämpffer an St. Marien in Rostock verheiratet. Das müßte, da er 1754 zweifellos die Lochmann geheiratet hat und diese ebenso zweifellos seine Witwe wurde, dann schon seine erste Frau gewesen sein. Aber auch das stimmt nicht. Kämpffer hatte (nach Mitteilung des verst. Landesarchivars Dr. Krause) zwar eine Tochter, die indessen vom Vater ausdrücklich als die einzige und in dem Leichenprogramm auf ihn 1755 als Virgo bezeichnet wird. Damit fällt auch die Vermutung Bernhard Engels, die Kämpfferschen Eheleute möchten die Großeltern der Kathar. Elisab. Lochmann gewesen sein. Auch um eine Schwester Kämpffers wird es sich schwerlich handeln, da dessen Vater, P. in Dreveskirchen, schon 1712 starb, und ebensowenig scheint eine Tochter des P. Kämpffer zu Lübz in Frage zu kommen; im dortigen Trauregister findet sich jedenfalls nichts davon. Daß P. Engel oder seine Frau zu den Kämpffers in irgendeiner Beziehung standen, geht daraus hervor, daß Frau Pastorin Charlotte Kempffern unter den Taufzeugen ihres ältesten Kindes begegnet. Welcher Art diese Beziehungen aber waren, habe ich nicht ergründet.