Riesenburg
Allgemeine Informationen
Riesenburg lag an einer Prußenburg im prußischen Stammesgebiet Pomesanien. Die Stadt war zweiter Sitz des Bischofs von Pomesanien.
Name
Der Name geht auf die prußische Landschaft Reisen (Resia) zurück und weist auf einen urbar gemachten Streifen inmitten von Wäldern. Ein prußisches Wort nicht überliefert, vermutlich "res, resis. "Den Namen hat der Ort nicht von den Riesen/ die daselbst sollen gewohnet haben/ sondern von dem Alt-Preussischen Gebiethe Resin/ welches daselbst gewesen." [1]
vgl. dazu
- litauisch "režtis" = Streifen Feld, Streifen Acker, Einschnitt, Kerbe, Riss
Wappen
Das Wappen zeigt in Blau eine silberne Burg mit fünf gestaffelten, rotbedachten Türmen. In einem rundbogigen Tor steht in Schwarz ein Mann mit blauem Lendenschurz und mit einer goldenen Keule in der rechten Hand. Er stellt einen Riesen dar und geht auf die volkstümliche Erklärung des prußischen Namens zurück.
Politische Einteilung/Zugehörigkeit.
Kirchen
- Die Pfarrkirche entstand in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Kirchliche Zugehörigkeit
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
- 1236 Zerstörung der Prußenburg
- Zwischen 1330 und 1340 Bau der Burg des Bischofs von Pomesanien, die 1698 und 1787 ausbrannte.
- Zwischen 1285 und 1305 Gründungsurkunde der Stadt nach kulmischem Recht.
- 1330 Erneuerung der Handfeste.
- 1330 Bau des Rathauses, das 1868 abgebrannte.
- 1527 kam Riesenburg an das Herzogtum Preußen und wurde Sitz eines Hauptamts.
- 1530 saßen in der Stadt 39 Ackerbürger und 17 Handwerker.
- 1688 zerstörte eine Feuersbrunst fast die ganze Stadt.
- 1709/10 starben 933 Bewohner an der Pest.
- 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Feldmarschall Graf Fermor und Feldmarschall Graf Stepan Fjodorowitsch Apraxin in Ostpreußen ein.
Zarin Elisabeth I. (Jelisaweta Petrowna Romanowa) erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt mit 104.000 Mann und 425 Kanonen kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Ibenhorst wird wieder preußisch.
- 1928 wurde im Doktorwald die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt errichtet.
- 1939 8050 Einwohner
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Persönlichkeiten
Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.
- Johann Schimmelpfenning, Oberamtmann 1741-1769.
Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
- Clesel, Kantor in Riesenburg, zum Pfarrer in Groß-Tromnau 9./20.2.1759.
- Goebel, Karl Heinrich, Student, zum Akziseeinnehmer in Deutsch Eylau 1./12.3.1760; zum Akziseinspektor-Adjunktin Riesenburg 1./12.1.1761.
- Lech, entlassener Unteroffizier, zum Torschreiber in Riesenburg 29.9./10.10.1759.
- Rediger, Wilhelm, Invalide, zum Akzisebesucher in Riesenburg 5./16.7.1759.
Vereine
Zufallsfunde
Einzelnachweise
- ↑ Hartknoch, Christoph: Alt und Neues Preußen oder Preußischer Historien zwey Theile , Franckfurt und Leipzig, 1684, S.401
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>RIEURGJO93OS</gov>