Memel/Marienkirche
Geschichte
Die älteste Kirche der Stadt hieß zunächst Marienkirche (1291 urkundlich erwähnt) und wurde vom Bischof von Kurland in der Nähe der Memelburg errichtet. Sie wird gleichzeitig mit einer Johanniskirche erwähnt. Die Marienkirche brannte 1679 beim Schwedeneinfall ab und wurde 1696-1706 an nördlicherer Stelle wieder aufgebaut. Sie maß 123´4´´ in der Länge und 76´in der Breite. Sie war dreischiffig mit je vier Mittelpfeilern und je zwei Eckpfeilern errichtet und hatte fünf Joch achtteilige Sterngewölbe. Diese Kirche brannt 1854 ab und wurde 1856-58 als dreischiffige Hallenkirche im Rundbogenstil wieder errichtet. Aus Geldmangel erhielt der Turm lediglich einen Notabschluss. Durch das Vermächtnis eines Memeler Bürgers wurde nach vorliegenden alten Plänen die Kirche 1864 vollendet. Friedrich Wilhelm IV. soll fünf Giebel an beiden Seiten eingezeichnet haben und dem Magdeburger Dom nachempfunden worden sein.
Quelle: Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 87f