Computergenealogie/2004/02

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

Unser heutiger Newsletter versorgt Sie wieder mit aktuellen Informationen aus der Welt der Computergenealogie. Angesichts der ständigen Bedrohung durch Viren und Co. möchten wir Ihnen nochmal sehr ans Herz legen, sich mit unserer Sicherheitsserie zu befassen, die Artikel finden Sie im Bereich Wissen. Denn das beste Gegenmittel gegen allerlei Seuchen ist immer noch der gut informierte Internetnutzer. (bw)


Internet

Treffpunkt Ahnenforschung.Net

Neue Foren und Links

Vor kurzem wurden die Foren (http://forum.ahnenforschung.net) auf Ahnenforschung.Net neu gestaltet. Sie laufen jetzt auf einem eigenen Server, während zuvor immer Dienste von Fremdanbietern genutzt wurden. Dadurch ergab sich das Problem, dass man im Hinblick auf die Funktionen nicht unabhängig war. Einige der zuletzt benutzen Foren beim Anbieter Webmart sind nach und nach "verschwunden". Das wird mit den neuen Foren nun nicht mehr passieren.

Es werden sowohl allgemeine Diskussionsforen (z.B. zu den Themen Ortssuche, Namenforschung, Auswanderung, Genealogie-Programme ...) als auch regional ausgerichtete Foren (für Fragen zur Forschung in den einzelnen Bundesländern, in den ehemaligen deutschen Gebieten und in verschiedenen europäischen Ländern) angeboten.

Man kann entweder als Gast ohne vorherige Anmeldung schreiben oder sich anmelden und so erweiterte Funktionen nutzen. Als registrierter Benutzer kann man sich z.B. alle eigenen Beiträge anzeigen lassen und diese nachträglich bearbeiten oder löschen, mit anderen registrierten Benutzern private Nachrichten austauschen und bei jedem Einloggen nachschauen, was es seit dem letzten Besuch an neuen Beiträgen gab.

Vielleicht fragen Sie sich: Warum Foren, wenn es auch Mailinglisten gibt? Diese Frage könnte man genausogut auch andersherum stellen. Beide Kommunikationsformen haben Vorteile, und manches ist eine Sache der Gewohnheit. Was man vorzieht, hängt vermutlich auch von der Art des Internetzugangs ab. Manch einer geht nach wie vor nur minutenweise online, um Mails abzurufen und bestimmte Seiten gezielt anzusurfen. Hier bieten Mailinglisten ganz klar den Vorteil, dass man die Beiträge offline lesen kann. Beiträge in Foren dagegen werden online gelesen und geschrieben - kein Problem für denjenigen, der nicht so sehr auf die Minute schauen will oder muss.

Mailinglisten können aber nervig werden, wenn sich die Zahl der Beiträge zeitweise stark erhöht, nicht aber die Zeit, die man hat, um sich mit den Mails zu beschäftigen. Man steht dann vor der Frage: Soll ich nach wie vor diese ganzen Mails herunterladen, auch wenn ich die allermeisten davon ungelesen lösche? Soll ich in den Digest-Modus wechseln? Dadurch wird die Textmenge zwar nicht geringer, aber man hat nicht mehr so viele Einzelmails. Soll ich die Mails gar nicht mehr zustellen lassen, sondern nur noch im Archiv nachlesen? Das kann eine gute Lösung des Problems sein, es fragt sich nur, wie komfortabel das Archiv ist. Wenn keine gut funktionierende Suche zur Verfügung steht, bleibt oft nur noch das Blättern in den Beiträgen und die Auswahl nach Betreff, der aber – wie wir alle wissen – oft genug wenig aussagekräftig ist.

Wie man mit der Informationsflut umgehen will, bleibt eine ganz persönliche Entscheidung. Die Alternativen sind: Jede Menge Mails zustellen lassen, Betreff oder Text überfliegen, in der Hoffnung, die Dinge, die einem persönlich weiterhelfen oder ganz allgemein nützlich sein könnten, schon irgendwie zu finden, und löschen, löschen, löschen ... oder: Webarchive mit den gebotenen Möglichkeiten nutzen und sich Herunterladen und Löschen komplett sparen.

