Computergenealogie/2003/10

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist wieder Monatsanfang und damit Zeit für einen neuen Computergenealogie-Newsletter. In unserer heutigen Ausgabe berichten wir u.a. über neue Online-Ortsfamilienbücher, ein Genealogie-Programm aus Frankreich und über den Genealogentag in Schwerin. Sie haben den Genealogentag verpasst, Schwerin war Ihnen zu weit weg oder Sie hatten einfach nur keine Zeit? Macht nichts, nächstes Jahr gibt es auch wieder einen Genealogentag, und zwar in Leonberg vom 17. bis 20 September. Also schon in 352 Tagen. Wer gerne andere Familienforscher, Programmhersteller und Mitglieder diverser genealogischer Vereine kennenlernen möchte und nicht mehr soo lange warten will, dem sei der Besuch der 3. Norddeutschen Computergenealogie-Börse am 8. November in Hannover empfohlen. Auch darüber berichten wir in dieser Ausgabe. (bw)


Internet

Die Schätze heben

Verfilmte Kirchenbücher in der Genealogie-Forschungsstelle auswerten

Im letzten Newsletter haben wir die Suche im Online-Filmkatalog der Mormonen beschrieben. Wer dort Kirchenbücher oder andere interessante Dokumente gefunden hat, die von den Mormonen verfilmt worden sind, kann diese Filme in einer Genealogie-Forschungsstelle der Mormonen lesen. Für diejenigen, die noch nie eine solche Forschungsstelle besucht haben, erklären wir heute, wie sie „funktioniert“.

Forschungsstellen sind unterschiedlich groß und unterschiedlich ausgestattet. In jedem Fall gibt es mindestens einen Computer und ein Mikrofilmlesegerät. In den Forschungsstellen arbeiten ehrenamtliche Mitarbeiter, die Ihnen erklären können, was die Forschungsstelle bietet und die Ihnen bei der Bestellung von Filmen und bei der Benutzung der Geräte helfen. Die eigentliche Forschungsarbeit muss man allerdings selbst tun. Die meisten Stellen haben mehrmals in der Woche geöffnet, genaue Öffnungszeiten sind am besten vor Ort zu erfragen. Im Telefonbuch findet man die Forschungsstellen unter: „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, meist wird der Telefonanschluss der Gemeinde mitbenutzt. Im Internet findet man eine Auflistung aller Forschungsstellen unter folgender Adresse: http://www.familysearch.org/Eng/Library/FHC/frameset_fhc.asp

Die dort angegebenen Öffnungszeiten sind allerdings nicht unbedingt auf dem aktuellsten Stand! Am besten ist es, wenn man vor dem ersten Besuch telefonisch einen Termin abmacht. Wer auf gut Glück vorbeifährt, muss damit rechnen, dass sich die Öffnungszeiten geändert haben und vielleicht niemand da ist.

Hat man die benötigten Filmnummern bereits im Filmkatalog im Internet gefunden, bringt man einen Ausdruck der Seiten oder seine Notizen mit. Dann kann man die Filme bestellen und die Leihgebühr bezahlen.

Bevor Sie mit der Liste der gefundenen Filme zur Forschungsstelle gehen, sollten Sie aber einen Blick auf das Feld „Notes“ werfen. Dort sind manchmal Ausleihbeschränkungen verzeichnet. Die Eigentümer der Originaldokumente haben anlässlich der Verfilmungen durch die Mormonen Verträge abgeschlossen, welche die Ausleihe der Mikrofilme regeln. Je nach Sachlage dürfen die Filme beispielsweise nicht in einzelnen Regionen, nicht in Deutschland oder nicht in Europa eingesehen werden. Für diese Einschränkungen sind nicht die Mormonen, sondern allein die Eigentümer der Originaldokumente verantwortlich. Zum Glück betrifft dies nur einen Teil der Filme, die meisten Filme sind überall frei zugänglich.

