Genannt (bei Familiennamen)

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Version vom 3. Oktober 2005, 17:00 Uhr von Ernestus (Diskussion • Beiträge) (Literaturhinweise von Hans-Dieter Hibbeln aus Compgend-L)
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In manchen Gegenden findet man in Quellen Namensformen wie "Wittorf genannt Lehmann" oder "Heimbach genannt Göthe". Dafür gibt es - regional - verschiedene Gründe:

  • Uneheliche Geburt

Jörg Huesmann zitiert das Beispiel seines UrUrUrgroßvaters Wilhelm Rudolf Wittorf gen. Lehmann (* 12.11.1857 in 25704 Meldorf/Schleswig- Holstein), der unehelich geboren worden ist. Der Vater hieß Wilhelm Lehmann, die Mutter Dorothea Wittorf. Allerdings heirateten die beiden nicht, so erhielt er dann den Nachnamen "Wittorf genannt Lehmann".

  • Hofnamen

In Westfalen ist jedoch eine andere Möglichkeit wahrscheinlicher. Hatte ein Hof keinen männlichen Erben, so sollte bei der Heirat der Hoferbin der Hofname nicht verloren gehen. Der Hofname ging an den einheiratenden Mann über. In amtlichen Schreiben/Urkunden erschien sein ursprünglicher Familienname, an den "genannt ..." drangehängt wurde (Beitrag von Klaus Stahl).

(nach Beiträgen aus der Mailing-Liste Compgend-L)

Literatur

zu den hier nur sehr vereinfacht dargestellten Hofnamen bzw. "genannt"-Namen in Westfalen und Lippe

(Hinweis von Hans-Dieter Hibbeln, Detmold)

Lippe

Wolfgang Loos Die "Versteinerung" der Familiennamen im früheren Fürstentum Lippe. In: Lippische Mitteilungen, Bd. 42 (1973)

Westfalen

Wolfgang Loos Die westfälischen Hofnamen. In: Das Standesamt, 4/68, S. 108 - 112

Internetlinks