In „echten“ Foren geht es nur so. Als angemeldeter Benutzer kann man – je nach Forumssoftware – verschiedenen erweiterte Funktionen nutzen. Als Gast kann man das nicht, aber immerhin – man kann (in vielen Foren) schreiben ohne Anmeldung. In welcher Mailingliste geht das?

Nach diesem eher allgemeinen Exkurs wieder zurück zu den Foren auf Ahnenforschung.Net. Die drei Foren im Bereich „Neuigkeiten, Tipps und Hilfen“ sind für Ankündigungen und informative Texte des Betreibers reserviert, in allen anderen kann man sofort und ohne Anmeldung schreiben. Nur falls es zu massivem Missbrauch kommen sollte, könnte diese Möglichkeit eingeschränkt oder abgeschafft werden.

Fragen zu den Foren werden hier beantwortet: http://ahnenforschung.net/forum/misc.php?action=faq
Die Suchmöglichkeit findet man hier: http://ahnenforschung.net/forum/search.php

Will man die Foren öfter nutzen, ist eine Anmeldung in jedem Fall zu empfehlen. Es ist zum Beispiel sehr praktisch, dass man seine Beiträge nachträglich überarbeiten und löschen (!) kann. Das ist in Mailinglisten bzw. deren Archiven nur im Ausnahmefall möglich, und wenn, dann man kann es nicht selbst tun, sondern ist von anderen Leuten abhängig.

Antworten auf Beiträge in Foren aller Art kommen um so schneller und zuverlässiger, je mehr Leute darin stöbern. Zum Schluss ein kurzer Blick über den Tellerrand: Auf Rootsweb wird auch beides angeboten und genutzt, Mailinglisten und Foren, die dort „Message Boards“ heißen (http://boards.rootsweb.com).

Neues gibt es auch beim Ahnenforschung.Net-Webverzeichnis. Es wurde in den letzten Wochen stark erweitert. In vielen Bereichen, vor allem bei „Regionale Forschung“ und „Geschichte“, sind zahlreiche neue Links hinzugekommen.

Da die meisten Ahnenforscher sich auch für geschichtliche Hintergründe interessieren und nicht nur nackte Zahlen und Fakten sammeln wollen, lohnt sich ein Blick in die Abteilung „Geschichte“. Sie wundern sich dann vielleicht, dass dort historische Epochen zu finden, in die die meisten Forscher (noch) nicht gelangt sind, (Ur- und Frühzeit, Antike, Mittelalter). Das liegt ganz einfach daran, dass der Geschichtsbereich von Ahnenforschung.Net gleichzeitig auch der Webkatalog von geschi.de ist (http://www.geschi.de). Dieses Verzeichnis wird ebenfalls noch in diesem Jahr einem kompletten Relaunch unterzogen und präsentiert sich dann allen Geschichtsfans mit neuem Aussehen und neuen Funktionen. Die neuen Links sind erst der Anfang. Viele sind übrigens Verweise zu Artikeln aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie (http://de.wikipedia.org). Dort findet man schon jetzt zahlreiche sehr interessante Artikel und es können – auch durch Sie – noch viel mehr werden. In jedem Fall ebenfalls ein Projekt, das Sie sich einmal anschauen sollten. (bw)




Weitere OFBs online abfragbar

Zichydorf (Banat) und Ohne (Emsland)

In der Ortsfamilien-Datenbank der katholischen Gemeinde Zichydorf im Banat (ungarisch Zichyfalva, heute Plandiste) sind 13.696 Personen aus den Jahren 1789 - 1828/42/51 erfasst. Es basiert auf dem Manuskript von Peter Noll (Limburgerhof, 1992) und wurde ergänzt und bearbeitet von Helmut Kaiser (Otterberg, 2003; kaiserh@t-online.de).

Die Seiten beinhalten auch einen geschichtlichen Abriss von Felix Milleker der Jahre 1787 - 1924, einen Nachtrag zur Geschichte von Helmut Kaiser und natürlich ein Quellenverzeichnis. Das OFB Zichydorf ist unter http://db.genealogy.net/ofb/zichydorf/ zu finden.

Der Ort Ohne liegt im Emsland in der Grafschaft Bentheim direkt an der heutigen niederländischen Grenze. In dieser Datenbank sind die Kirchenbücher von Ohne, einschl. Samern, Haddorf und Bilk erfasst. Die Daten von ca. 4.400 Personen sind von H.G.Frowijn (Oldenzaal) erarbeitet und von Theo Davina (post@theodavina.de) übernommen, der sie jetzt zur Erstellung eines Online-OFB zur Verfügung gestellt hat.

