Oberhausen/Wirtschaft

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Oberhausen > Oberhausen/Wirtschaft

Wirtschaft

Gewerbe, Handel

Stand 1955: Auf der Grundlage der im Untergrund ruhenden Kohlenschätze und der besonders seit dem 18. Jh. zunächst verarbeiteten Raseneisenerze der Lipperheide entwickelte sich 0berhausen rasch zu einer Industriegroßstadt, welche durch vorteilhafte Lage begünstigt wurde. 1955 Hauptzentrum der Schwerindustrie (Eisen, Kohle und chemische Industrie) des Ruhrgebiets und nennt sich nach ihrer bekannten Gutehoffnungshütte auch wohl „Stadt der Guten Hoffnung".

  • Hütten: St.-Antony-Hütte, gegr. 1758 in Osterfeld, Hütte „Gute Hoffnung" gegr. 1782 in Sterkrade, Eisenhütte (Hammer) „Neu-Essen" in 0berhausen gegr. 1791. Zusammenschluß der 3 Hütten zur „Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel und Huyssen". Anfänge der Maschinenbauanstalt Sterkrade 1814, Blechwalzwerk in 0berhausen 1835/43, Eisenhütte 0berhausen I 1853/63 (erweitert 1865 bis 1872), Brückenbauanstalt Sterkrade 1864, Walzwerk Neu-Oberhausen (Bessemer Stahlwerk) 1870 bis 1872, Turbinenwerkstatt Sterkrade 1905, Eisenhütte 0berhausen II 1909, Werk II Sterkrade (Weichenbau) 1917, Werk III Sterkrade (Preßwerk) 1954, Kraftwerk der Hüttenwerke 0berhausen 1954. Umwandlung 1873: „Gutehoffnungsütte, Aktien-Verein für Bergbau und Hüttenbetr. (Hüttenwesen)". Nach der Entflechtung: „Gutehoffnungshütte, Aktienverein" als Dachgesellschaft; darunter
    • 1) „Hüttengewerke 0berhausen AG.",
    • 2) „Bergbau AG. Neue Hoffnung" 1952,
    • 3) „Gutehoffnungshütte Sterkrade AG." 1953.
  • Kohlenzechen: Bergwerksgesellschaft Concordia 1850, Zeche Roland 1852 (zur Harpener Bergbau AG. 1904, später stillgelegt und abgebrochen), Zeche Alstaden 1854 (zur Bergwerksgesellschaft Hibernia 190
    • 4). G.H.H-Zechen : Zeche 0berhausen 1854 (stillgelegt 1930), Zeche Osterfeld 1873, Zeche Hugo Haniel 1895 (stillgelegt 1930), Zeche Sterkrade 1897, Zeche Vondern (stillgelegt 1930), Zeche Jacobi 1911.
  • Chemische Industrie: Neben kleineren Werken Kali Chemie AG., Chemische Werke Rombach GmbH. und die Großanlagen Ruhrchemie AG. 1928, Chemische Fabrik Holten 1929/30, Ruhr-Benzin-AG. 1935/36 (1944 ganz zerstört, nicht aufgebaut).
  • Außerdem: Oberhausener Glasfabrik 1876, Dampfkesselwerke Babcock 1898, Ludwigshütte Sterkrade, Eisengießerei und Maschinenfabrik 1878;
  • Ferner Mittel- und Kleinbetriebe für Maschinen- und Apparatebau, Zinkfabriken, Drahtseilwerke, Isolierwerke, Möbelfabriken, Fahrzeugbau, Zementwerke, Ziegeleien und Formsandgruben. Baugewerbe. Handel mit Holz, Metallwaren und sanitären Einrichtungen. Geld-und Versicherungswesen.