Sobald die Filme in der Forschungsstelle eingetroffen sind, wird man benachrichtigt. Dann vereinbart man einen Termin für die Benutzung eines Lesegerätes, um den Film auszuwerten; man kann die Filme nicht mit nach Hause nehmen. Wenn die Leihfrist von ca. drei Monaten für die Arbeit nicht ausreicht, kann man sie verlängern.

Die Forschungsstellen in Deutschland bestellen ihre Filme im Mikrofilmbestellzentrum in Bad Homburg. Sind die Filme dort vorhanden, werden sie relativ schnell geliefert. Manche Filme müssen allerdings erst in Salt Lake City bestellt werden. Das dauert etwas länger. Man kann damit rechnen, dass es zwischen zwei Wochen und zwei Monaten dauert, bis man seine Filme bekommt. In einzelnen Fällen kann es leider auch sehr viel länger dauern. Das ist oft dann der Fall, wenn die betreffenden Filme von einer anderen Forschungsstelle ausgeliehen sind und zunächst auf deren Rückgabe gewartet wird. Erfolgt diese nicht in absehbarer Zeit, wird eine weitere Kopie in Salt Lake City angefordert. Falls einem die Wartezeit zu lange vorkommt, kann man sich telefonisch bei seiner Forschungsstelle erkundigen.

Der Filmkatalog in Internet wurde kürzlich aktualisiert. Er wird jetzt auch nicht mehr wie bisher in Abständen, sondern (werk-)täglich auf den neuesten Stand gebracht.

Weitere Links zum Thema:

The Genealogical Society of Utah http://www.gensocietyofutah.com/


Zwei Neue

Online-Ortsfamilienbücher Kettwig und Strehlen

Schon wieder ist ein neues Online-Ortsfamilienbuch fertig, diesmal Kettwig (Essen), für das Dieter Mättig (HDMaettig@aol.com) die Daten zur Verfügung gestellt hat. Auch der evangelischen Kirchengemeinde Kettwig gilt ein besonderer Dank für die Genehmigung, die Daten in dieser Weise zu verarbeiten und zu veröffentlichen.

Im Online-OFB sind 7.102 Personen erfasst. Es basiert vorwiegend auf dem ältesten Kirchenbuch der evangelischen Gemeinde Kettwig (heute Essen-Kettwig) in der Transkription von Dr. Günter Hoffmann (1927-1993). Das erste Kirchenbuch umfasst die Jahre 1636 bis 1672 mit Lücken vor 1641 und gegen Ende des Zeitraumes. Zu erreichen ist das Online-OFB Kettwig unter der URL: http://ofb.genealogy.net/kettwig

Ebenfalls neu ist das Online-OFB Strehlen. Ditmar Kühne hat in dieser niederschlesischen Datenbank 2.324 Personen erfasst. Zu erreichen ist das Online-OFB Strehlen unter der URL: http://ofb.genealogy.net/strehlen (Herbert Juling)


Hilfe für Einsteiger

FAQ de.sci.genealogie

Seit kurzem ist auf dem deutschen Genealogieserver eine neue FAQ-Seite (Liste mit häufig gestellten Fragen) zu finden, die im deutschsprachigen Raum recherchierenden Ahnen- und Familienforschern Einstiegshilfen und Kontaktadressen anbieten möchte.

Entstanden ist diese FAQ aus einer Diskussion innerhalb der Newsgroup de.sci.genealogie. Pate zu dieser Idee war sicherlich die umfangreiche englischsprachige FAQ, die Jim Eggert regelmäßig in der multi-lingualen Newsgroup soc.genealogy.german verschickt. Durch diese FAQs können sowohl den Einsteigern in die Genealogie als auch denjenigen Genealogen, die im Umgang mit dem Use- und Internet noch wenig Erfahrung mitbringen, in gebündelter Form wertvolle Hinweise für den Anfang mit diesem spannenden Hobby gegeben werden. Gleichzeitig lässt sich vermeiden, dass Newsgroups und Mailinglisten immer wieder mit den gleichen Fragen überschwemmt werden.