Es handelt sich um das Geburts-/Taufbuch, das Proclamations-/Traubuch und das Sterbe-/Begräbnisbuch ab 1694 bis 1874, (leider mit einigen Lücken). Das Online-OFB OHNE findet man unter http://db.genealogy.net/ofb/ohne/ .

Eine Aufstellung aller zur Zeit verfügbaren Online-OFBs findet sich unter http://www.ortsfamilienbuecher.de. (hj, kpw)




Wer bitte hat wo gedient?

Die Militär-Liste auf Genealogienetz.de

In vielen regionalen und Vereinsmailinglisten tauchen immer wieder Fragen auf wie "Ich suche Informationen oder Quellen zum Königlich-Preußischen Infanterie Regiment 59 auch genannt "Regiment Freiherr Hiller von Gärtringen" oder das "4. Posensche Regiment" aus den Jahren 1904 bis 1915 ..."

Mit der neuen Mailingliste "militaer-L@genealogy.net“ steht nun ein Medium zur Verfügung, in dem ganz gezielt der Informationsaustausch über dieses Spezialgebietes betrieben werden kann. Das Themen-Gebiet "Familienforschung unter Angehörigen des Militärs" soll dabei nicht zeitlich eingegrenzt sein. Fragen zu Bundeswehrangehörigen finden hier ebenso ihren Platz wie die zu mittelalterlichen Landsknechten und römischen Legionären. Alles, was im Rahmen der Familienforschung von Interesse ist (Zugehörigkeit zu Einheiten, Orden, Ehrenzeichen) kann und darf thematisiert werden. Politische Auseinandersetzungen über das Thema Militär, egal ob „pro“ oder „contra“ Armee, sind in der Liste allerdings unerwünscht.

Anmelden zu dieser neuen Mailingliste können Sie sich unter http://list.genealogy.net/mm/listinfo/militaer-L. Die Liste wird betreut von Nick Rudnick und Hans-Christian Scherzer. (kpw)


Software

Klassenziel verfehlt

Ein Leserbrief zu Heredis

Mit Interesse habe ich den Artikel im letzten Computergenealogie-Newsletter über das französische Genealogie-Programm Heredis gelesen, das ich mir daraufhin in der Demo-Version heruntergeladen habe. Was ich in der kurzen Zeit, in der ich mich mit dem Programm beschäftigt habe, feststellen konnte, ist durchaus erfreulich und positiv zu bewerten. Überhaupt nicht positiv aber sind die verschiedenerlei Maß, mit denen der Hersteller vermarktet:

1. Bei einem solch teuren Programm wäre es nicht verkehrt, die deutsche Version der Homepage einmal auf Fehlerfreiheit zu überprüfen. Für mich ist eine Website immer das Aushängeschild für eine gute Produktpflege!

2. Bei einer solch teuren Version wäre es nicht verkehrt, alle Optionen schon parat zu haben (die deutsche Online-Printversion des Handbuchs steht nicht zur Verfügung). Wichtiger aber sind die unterschiedlichen Optionen bei der französischen, englischen und deutschen Version:

3. Der französische Besteller erhält innerhalb von 38 Stunden CDs und ein 288seitiges Manual zum Preis von 149,90 € - der deutsche User downloaded nur.

4. Der englischsprachige Nutzer bekommt eine unlimitierte Testversion kostenlos (wobei ich hier nichts von einer Einschränkung auf 50 Personen wie bei der deutschen Demo-Version las), und im Übrigen kostet ihn die Premium Edition gerade mal 29,90 US$ (beim derzeitgen Eurostand sind das gerade mal 25 €)!!!

Summa summarum: Offensichtlich ist Heredis eine fähige Software, die aber, was das deutsche Marketing betrifft, überdenkungswürdig ist. Meiner Meinung nach ist Heredis zu kostspielig, was vermutlich die „Fangemeinde“ der Genealogen ähnlich sehen wird. Wenig „nett“ ist auch der Hinweis auf der Homepage, dass nur eine Online-Zahlung per Kreditkarte akzeptiert wird. Schade, ich zahle niemals so. Doppelt schade, denn 149,90 € zahle ich erst recht nicht. Da ich mit Englisch ganz gut klar komme, zahle ich aber gerne 29,90 $ - warum soll ich als Deutscher dermaßen viel mehr bezahlen?