Verkehr

Stand 1955: Günstige Verkehrslage : Seit Mittelalter Straßenknotenpunkt des von Duisburg durch das Ruhrgebiet ziehenden Hellweg und der Münsterschen Straße von Mülheim über Emscherbrücke bei Burg 0berhausen (bekannt seit 17. Jh.) durch 0berhausen-Sterkrade nach Dorsten bzw. Oberhausen-Osterfeld nach Recklinghausen (Vestische Landstraße). Chausseebauten: 0berhausen - Essen - Dortmund 1793, 0berhausen - Duisburg, Ruhrort und Mülheim 1805, 0berhausen -Sterkrade -Dorsten 1849, 0berhausen -Bottrop-Recklinghausen 1870. 1955 Hauptstraße nach Dinslaken-Wesel, Dorsten-Münster, Bottrop-Recklinghausen, Essen -Dortmund, Mülheim-Düsseldorf (bzw. Wuppertal), Duisburg-Düsseldorf (bzw. Krefeld). Die Autobahn Köln-Hannover (1938) verläuft durch das Stadtgebiet, 3 Auffahrten 1955.

  • Bahnbauten: Köln-Mindener-Bahngesellschaft mit Bahnhof 0berhausen (1847): Köln-Minden 1846/47, 0berhausen -Ruhrort 1847, 0berhausen -Arnheim 1856; Bhf. 0berhausen -Sterkrade ; Bahnhof Holten (1856); Emschertalbahn mit Bahnhof 0berhausen -Buschhausen, 0berhausen -Sterkrade und 0berhausen -Osterfeld (1875). Bergisch-Märkische Bahngesellschaft (mit den Bergisch-Märkischen Bahnhöfen 0berhausen und 0berhausen-Osterfeld Süd): Bochum-Mülheim-0berhausen 1862, 0berhausen -Osterfeld Süd-Katernberg 1880. Rheinische Bahngesellschaft (mit den Bahnhöfen 0berhausen -West und 0berhausen-Osterfeld-Nord): Duisburg-0berhausen -Rheine -Quakenbrück 1879. Westfälische Bahn: Sterkrade-Osterfeld-Herne 1877 (stillgelegt 1887). Umbau zum Zentralbahnhof 0berhausen 1885-88): 0berhausen –Köln-Süddeutschland, 0berhausen -Hannover-Berlin, 0berhausen -Sterkrade-Wesel-Emmerich (bzw. Wesel-Boxtel-Vlissingen), 0berhausen -Osterfeld Nord-Rheine, 0berhausen -Osterfeld Süd-Wanne, 0berhausen -Mülheim-Essen, 0berhausen -Meiderich-Ruhrort, 0berhausen -Sterkrade-Ruhrort. Hinzu kommen : 0berhausen -Osterfeld Süd-Recklinghausen-Hamm 1905, 0berhausen -Hamborn-Wesel 1912, 0berhausen – Knippbrücke -Moers-Krefeld 1928. Es fielen fort: 0berhausen -Boxtel-Vlissingen und 0berhausen -Sterkrade-Ruhrort. Güterverkehr mit Sammelbahnhof 0berhausen -Osterfeld (1891) und Güterbahnhof 0berhausen -West (1903).
  • Städt. Elektrische Straßenbahn seit 1897, 1955 mit 35 km Strecken; gemeinsamer Betrieb mit Duisburg, Essen und Mülheim.
  • Wasserstraßen: Emscherkanal und Rhein-HerneKanal (erbaut 1909-12) mit Hafen der Bergwerksgesellschaft Concordia.

Umgebungsbedeutung

Oberhausen gilt als eine der größten Einkaufsstädte im Bereich des Niederrheins und ist drittgrößter Bahnknotenpunkt des Ruhrreviers.

Literatur

  • Kempken, Fr.. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Oberhausen (1919).
  • Eich, M.: Die Gutehoffnungshütte (1910).
  • Woltmann, Die Gutehoffnungshütte, zur Erinnerung an das 100jährige Bestehen 1810-1910 (1910).
  • Büchner, F.: 125 Jahre Gesch. der GHH (1935).
  • Bericht anläßlich des 50jährigen Bestehens der Concordia (1900).
  • 100 Jahre Concordia, Geschichte einer Zeche (1950).
  • Spethmann, 50 Jahre Verein technischer Grubenbeamten 0berhausen (1935).
Wolf , W.: 100 Jahre Bahnhof  0berhausen (1951).