Die FAQ behandeln neben allgemeinen Informationen über Newsgroups und Genealogie die Themen Archive, Ortssuche, Namenkunde, Zeitrechnung, Genealogie-Software und Methoden der Veröffentlichung eigener Forschungsergebnisse. Außerdem finden Neulinge Tipps für den Einstieg in die Ahnen- und Familienforschung und Literaturhinweise.

Die FAQ wird regelmäßig aktualisiert; das Änderungsdatum und die Versionsnummer sind am Seitenende vermerkt. Der Autor Christian Benz freut sich über Ergänzungsmitteilungen.

Zu finden ist die FAQ unter: http://www.genealogienetz.de/faqs/dsg-faq.html Weitere FAQ-Listen finden Sie unter: http://www.genealogienetz.de/faqs (kpw)

Software

Viele neue Ideen

Heredis 7.2

Hat Heredis, ein Genealogieprogramm aus Frankreich, schon bei seinem ersten Erscheinen auf Englisch im Jahr 2001 sehr erstaunt, so darf man jetzt wieder gespannt nach Frankreich blicken und beobachten, wie die neue Version am Markt aufgenommen wird.

Heredis verwendet ein Navigationssystem, durch das alle Dateneingabemasken von einer einzigen Bildschirmansicht aus immer im direkten Zugriff sind. Personen, Familien und Medien können in unbegrenzter Anzahl definiert werden. Zu allen Ereignissen (auch selbst definierten) können unbegrenzte Notizen eingegeben werden. Alle Namen und Orte werden in der Datenbank automatisch registriert und stehen für weitere Eingaben jeweils durch eine automatische Ergänzungsfunktion zur Eingabe neuer Datensätze zur Verfügung.

Das Programm bietet umfangreiche Suchmöglichkeiten. Alle Suchergebnisse können benutzt werden um die Suche zu verfeinern, Daten zu exportieren oder um persönliche Listen zu erzeugen. Heredis 7.2 bietet weiterhin eine integrierte Quellenverwaltung. Jeder mit einem Ereignis verknüpften Quelle kann auch eine Mediendatei (z. B. eine gescannte Urkunde) hinzugefügt werden.

Neu in Heredis 7.2 ist auch die Möglichkeit, eine 3D-Ansicht der Familie zu erzeugen. Eine ähnliche Funktion ist erstmalig mit Generations (deutsche Version: Mein Stammbaum 2.0) publiziert worden. Die 3D-Ansicht ermöglicht, recht komplexe Familienstrukturen besser zu visualisieren. Erweitert wird die 3D-Ansicht durch die Möglichkeit, jeder Person auch Bilder zuzuordnen.

Eine Publikation der erfassten Familienforschungsdaten unterstützt Heredis dergestalt, dass automatisch mit nur drei Klicks eine Internet-Website erzeugt werden kann. Hierbei ist sogar die 3D-Navigation enthalten, und auch alle sonstigen, ausgewählten Multimedia-Dateien werden automatisch in die Präsentation integriert.

Die englischsprachige Version wird in einer Standard- und einer Premium-Edition herausgegeben. Überraschend ist, dass die englischsprachige Standard-Version nun sogar kostenlos angeboten wird. Dabei ist der Funktionsumfang gar nicht einmal so dramatisch beschnitten wie bei vielen Testversionen genealogischer Programme üblich.

Heredis 7.2 bietet in der Premium-Edition eine große Palette vorgefertigter Ausgabemöglichkeiten (Vorfahren, Nachfahren, Sanduhr), die allesamt ohne Limit in der Anzahl der ausgegebenen Generationen sind. Hier ist auch der deutlichste Unterschied zur kostenlosen Standard-Edition zu finden. Alle Layouts können vielfältig an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, und alle erzeugten Grafiken lassen sich speichern und bei Neuaufruf weiterverwenden. Auch eine CD-Publikation der eigenen Familienforschung ist mit der Premium-Version möglich.