Alles in allem? Ich fürchte, Heredis wird sooo in Deutschland das Klassenziel verfehlen. Das wäre schade um ein solch schönes Programm, deren es aber auch andere und zwar viel preiswertere gibt. (Detlef R. Papsdorf)




Zwei Milliarden Personen und 99 Ehen

Gen_Plus kennt kaum Grenzen

Beworben wird Gen_Plus mit dem Hinweis, es sei das zur Zeit wohl innovativste Genealogieprogramm auf dem deutschen Markt. Es ist bereits seit neun Jahren auf dem Markt und wurde seit Version 5 völlig neu als Windows-Programm entwickelt. Der Autor Gisbert Berwe arbeitet ständig an Verbesserungen, setzt machbare Wünsche der Anwender um und lässt sie in die Updates einfließen. Aktuell steht daher jetzt für registrierte Anwender bereits ein Update auf Version 10.01.30 zum Download bereit.

Die Aufnahmefähigkeit des Programms ist nahezu unbegrenzt: über zwei Milliarden Personen, über zwei Milliarden Familien, je Person 99 Ehen und 99 Kinder je Ehe, dazu keine Einschränkung bei Paten oder Zeugen. Es können beliebig viele voneinander unabhängige Genealogien angelegt werden. Texte für die Namen, Berufe, Vornamen usw. finden bei 240 möglichen Zeichen ausreichend Platz. Die neueste Version unterstützt auch den mitteleuropäischen Zeichensatz.

Programm-Steckbrief:

  • Gen_Plus, Version 10.01 vom Oktober 2003
  • Programmautor und Vertrieb: Gisbert Berwe, Rolandstraße 14,27211 Bassum-Nordwohlde
  • Plattform: 32 Bit Windows-Programm basierend auf Access
  • Preis: 65 €
  • Lieferumfang: CD mit Handbuch im pdf-Format
  • Zubehör: Handbuch in gedruckter Form: 10 €, Modul Ortsfamilienbuch: 20 €
  • Demoversion: 10 € (5 € werden beim späteren Kauf verrechnet) oder ab 1.3.2004 als Download (13 MB)
  • Betriebssystem: Windows 95/98, 2000, ME, XP oder NT4
  • Mindestanforderung: Arbeitsspeicher: bei Win 98 32 MB RAM, bei ME oder XP 128 MB, CD-ROM-Laufwerk
  • Weitere Informationen: http://www.genpluswin.de

Einen ausführlichen Testbericht finden Sie in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift Computergenealogie. (dr)




Internet – aber sicher!

Wilde Drohungen, vermeintliche Helfer und seltsame Einladungen

Internet-Surfern steht die ganze Welt (des World Wide Web) offen, Mails kommen in sekundenschnelle an jedem Ort des Globus’ an. Und umgekehrt – aber das ist nicht immer erfreulich. Denn es gibt auf der Welt zu viele zwielichtige Gestalten, die arglosen Internet-Viren-Mails schicken oder kleine Fenster mit seltsamen Botschaften oder Einladungen auf dem Bildschirm erscheinen lassen (Windows-Nachrichtendienst, s.u.). Manche davon sind nur ägerlich, andere gefährlich. Häufig tarnen sie sich durch gefälschte Absender – oft wird z.B. vorgetäuscht, eine Mail komme von Microsoft. Wie man schädliche Botschaften erkennt und wo man jederzeit aktuelle Informationen über neue „Schädlings-Epidemien“ findet, darum geht es in der heutigen Folge der Sicherheits-Serie.

