Rittergut Eisbergen

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis_Minden-Lübbecke > Porta Westfalica > Eisbergen > Rittergut Eisbergen

Lage

Früherwähnung

Name

1029 „Egisberen"; 1033 „Egisberun"; 1055-80 „Egisbergun";1151 „Eisbergen"; 1220 „Eis¬berge"; 1224 „Eysberge"; 1264 „Eysperch"

Pfarrei in Eisbergen

  • 1277 .,parochia Eisberge" .
  • 1271 Bernhardus rector ecclesiae i. Eisbergen.

Grundherrschaft

Familienname

1200 Lutbertus v. Eisbergen

Status

Frühere Besitzer

1396 Rittergut Eisbergen, Eigentümer Florecke von Zersen genannt.

Erbschaftsstreit

1660-1662 Streiterei des Hans Adam von Zerssen mit dem Obristen von Wendt zu Crassenstein und dessen Schwiegersohn Wilhelm Friedrich von Kalkum gen. Leuchtmar wegen des adeligen Hofes zu Eisbergen und der in diesem Streit entstandenen Beleidigungen.

Fortgesetzt wurde dieser Erbschaftsstreit zwischen Joh. Herm. Burkhard von Zersen und Luise Wilhelmine Charlotte von Leuchtmar, welche mit Jakob Friedr. von Ketteler verheiratet war. Dieser Streit um die Abtretung des Lehn- u. Stammgutes Eisbergen mit Zubehör dauerte von 1694 bis 1717 und beschäftigte bis hin zum Reichskammergericht zahlreiche Gerichte. Es ging um die Hinterlassenschaft des Heinr. Julius von Zersen (+1648) und später seiner Wittwe Klara Anna geb. von Zersen.

Familie von Schellersheim

  • 1747 erwarb der Stiftshauptmann von Quedlinburg, der Geheimrat Paulus Andreas Freiherr von Schellersheim, das Gut, um für sich und seine Gattin Benedikte Luise von Hammerstein einen Altersruhesitz zu schaffen. Das Gut ist bis heute im Eigentum dieser Familie.

Brand, Archivverlust

Bei einem Brand im Jahre 1911 wurde das Herrenhaus völlig zerstört, das gesamte Archiv der Familie wurde hierbei vernichtet.

Umgestaltung

Man geht heute davon aus, dass die Gutsanlage ab 1747 durch die Familie von Schellersheim vollständig umgestaltet wurde. Ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie die Orangerie stammen aus dieser Zeit. Das Herrenhaus wurde 1912 nach dem Brand des Vorgängerbaus als repräsentativer Sandsteinbau mit historisierenden Jugendstil-Elementen gebaut. Die zentralen Wirtschaftsgebäude wurden 1930 gebaut. Vor dem Herrenhaus stehen zwei barocke Frauenskulpturen, die im Sockel auf 1783 datiert werden. Ebenfalls erhalten ist eine Vase auf Sockel aus der gleichen Zeit.

Orangerie

Hervorzuheben ist die Orangerie. Es handelt sich um eine für den Raum ungewöhnlich große Orangerie. Der rechteckige Fachwerkbau mit Walmdach weist zur Südseite 15 Fensterachsen auf, die die gesamte Fassade einnehmen. Der Eingang liegt am Ostgiebel auf der dem Herrenhaus zugewandten Seite. Die Orangerie wird um 2009 als Lagerraum genutzt.

Eiskeller

Bemerkenswert ist ein gut erhaltener Eiskeller in Form eines künstlichen Hügels am Nordwestrand des Parks.

Bibliografie

  • Bau- u. Kunstdenkmäler Kreis Minden.
  • Häming Josef: Die Martrikel der ritterschaftlichen Güter in der Prpvinz Westfalen in „Westfälische Quellen u. Archivverzeichnisse Band 13 (1987) ISSN 0722-3870
  • Westfalenlexikon

Archiv

  • Staatsarchiv Münster, Reichkammergerichtsakten, L359/1435
    • Darin: Genealogie der Fam. von Zersen, Liste der Eingesessenen zu Eisbergen 1695, Pertinentien des Hauses Eisbergen 1693, Archivinventar mit Urkunden 1563-1567, Lehnsurkunden 1452-1557, Familienverträge….