Dass die französische Classic-Version allerdings im Gegensatz zur englischsprachigen, kostenlosen Version ab 39,-- EUR und die französiche Pro-Version ab 109,-- EUR (statt 29 US$) kostet, kann nur mit Marketingstrategien erklärt werden. Es ist sicherlich nicht leicht, ein Genealogieprogramm aus Frankreich im US-Markt zu positionieren. Durch seinen Funktionsumfang und das sehr moderne Gesamtkonzept muss sich Heredis allerdings nicht vor den großen US-Programmen verstecken.

Am 9. Oktober soll laut Hersteller die MAC-OS X Version erscheinen. Screenshots kann man sich jetzt schon ansehen unter: http://www.myheredis.com/. Die MAC-OS X Version soll auch unter MAC-OS 9.1 laufen. Preise standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Wer nur deutschsprachige Software einsetzen möchte, muss auch nicht mehr lange warten. Wie die Redaktion der Computergenealogie auf Nachfrage beim Herausgeber der Software BSD-Concept erfuhr, wird in Kürze auch eine deutschsprachige Version von Heredis erscheinen. Datum und Preis standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Das Produkt befindet sich zurzeit im Beta-Test. Man darf auf jeden Fall schon gespannt sein!

System-Anforderungen: Windows 98, ME, 2000, XP, Pentium III oder höher, 32 MB Arbeitsspeicher, 27 MB freier Festplattenspeicher.

Preise der englischen Version: Classic-Edition: kostenloser Download; Premium-Edition: 29,90 US$ Weitere Informationen: http://www.myheredis.com (kpw)


Automatisch HTML-Seiten erstellen

GedVisual machts möglich

Mit GedVisual ist ein neues Programm verfügbar, das aus einer Gedcom-Datei automatisch HTML-Seiten für eine Publikation genealogischer Forschungsergebnisse im Internet erstellt. Die Benutzeroberfläche des Programms ist englischsprachig, aber die Ausgabe der HTML-Dateien kann auch auf Deutsch erfolgen.

GedVisual läuft auf Windows-PCs ab MS-Windows 98. Nach Herstellerangaben unterscheidet sich GedVisual vor allem in der erweiterten Ausgabemöglichkeit von Notizen, Quellen und Photos.

GedVisual arbeitet dabei grafisch familienorientiert. Das heißt, dass alle Beziehungen innerhalb einer Familie auf einer HTML-Seite dargestellt werden. Hintergrundbilder und einige Icons kann dann der Anwender auswählen.

GedVisual wird nach dem Sharewareprinzip vertrieben. Nach dem Download der Testversion können Sie sich registrieren lassen (Kosten: 15 €) und erhalten dann einen Code. Der Code beinhaltet die Freischaltung der vollen Funktionalität und Lieferung aller künftigen Updates.

Mehr Informationen und Download: http://www.gedvisual.com (kpw)

Vereine

Visitenkarte

Der Genealogische Kreis Siemens Erlangen

Der Genealogische Kreis Siemens Erlangen (GK) wurde im November 1963 als Freizeitgruppe der Kameradschaft Siemens Erlangen gegründet. Bei der Gründung wirkten maßgeblich ehemalige Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für Familiengeschichte im Kulturkreis Siemens in Berlin mit, die nach der Neuansiedlung von Siemens in Erlangen nach dort versetzt worden waren. Der GK ist überregional ausgerichtet. Die zurzeit 132 Mitglieder werden in vielfältiger Weise bei ihren Forschungen unterstützt durch:

  • Erfahrungsaustausch über Quellen und Darstellungsformen,
  • eine gut sortierte Spezialbibliothek mit zurzeit mehr als 5.200 Medien,
  • Mitgliedschaft in 16 genealogischen Vereinen und der DAGV,
  • Hilfestellung bei der Nutzung neuer elektronischer Medien,
  • drei leistungsfähige PC-Anlagen,
  • Internetanschluss,
  • drei- bis viermal pro Jahr erscheinende GK-Nachrichten.