In letzter Zeit machte folgende E-Mail das Internet unsicher: „Sehr geehrte Damen und Herren, das herunterladen von Filmen, Software und MP3s ist illegal und somit strafbar. Wir möchten Ihnen hiermit vorab mitteilen, dass Ihr Rechner unter der IP 80.245.73.141 erfasst wurde. Der Inhalt Ihres Rechner wurde als Beweismittel sichergestellt und es wird ein Ermittlungsverfahren gegen Sie eingleitet. Die Strafanzeige und die Möglichkeit zur Stellungnahme wird Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zugestellt. Die von uns gesammelten Daten unter dem Aktenzeichen #46186 sind für Sie und ggf. Ihrem Anwalt beigefügt und einsehbar. Da wir negative Erfahrungen mit Mailbomben in der Vergangenheit gemacht haben, wurde die Herkunft dieser Mail verschleiert. Nähere Auskunft erteilt Ihnen die Kriminalpolizei Düsseldorf, Europa Sonderkommission ‚Internet Downloads’, ...“

Die E-Mail enthielt auch eine angehängte Datei – einen Virus. Und sie kam selbstverständlich nicht von der Polizei. Sie würde weder E-Mails mit Strafandrohungen an Bürger schicken noch ihre Absenderadresse verschleiern. Abgesehen davon, dass der Inhalt völliger Blödsinn ist.

Ganz neu im Internet ist ein Wurm namens Mydoom oder Novarg. Er verbirgt sich nicht in harmlos wirkenden Dateien, sondern hinter Begriffen wie „Mail Delivery System“ oder „Error“, die offenbar auch von sonst kritischen Internet-Nutzern angeklickt wurden. Der versendet sich dann selbst an Adressen aus dem Adressbuch des befallenen Rechners. Außerdem attackiert er ab 1. Februar die Website des Software-Herstellers SCO, der Urherberrechtsklagen gegen Linux-Nutzer androht – ein Hinweis auf die Herkunft des Wurms.

Wie so mancher andere Wurm soll aber auch Mydoom oder Novarg Programmteile enthalten, die Tastatureingaben auf Kreditkartennummern und Ähnlichem ausspionieren. Andere Schädlinge versenden irgendwelche Texte, die sie auf dem befallenen Rechner finden – so können vertrauliche Informationen in die Öffentlichkeit gelangen.

Häufig waren in den letzten Monaten auch Mails mit Betreffzeilen wie „Ein Trojaner ist auf ihrem Rechner“ und einer vermeintlich hilfreichen Software im Anhang. Das war dann meistens der „Sobig-Wurm“, einer der aktuellen elektronischen Schädlinge. Über die Gefährlichkeit solcher Mails sollte man sich auch nicht durch Absenderadressen mit der Domain „kundenserver.de“ hinwegtäuschen lassen.

Gerade Absenderadressen sind oft verräterisch – „kundenserver.de“ klingt genau genommen eher obskur als Vertrauen erweckend. In anderen Fällen erkennt man, dass der Klarname mit der Absender-Mail-Adresse nicht zusammenpasst. Ein Beispiel: Bei einer Mail mit dem Betreff „New Microsoft Security Update“ lautete der Klarname des Absenders „MS Corporation Network Security Section“, die Absenderadresse allerdings „kzstisdlc-muzdear@news.com“.

Besonders im Zusammenhang mit vermeintlichen Mails von Microsoft – die in den letzten Monaten in vielen Postfächern landeten – ein wichtiger Hinweis: Die Firma schickt grundsätzlich nie irgendwelche Software per Mail vermeintliche Nutzer. Alle Patches und andere Software müssen sich die Nutzer selbst von Microsoft-Seiten aus dem Internet herunterladen.

Manchmal passen auch Absender-Adresse und Inhalt nicht zusammen, was aber Neulingen und Laien vielleicht nicht gleich auffällt. Sie sind schnell geblendet von angeblichen Absendern aus der Computerbranche oder ähnlichen Bereichen. Genau das ist der Trick: Vertrauen erwecken durch vermeintlich seriöse Quellen.

Häufig werden diese Quellen auch nur als Herkunftsangabe einer Information genannt, vor allem in den inzwischen etwas aus der Mode geratenen Kettenmails, die man – so der Text – gleich an so viele Leute wie möglich weiterleiten soll. Genau dieser Hinweis ist schon ein sicheres Zeichen für eine unseriöse Mail. Es hat im Internet schon sehr viele Kettenmails gegeben, aber keine davon kam von der Quelle, die angegeben war. Dazu gehören auch die sogenannten „Tränendrüsen-Mails“ die Unterschriften sammeln. Oft werden diese Mails in Umlauf gesetzt, um die Inhaber der Adresse zu ärgern, an die man die Mail schicken soll – deren Postfach ist nämlich schnell überfüllt. Auch Knochenmarkspender werden nie ernsthaft auf diesem Weg gesucht – aber manche dieser Mails geistern jahrelang durch das Internet.

