Memelland/Zufallsfunde

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Interessantes

  • Im MD vom 6.April 1930 auf Seite 5 ist ein Beitrag "Die Jubiläumsfeier der Schule Bommelsvitte" zum 100jährigen Bestehen.


  • in den MDs vom 14.9.1857 und 16.9.1857 ist ein Beitrag "Zur Geschichte der deutschen Lutherischen Kirche in Memel". Es handelt sich wohl um die St.-Johannis-Kirche, die am 14.8.1857 nach dem Brand von 1854 wieder eingeweiht wurde.


Links

  • Zur Deutung des Nummernschildes KM Klaipeda Memel (als Teil Litauens, 1923-1939) - hat Peter Bork einmal einen Link geschickt:

http://www.nummernschildmuseum.de/kfzkennzeichen.html

Dort im letzten Abschnitt „Ausgegliederte Gebiete“ findet sich die Erklärung.

  • Die Liste mit den Kraftrad, Kfz, Lastwagenanmeldungen ist auf

Seite 98

http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=80784

  • Link zu: Historische Zeitungen auf Mikrofilmen:

http://home.arcor.de/fritigern/ostpreussen/ztg/ZtgenM.htm

  • Geschichte des Memeler Dampfboots:

http://books.google.de/books?id=YcMSMZXBs0kC&pg=PA54&lpg=PA54&dq=%22memeler+dampfboot


Preußische Monatsschrift

Aus Preußische Monatsschrift Februar 1789 S.80:

Am 3. Adventsonntage v. J. starb zu Memel der Medicinapotheker Hr. Blümel, 52 Jahr, 1 Tag alt. Er wird als einsichtsvoller Chemiker und als ein Mann vom besten Herzen allgemein bedauert.--- Seiner Apotheke wird Hr. Noah als Provisor vorstehen.

Aus Preußische Monatsschrift Oktober 1788 S.41-42:

Memel: Johann Friedrich Schulz legirte den größten Theil seines Vermögens, das 9000 fl.pr. betrug, zur Verbesserung der lateinischen Stadtschule zu Memel, und vorzüglich zur Ansetzung eines vierten Lehrers in derselben unter der Bedingung, daß ihm jährlich an seinem Sterbetage, abwechselnd von dem Rektor der Schule und dem vierten Lehrer eine Gedächtnißrede gehalten werden sollte, weil mit ihm sein Stamm ein Ende nahm. Dieser würdige Mann hatte in seiner Vaterstadt Memel und zu Königsberg studiert, war zu Jena Magister, zu Kassel prinzl. Hofmeister und in Kurland Prediger worden. Von hier wollte er wieder nach Jena gehn, um von seinen Kenntnissen eine zweckmäßigere Anwendung zu machen. Er blieb aber theils aus Neigung für sein Vaterland, theils weil eine heftige Krankheit seine Reise verzögerte, in Memel, wo er am 18. Dec. 1786 im 88sten Jahre seines Alters starb. Die erste Gedächtnißrede wurde am 18. Dec. 1787 von Hrn. Rektor Keber gehalten.
Dazu:
Aus Memeler Dampfboot 16.02.1922 S.3:
Luisengymnasium: Einen schulfreien Tag der laut Testament stattfinden muß, hatte am 15. d. Mts. das Luisengymnasium anläßlich der Feier zur Erinnerung an den im Jahre 1786 verstorbenen Magister Schulz. Bei dem actus oratorius hielt Studienrat Hille die Festrede über das Thema: Darstellung und Kritik der neueren Erklärungsversuche der Auferstehung Jesu.

Aus Preußische Monatsschrift, März 1789 S.55:

Memel: Am 23. Dec. v. J. strandete am Norderhorn das dem hiesigen Kaufmann Herr Rördanz gehörige und auf 8000 Rthlr. geschätzte Schiff, Florentine. Die Menschen sind insgesamt gerettet worden. Das Schiff kam nur mit Ballast an.--- Außer diesem sind im vorigen Jahre noch 2 Schiffe bey dieser Stadt verunglückt.