Neben regelmäßigen wöchentlichen Treffen (jeden Donnerstag) in der Bibliothek gibt es eine GK-Gesprächsrunde, die sich etwa alle zwei Monate zu Diskussionen über bestimmte genealogische Themen trifft. Eine PC-Gruppe trifft sich ebenfalls etwa alle zwei Monate zum Gedankenaustausch. Unser PC-Wart steht in der Regel bei den wöchentlichen Treffen zu Hilfestellungen in PC-Fragen und bei dem von uns benutzten Genealogieprogramm GFAhnen zur Verfügung.

Schon früh hat sich der GK mit dem Einsatz von PCs in der Genealogie auseinander gesetzt:

  • 1984: Einsatz des im Umfeld des GK entwickelten Programmes Genisys
  • 1985: Einladung zu einer 2-tägigen Informationsveranstaltung "Mikrocomputer und Genealogisches Informationssystem" nach Erlangen; der Einladung an alle Mitglieder der DAGV folgten 25 Vertreter
  • 1985: Durchführung einer ganztägigen Veranstaltung "EDV in der Genealogie" auf dem Deutschen Genealogentag in Bremen
  • 1989: kostenlose Bereitstellung des bei uns entwickelten Programmes FAM für die Forscherkontakte an alle Mitglieder der DAGV
  • 1989-1990: Betreuung der Aktion Forscherkontakte durch den GK
  • 1990: Ausrichtung des Dt. Genealogentages mit verschiedenen EDV-Aktivitäten durch den GK in Erlangen.
  • Seit 1997: Beteiligung des GK an der Arbeitsgruppe zur Unterstützung des Programmautors von GFAhnen.

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Pflege, weitere Erschließung und der ständige Ausbau unserer Bibliothek. Die Schlagworte des EDV-Kataloges wurden kürzlich ergänzt bzw. überarbeitet. Das Auffinden bestimmter Bücher oder Zeitschriften wird neuerdings wesentlich erleichtert durch den Einsatz des bei der GFF (Gesellschaft für Familienforschung in Franken) entwickelten Programmes Namefinder. Von der neuesten GFF-CD (August 2003) ist u.a. der Büchereibestand des GK über den Namefinder abfragbar. Demnächst soll der umfangreiche Dublettenbestand unserer Bibliothek neu erfasst und als Excel-Datei für Interessenten zur Verfügung gestellt werden.

Nachdem der GK eine Freizeitgruppe von Siemens Erlangen ist, sind Mitgliedschaften auch im Wesentlichen auf Angehörige der Firma an diesem Standort beschränkt. Die derzeitige Intranetpräsentation im Siemens-internen Netz soll demnächst ins Internet verlegt werden. Der Jahresbeitrag für den GK beträgt 30€. (tl)

Zusammenkünfte und Öffnungszeiten der Bibliothek: Jeden Donnerstag 17-19 Uhr , Erlangen, Mozartstr. 57, Raum 312 (keine Postanschrift!)

Kontaktadresse und Postanschrift: Genealogischer Kreis Siemens z.H. Thomas Lonicer Annette-Kolb-Str. 6 91056 Erlangen