Schaden angerichtet hat eine solche Kettenmail, die erklärte, wie man einen Virus auf seinem PC finden kann, der von keinem Virenprogramm entdeckt wird, der aber gefährlich sei und den man gleich löschen solle. Tatsächlich handelt es sich bei der angegebenen Datei um einen Teil von Windows, den jeder auch prompt findet. Wer die Datei löscht, bekommt Probleme. Warum jemand so was in die Welt setzt, ist wirklich rätselhaft.

Wie kann man aber im Zweifelsfall herausfinden, ob eine Mail mehr oder weniger gefährlicher Spam ist? Grundsätzlich ist alles verdächtig, was unaufgefordert von einem bisher unbekannten Absender kommt, vor allem wenn die Mail einen Dateianhang enthält. Kettenmails sind, wie gesagt, auch grundsätzlich unseriös.

Wer immer noch im Zweifel ist, kann sich auf einigen Websites über die aktuellen Schädlinge und Desinformations-Spam-Mails informieren: www.hoax-info.de ist eine Website der TU Berlin. Ein „Hoax“ ist ein böser Streich – aber die Seite nennt auch aktuelle Viren und ihre Mail-„Verpackung“. Eine Liste informativer Seiten findet sich auf http://www.heise.de/ct/antivirus/v4.shtml. Speziell über so genannte „Trojaner“ informiert http://www.trojaner-info.de. Und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ist unter http://www.bsi.de zu finden.

Wer einen Spamfilter installiert oder einen Mail-Dienst nutzt, der dem Postfach einen solchen Spamfilter vorschaltet, bleibt von vielen dieser Mails verschont – man darf nur nie vergessen, die ausgefilterten Mails regelmäßig durchzusehen, denn oft bleiben auch erwünschte Mails im Filter hängen.

Aber die heimtückischen Spammer kennen inzwischen einen Weg, der direkt auf den Bildschirm von Internet-Surfern führt: den Nachrichtendienst in Windows 2000 und Windows XP. Da erscheinen dann während des Surfens obskure bis obszöne Einladungen oder Warnhinweise in kleinen Fenstern. Wer auf die falsche Stelle klickt, kann sich schnell einen 0190-Dialer, einen Trojaner oder andere schädliche Software einfangen. Allerdings ist es sehr einfach, diese lästigen Fenster verschwinden zu lassen: Man schaltet einfach den Windows-Nachrichtendienst aus. Man findet ihn in Windows 2000 unter START-EINSTELLUNGEN-SYSTEMSTEUERUNG-VERWALTUNG-DIENSTE, in Windows XP unter START-EINSTELLUNGEN-SYSTEMSTEUERUNG-VERWALTUNG-COMPUTERVERWALTUNG|DIENSTE; detaillierte Informationen gibt die Seite http://www.tu-berlin.de/www/software/winmsg.shtml. (re)


Vereine

Visitenkarte

Arbeits-Gemeinschaft Genealogie Schleswig-Holstein (AGGSH e.V.)

Die Arbeits-Gemeinschaft Genealogie Schleswig-Holstein (AGGSH e.V.) ist ein noch junger, überregionaler Verein. Wir setzen uns für die allgemeine und wissenschaftliche Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Geschichte und der Genealogie, unter Verwendung und mit Hilfe der heutigen Datentechnik ein. So haben wir bislang drei Arbeitsschwerpunkte, die wir im Folgenden vorstellen.

Eines unserer derzeitigen Projekte ist die Erstellung einer Auswanderer-Datenbank über aus Schleswig-Holstein ausgewanderte Personen. Diese Datenbank ermöglicht eine Eingabe von Daten ausgewanderter Vorfahren oder Verwandten. In der Auswanderer-Datenbank kann nach Nachnamen oder Orten gesucht werden.

Wer bei der Daten-Abfrage seine E-Mail-Adresse eingibt, kann später kontaktiert werden - und es besteht die Möglichkeit, über die Datenbank Verwandte zu finden. Neben der Datenbank befassen wir uns auch mit der Indizierung des Auswandererkartei der Amerika Gesellschaft in Bad Segeberg.