Aus Preußische Monatsschrift, Dezember 1788 S. 215-218:

Im März 1788 starb in Memel Hr. Joh. Karl Jahn, im 37sten Jahr seines Alters an der Schwindsucht. Dieser in mancher Hinsicht merkwürdige Mann wurde in Sachsen gebohren, konnte sich aber weder genau an seine Eltern erinnern, noch wußte er, ob der Nahme den er führte, sein wahrer Geschlechtsnahme sey. Nur soviel schwebte ihm noch in seinem Gedächtniß, daß seine Mutter ihn als ein Kind von 6 Jahren im siebenjährigen Kriege ohnweit Magdeburg in Pension gegeben und auf ein Jahr im voraus bezahlt hatte.---
Diese Zeit ging vorüber und weder Vater noch Mutter ließen das geringste von sich hören. Hierüber bezeigten besonders die Pflegeeltern ihre Unzufriedenheit, zumalen da sie gar nicht wußten, wo sie sich hinwenden sollten. Wie sehr man aber dem kleinen Jahn zugesetzt haben müsse, dies läßt sich daraus leicht urtheilen, weil er als ein Junge von 7 Jahren sich entschloß, nach Magdeburg zu gehn, um vielleicht da ein wohlthätiges Herz zu finden, das sich seiner erbarme. Wirklich trat er auch seine kleine Reise ganz im Stillen, zu Fuß dahin an; unterwegs aber nahm ihn ein Jude auf seinen Wagen. Von diesem erinnerte er sich noch sehr wohl, daß er ihn habe bereden wollen, sein mit Tressen besetztes Kleidchen* auszuziehen, weil er es auf dem Wagen verderbe. Doch unser kleiner Held merkte des Juden List und ließ sich nicht übertölpeln. Als er in Magdeburg angekommen war, fand sich seiner Hofnung gemäß, Jemand der sich seiner annahm. Sein Gönner war, wo ich nicht irre, ein Kaufmann, und da dieser in der Folge nach Petersburg reisete, um dort eine Fabrike anzulegen, so nahm er den Pflegesohn mit. Allein unglücklicherweise machte sein Wohlthäter an diesem Ort bald banquerot und Jahn ergriff nun in seiner Verlegenheit das Metier**, das er bis ans Ende seiner Tage trieb, so sehr er auch zu etwas Besseren bestimmt zu seyn schien. Sein Tod wurde hier von jedem der ihn gekannt hatte, bedauert, da er ein sehr rechtschaffener Mann war und überdem eine Frau mit vier unerwachsenen Kindern, ohne Vermögen, hinterließ. Doch die Mutter wurde bald ihres Kummers entledigt, denn sie folgte etliche Monate nachher ihrem Gatten in die Gruft. Aber ach was für ein finsteres Gewölk schien nun über den Häuptern der kleinen unschuldigen Waisen emporzusteigen, doch das Gewölk zog glücklicherweise vorüber und es eröffneten sich ihnen heitere Aussichten.---
Das älteste Kind, ein Mädchen noch nicht 8 Jahre alt, fand an dem hiesigen reformierten Prediger, Herrn Theremin einen Vater, das zweyte, ein Knabe der sich dem siebenten Jahr nähert, nahm Herr Kommerzienrath Pott zu sich und das dritte, gleichfalls ein Knabe, von noch nicht vier Jahren, fand am hiesigen Kaufmann Herrn Kaul einen Versorger. Wer erbarmte sich nun des vierten? Der Vater aller Menschen rief es im September dieses Jahres zu sich.
Dies mag ein Beytrag zu der Wahrheit seyn, daß Gott die Waisen nicht verlasse: zugleich aber auch ein Beytrag zu edlen Handlungen überhaupt deren man sich erinnern muß, wenn man in Versuchung geführt wird, an Tugend und Religion unter den Menschen zu zweiflen.

Anmerkungen des Verfassers:

  • Aus diesem und einigen andern Umständen, glaube ich mit Recht schließen zu können, daß er von sehr guter Familie herstammen mußte
    • Er war Friseur