E-Mail: thomas.lonicer@t-online.de


Brücken über die Ostsee

Bericht über den 55. Deutschen Genealogentag

Das bewährte Team vom Potsdamer Genealogentag 2001 um Dieter Schubert und Mario Seifert aus Potsdam hat mit seiner Erfahrung und der Unterstützung des Vereins für Mecklenburgische Familien- und Personengeschichte mit den örtlichen Genealogen Peter C. Clemens und Karl-Heinz Steinbruch einen Genealogentag vorbereitet, der für alle Teilnehmer interessante Angebote mit Vorträgen, Führungen und Ausflügen eingeplant hatte. Zahlreiche ungenannte Mitarbeiter sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Wie immer waren in einer Ausstellung Anbietern von CDs, Büchern, Stammtafeln und Heraldik präsent, aber nur ein Genealogieprogramm-Anbieter (Ewald Wilck, GenProfi) präsent. Die Mormonen zeigten ihre Möglichkeiten im Internet und auf den CDs. Nur drei Vereine nahmen die Gelegenheit wahr, ihre Publikationen oder Angebote zu zeigen: AMF, MAUS und der Verein für Computergenealogie. Bei der MAUS konnte man erstmals einen Tagungsband des letzten Genealogentages in Bremen mit allen Vorträgen zum Preis von 12 € erwerben.

Zum Eröffnungsabend am Freitagabend war schon ein großer Teil der fast 300 Teilnehmer im Hotel Crowne Plaza angereist. Tagsüber gab es bereits Führungen im Landeshauptarchiv Schwerin und in der Stadt. Besonders beliebt waren die Nachtwächterführungen. Die Teilnehmer wurden begrüßt durch den Vorsitzenden der DAGV, Dr. Hermann Metzke, den Oberbürgermeister von Schwerin, Norbert Claussen, den Geschäftsführer des Hotels, V. Resetarits, und den Schweriner Kinderarzt Dr. Peter C. Clemens, der für seine "horizontale" Forschung nach lebenden Verwandten warb. Der anschließende Vortrag über "Schwerin - das Florenz des Nordens" war eine schöne Einführung in die Stadt und die Geschichte ihrer Residenz, die so herrlich in Seen eingebettet ist.

Eine besondere Attraktion waren die hervorragenden Präsentationen der skandinavischen Familienforscher, die sich im Ausstellungsraum vorstellten und auch in Vorträgen gemeinsam mit deutschen Referenten Brücken über die Ostsee schlugen. Die Schweden hatten einiges zu bieten, von denen wir hier nur träumen: Digitalisierte Kirchenbücher, die bei http://www.genline.com zugänglich sind und vorgeführt wurden, CDs mit den schwedischen Bevölkerungsregistern von 1890 und 1970 (acht Millionen Einwohner), dem schwedischen Ortsnamenbuch (400.000 Ortsnamen) oder die Datenbank aller zwischen 1950 und 1999 verstorbener Schweden (4,2 Millionen Personen) sind Angebote des schwedischen Familienforscher-Verbandes, dem Dachverband von 150 örtlichen Vereinen (http://www.genealogi.se, http://www.genealogi.net). Die Computergenealogen von DIS-Schweden, -Norwegen und -Dänemark hatten ebenfalls Vertreter entsandt. DIS-Schweden (http://www.dis.se) mit Sitz in Linköping ist mit 18.500 Mitgliedern in sechs regionalen Vereinen ein riesiger Verband. Er unterhält eine Datenbank zum Forscheraustausch mit ca. sieben Millionen eingereichten Daten von Schweden, die vor 1912 verstorben sind. Der Initiator der Kontakte über die Ostsee ist der Verein G-gruppen (http://www.g-gruppen.net) für Familienforscher im Ostseeraum unter der Leitung von Gustav von Gertten aus Stockholm.

In mehreren Parallelveranstaltungen wurden am Samstag und Sonntag Nachmittag Vorträge zu Archiven und Vereinen der Region, zur wendischen Familienforschung und dem Rahmenthema "Brücken über die Ostsee" sowie Schnupperkurse angeboten. In der HEROLD-Veranstaltung sprach Professor Dr. Eckart Henning über die Lage der historischen Hilfswissenschaften in Deutschland und Dr. Ludwig Biewer über wissenschaftliche Heraldik im 17. bis 19. Jahrhundert.