Seit dem Jahre 2003 arbeiten wir an der Indizierung der Quellenkartei des Seminars für Europäische Ethnologie und Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Bei diesem Projekt wird ein Namens- und Ortsindex dieser Kartei erstellt, welcher es dem Besucher möglich macht, gezielt nach Namen oder Orten zu suchen, um zu sehen, ob ein Vorfahr oder Verwandter in dieser Kartei erfasst ist. Durch Nachfrage (oder einen Besuch) beim Seminar für Volkskunde und Ethnologie bekommt man dann den Hinweis auf die für die Erstellung dieser Kartei genutzte Quelle. Dieser Index ist auf unseren Internetseiten verfügbar.

Unser dritter Arbeitsschwerpunkt ist die Transkribierung der Volkszahlregister von Schleswig-Holstein und ihre Veröffentlichung sowohl auf den Internetseiten des AGGSH wie auch in der Datenbank der DDA (Dansk Data Arkiv). Damit werden die in den Volkszahlregister enthaltenen Informationen wie Namen, Beruf, Familienstand, Haushaltsangehörige, Alter und Wohnort zum Zeitpunkt der jeweiligen Volkszählung für jeden Interessenten frei und kostenlos im Internet zugänglich.

Auf unseren Seiten können diese Daten sowohl über eine speziell erstellte Datenbank abgerufen werden, oder - interessant für regionale Forschungen - im PDF-Format als vollständige Volkszählung eines Dorfes betrachtet werden.

Seit April 2001 treffen wir uns etwa alle zwei Monate in Neumünster, um interessante Vorträge zu hören, über unsere Forschungen in den einzelnen Arbeitsgruppen zu berichten und uns gegenseitig Hilfe zu geben. Besucher sind dort herzlich willkommen!

Der Mitgliedsbeitrag beträgt für Einzelpersonen 30 €, für Studenten 15 € und für Institutionen 50 € im Jahr.

Kontaktinformation:

AGGSH e.V.

c/o Ursula Müller

Meisenweg 3

24537 Neumünster


Telefon: 0 41 21 /10 36 62

E-Mail: info@AGGSH.de

Internet: http://www.AGGSH.de




Tag der offenen Tür

Die MAUS lädt ein nach Bremen

Am Sonnabend den 24.02.2004 veranstaltet die MAUS (Verein für Familienforschung in Bremen) im Staatsarchiv Bremen einen Tag der offenen Tür. Besucher haben an diesem Tag in der Zeit von 10-17 Uhr die Möglichkeit, sich ausführlich über die Aktivitäten der Maus zu informieren. Das Archiv der MAUS steht den Besuchern dabei offen und sachkundige Helfer zur Seite. An einem Bücherstand können die Publikationen der MAUS erworben werden.

Weiterhin finden drei Vorträge statt, die kostenfrei besucht werden können:

  • 10.30 - 13.00 Uhr: „Einführung in die Familienforschung“ von Klaus-Dieter Fritzsch; ein Vortrag für Menschen, die mit der Erforschung ihrer Vorfahren beginnen wollen mit Unterstützung für Einsteiger und Hinweise auf Quellenmaterial.
  • 13.00 - 15.00 Uhr: Familienforschung im Internet von Klaus Peter Wessel u. Dr. Herbert Juling
  • 15.15 - 17.00 Uhr: Vorstellung des Familienforschungsprogramms GenPlus von Programm-Autor Gisbert Berwe, der Fragen zum Programm beantwortet und Tipps gibt.

(kpw)


Medien

Aktueller Wegweiser für die Online-Familienforschung

Ahnenforschung online für Dummies überarbeitet

Das Buch Ahnenforschung online für Dummies erscheint im Februar in zweiter Auflage. Seit der ersten Auflage im Herbst 2000 ist eine Zeitspanne verstrichen, in dem sich im Internet doch vieles verändert hat. Zwar sind die grundsätzlichen Ratschläge und Verfahrensweisen noch die selben, daher haben weite Teile des Buches noch nichts an Gültigkeit verloren. Viele Links und konkrete Anweisungen zur Suche oder Anmeldung auf diversen Internetseiten aber haben sich geändert. Daher wurde das Buch komplett aktualisiert, Texte, Links und Bilder wurden überarbeitet, wo es nötig war. Auch die dem Buch beiliegende CD enthält nun wieder aktuelle Demoversionen von Genealogie-Programmen und die Webseiten der Computergenealogie. Das Buch ist insbesondere für die Forscher geeignet, die sich schon gut mit dem Thema Ahnenforschung auskennen, auf dem Gebiet des Internets aber noch Neulinge sind und zunächst einmal gar nicht wissen, wie und wo sie anfangen sollen. (CG)