AgoFF und AMF hielten ihre Sondertagungen ab. In der Forscherkontakte-Sitzung berichteten Klaus-Peter Wessel und Jesper Zedlitz über die vorgesehene neue Mitgliederverwaltung, bei der überall die gleiche Kennung der Teilnehmer für alle Datenbanken vorgesehen ist. Anschriften-Korrekturen werden sofort in allen Datenbanken wirksam. Für das Genealogische Ortsverzeichnis wird in Zusammenarbeit mit den Genealogieprogramm-Herstellern eine Schnittstelle mit neuen Gedcom-Tags entworfen. In der CompGen-Sonderveranstaltung am Sonntagnachmittag erschienen trotz des späten Zeitpunkts fast 30 Teilnehmer um sich von Günter Junkers über die neuen Datenbanken des Vereins für Computergenealogie informieren zu lassen.

Der "geschäftliche" Teil mit der notwendigen jährlichen DAGV-Mitgliederversammlung wurde trotz umfangreicher Tagesordnung problemlos abgewickelt. 25 Vereine waren vertreten. Der Vorstand wurde nach den Berichten ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Für die Mitarbeit der Vereine an der Familiengeschichtlichen Bibliographie findet am 8.11.2003 um 15 Uhr in Hannover eine Sondertagung statt, das Thema Ortsfamilienbücher wird auf einer Tagung am 20./21.3.2004 in Thalbürgel in der Nähe von Jena behandelt. Der Vorsitzende, Dr. Hermann Metzke, berichtete ausführlich über den ersten Vorentwurf für ein Rechtsreformgesetz für das Personenstandsgesetz, in dem auch die Wünsche der Genealogen berücksichtigt werden sollten. Die notwendigen Satzungsänderungen wurden nach kurzer und sachlicher Diskussion verabschiedet.

Auf der Festveranstaltung am Sonntagvormittag im Renaissance-Theater wurde ein würdiger Rahmen geboten, der mit der Ansprache des DAGV-Vorsitzenden, Dr. Hermann Metzke begann. Lupold von Lehsten trug die Liste der verstorbenen Genealogen vor.

Der anschließende Vortrag von Privatdozent Dr. Peter C. Clemens war schon am Einführungsabend als "unterhaltsamer und nicht unbedingt ernst zu nehmender" Ausflug in die deutsch-jüdische Familienforschung angekündigt worden. Die in deutsch und englisch (für die von Dr. Clemens eingeladenen ausländischen Familienmitglieder) vorgetragenen Stammfolgen wurden per PC und Beamer projiziert. Das Ziel des Referenten war die Darstellung seiner mütterlichen Abstammung über die bekannte jüdische Familie Hinrichsen, die über Glückstadt in Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Schwerin gekommen war, bis zu den Ursprüngen, zu den Stammvätern in Portugal, die um das Jahr 1000 aus dem babylonischen Exil nach Marokko und Westspanien gekommen sein sollen. In der jüdischen Tradition spielt die Kenntnis von der Abstammung von einem der Söhne Jakobs, also einem der zwölf israelitischen Stämme, eine wichtige Rolle. Wer diesen Angaben vertraut, kommt schließlich zur Abstammung von Adam und Eva. Einzige Quelle dafür ist die Bibel. Manchmal verirrte sich der Referent in den überlangen genealogischen Nachfahrentafeln, die mit dem Genealogieprogramm Family Tree Maker erstellt worden waren. Ein zusammengefasstes "Handout" konnten die Teilnehmer, die den Theatersaal noch nicht aus stillem Protest verlassen hatten, am Ende mitnehmen. Wie weit da alles "richtig" ist, mag jeder selbst entscheiden. Ich halte es da mit den Bibelsprüchen: "...gewissen Leuten Einhalt zu gebieten, dass sie keine Irrlehren verbreiten und sich nicht mit Fabeln oder Geschlechtsregistern befassten, die nur mehr Streitereien hervorbringen als dem auf dem Glauben gegründeten Heilsplan Gottes dienen." (1. Tim. 1,3-4) Oder: "In törichte Auseinandersetzungen dagegen und Stammbaumfragen und Zänkereien und Streitigkeiten über das Gesetz lass dich nicht ein; sie sind ja unnütz und zwecklos." (Titus 3,9) (gj)


Jubiläum

3. Norddeutsche Computergenealogie-Börse

Der Niedersächsische Landesverein für Familienkunde feiert in diesem Jahr sein 90jähriges Bestehen und kann auf eine lange Tradition mit interessanten Mitgliedern, anregenden Exkursionen und vielen Publikationen zurückblicken. Anlässlich dieses Jubiläums richtet der Verein die 3. Norddeutsche Computergenealogie-Börse in Hannover aus. Besucher können sich im Freizeitheim Vahrenwald über die Arbeit rund um die Familienforschung informieren.

Am 8.11. 2003 werden Ihnen die folgenden Vereine, Organisationen und Aussteller ihre genealogischen Projekte und Produkte vorstellen:

- Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft e.V. - Genealogische Gesellschaft Hamburg e.V. - Heraldischer Verein "Zum Kleeblatt" von 1888 zu Hannover e.V - Die "Maus", Gesellschaft für Familienforschung e.V., Sitz Bremen - Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e. V. - Osnabrücker genealogischer Forschungskreis e.V. - Pommerscher Greif e. V. (Verein für pommersche Orts- und Familienforschung) - Upstalsboom-Gesellschaft für historische Personenforschung und Bevölkerungsgeschichte in Ostfriesland e.V. - Verein für Computergenealogie e.V - Verein für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte e.V. - und natürlich der Niedersächsische Landesverein für Familienkunde e. V.

Ferner werden folgende Softwarefirmen/-produkte vertreten sein:

- Dynas-Tree - Gen Plus - GES-2000 - Pro-Gen - Gen-CD´s - Genealogie-Service.de

Ort und Zeit: 3. Norddeutsche Computergenealogie Börse von 10:00 bis 17:00 Uhr im Freizeitheim Vahrenwald, Vahrenwalder Straße 92, 30165 Hannover. (gf, bw)

Kaleidoskop

Termine

Für den Monat Oktober sind 34 genealogische Termine in Ankum, Bensheim, Berlin, Bremen(3x),Dortmund(2x), Dresden, Düsseldorf(2x), Flensburg, Gladbeck, Hamburg(2x), Hanau(3x), Hannover, Hildesheim, Höchst-Hummetroth, Kaarst-Vorst(2x), Kassel, Kiel, Mechernich-Kommern, Münster, Norderstedt, Oldenburg, Osnabrück(2x), Raunheim, Rickling und Sindelfingen im "genealogischen Kalender" eingetragen. Die Inhalte der Veranstaltungen, sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie unter http://www.genealogy.net/gene/kalender.html.

Umfrage

Im letzten Monat wollten wir von Ihnen wissen: "Wo leben Sie"? Die größte Gruppe unserer Leser mit 33 Prozent lebt in dem Bereich, den wir als "Deutschland Mitte West" bezeichnet haben, in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland. An zweiter Stelle folgen mit 22 Prozent die "Südstaaten" Bayern und Baden-Württemberg, an dritter mit 16 Prozent der Norden mit den Küstenländern, Hamburg und Bremen, und an vierter Stelle mit 14 Prozent der Osten (ohne Mecklenburg-Vorpommern) einschließlich Berlin. Diese Region ist gegenüber ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung etwas unterrepräsentiert, während die Leserschaft ansonsten etwa die regionale Verteilung innerhalb der Bundesrepublik hat.

Spärlich ist die Leserschaft der CG in den deutschsprachigen Nachbarländern: Nur vier bzw. drei Prozent unserer Leser leben in der Schweiz oder Österreich. Ebenfalls drei Prozent leben im restlichen Europa, immerhin fünf Prozent in den USA und Kanada und ein Prozent verteilt sich auf den Rest der Welt. An der Umfrage haben bis Redaktionsschluss 1.385 Leser teilgenommen.

In unserer neuen Umfrage fragen wir: "Wie alt sind Sie?"

Stimmen Sie gleich mit ab unter http://www.computergenealogie.de.