Matthew L. Helm, April Leigh Helm Ahnenforschung online für Dummies 2. Auflage 2004, Paperback mit CD-ROM ISBN 3-8266-3099-8, € 24,95 Bezugsquelle u.a.: http://www.genealogie-shop.de/products/909.html


Kaleidoskop

Von Genetik bis Heraldik

Kongress in Brügge

Der 26. Internationale Kongress für Genealogische und Heraldische Wissenschaften findet vom 6. bis 11. September 2004 in Brügge (Belgien) statt. Die Organisation dieses Kongresses wurde dem Flämischen Heraldischen Rat anvertraut. Die Öffentliche Dienste, Forschungsinstitute und Vereine, die auf dem Gebiet von Genealogie, Heraldik und Erbgut tätig sind, sichern gemeinsam ein Programm von höchster Qualität. Obwohl die Organisatoren behalten wollen, was in den früheren Kongressen erzielt wurde, haben sie auch den Ehrgeiz einen intensiven Dialog zwischen den verschiedenen Domänen anzugehen. Deshalb sind sie auf der Suche nach Vorträgen, die den Verband zwischen Erbgut, Genealogie und Heraldik erläutern. Solch einen Verband kann zum Beispiel eine Familientradition wiedergeben, die Geschichte von Häusern oder Gebäuden mit einem bedeutenden heraldischen Patrimonium sein; sie kann sich aber auch orientieren an lebendigem Erbe wie Studentenheraldik. Der Kongress will ebenfalls für aktuelle heraldische Kunst einen besonderen Platz einräumen. Themen wie Genetik oder Digitalisierung sollten ebenfalls behandelt werden.

Anmeldungen, Programm und weitere Informationen: Secretariaat-generaal: Dr. André Vandewalle, p.a. Stadsarchief Brugge, Burg 11a te 8000 Brugge. Telefoon: 0032 (0)50/44.82.60. Fax: 0032 (0)50/44.82.61. e-mail: andre.vandewalle@brugge.be, http://www.monument.vlaanderen.be/congresbrugge2004. (aus der Newsgroup de.sci.genealogie)

Wer einen Vortrag halten will, hätte bis zum 31. Januar einen Vorschlag einreichen sollen; ob auch kurz nach dieser Frist noch Vorschläge entgegen genommen werden, ist ggf. unter obiger Adresse zu erfahren.




Termine

Für den Monat Februar sind 16 genealogische Termine im "genealogischen Kalender" eingetragen. Die Inhalte der Veranstaltungen, sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie unter http://www.genealogy.net/gene/kalender.html.



Umfrage

Im letzten Monat wollten wir von Ihnen wissen: "Wie würden Sie Ihre genealogischen Kenntnisse selbst einschätzen?" Vier Antwortmöglichkeiten waren vorgegeben: man konnte sich als Laie, Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi bezeichnen. Jeweils etwa ein Drittel der Antworten entfiel auf die Stufen Laie, Anfänger und Fortgeschrittener (hier sogar etwas mehr, nämlich 37 Prozent). Nur 3 Prozent der Befragten konnten sich mit der Aussage "Mir macht keiner was vor in Sachen Genealogie" anfreunden. Das muss man wohl entweder als Bescheidenheit interpretieren oder dahingehend, dass das Fachgebiet Genealogie doch so schwierig ist, dass kaum einer je alle Rätsel der Vergangenheit zufriedenstellend gelöst hat.

In unserer neuen Umfrage fragen wir: Wie viele genealogische Mailinglisten lesen Sie? (Hinweis: Die Umfragen wurden zu einer Zeit durchgeführt, als die Computergenealogie noch nicht Bestandteil des GenWiki war. Die Abstimmungen sind alle abgeschlossen, die Ergebnisse von damals aber sicher weiterhin interessant. Daher bleiben die Umfragethemen und Auswertungen auch Teil dieser "alten" Newsletter.)