Lötzen

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Hierarchie

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Einleitung

Lötzen liegt im prußischen Stammesgebiet Galinda. Die Ordensritter eroberten Galindien von Kreuzburg aus. Lötzen wurde nach der ersten Eroberung 1285 wieder zurückgewonnen und 1348 endgültig besiegt.

Urkundliche Erwähnungen:

  • 1335 - 1341 Letzenburg
  • 1340 in Lezcen
  • 1361 castrum Letczenborg
  • 1384 Wil man ouch vor Leczen
  • 1396 czu Leczen
  • 1418 Lötzen, Neudorf


Der Name bezieht sich auf die gefahrvolle Lage in diesem seenreichen Gebiet.

  • prußisch "lezuns" = auf- und untersteigen


Den heutigen Namen Gisycko verdankt die Stadt dem ostpreußischen Pfarrer Gustav Gisevius, der sich für polnisch-muttersprachlichen Schulunterricht eingesetzt hatte.


Einwohner

1939. 14.000



Wappen

Wappen Lötzen

Das Wappen zeigt in Blau drei übereinander rechtshin schwimmende silberne Bressen (auch Bleie genannt).


Allgemeine Information

Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Gumbinnen, [* 2] am Löwentinsee, am "Lötzener" Kanal [* 3] und an der Linie Pillau-Prostken der Ostpreußischen Südbahn, 120 m ü. M., hat ein Schloß, ein Progymnasium, eine Präparandenanstalt, ein Amtsgericht, Dampfschneide- und Mahlmühlen, Maschinen- und Seifenfabrikation, eine Lehrschmiede, Fischerei, [* 4] Getreide- und Holzhandel, Dampfschiffahrt und (1885) 5117 meist evang. Einwohner. (Meyers Konservations-Lexikon 1888, Bd. 10.)


Zum polnischen Namen: "Anders als in der polnischen Forschung dargestellt, handelte es sich beim Kampf um den polnischsprachigen Unterricht allerdings nicht um einen ´Kampf für das Polentum´, sondern um ein Aufbegehren aus bildungspolitischer Vernunft und Verantwortung. Vielmehr als die polonophilen Motive bestimmte der moralische Aspekt in der Sprachenfrage das Vorgehen von Pfarrern, Lehrern und Eltern. Nur eine ordentliche Erziehung in der Muttersprache konnte eine solide Grundlage für die Vermittlung religiöser Werte schaffen."....

"Geistige Mentoren des Sprachenstreits waren die masurischen Pfarrer Christoph Coelestin Mrongovius und Gustav Gisevius. Nachträglich erhob die polnische Masurenpropaganda und -forschung beide zu ´Aktivisten im Kampf für das Polentum Masurens´. Ihnen zu Ehren wurden 1945 Sensburg in Mragowo und Lötzen in Gizycko umbenannt. Beide Pastoren waren typische Vertreter ihres Standes, denn sie wiesen deutliche polonophile Neigungen auf, die sich allerdings auf die polnische Sprache und Kultur beschränkten, während sie als preußische Staatsbürger an ihrer Loyalität zum preußischen König keinen Zweifel ließen. Beide gehörten einer masurischen Pastorengruppe an, die sich der Notwendigkeit deutschen Sprachunterrichts nicht dogmatisch verschloss, sondern einzig und allein einen behutsamen Umgang mit der polnischen Schulsprache forderte."

(Quelle: Kossert, Andreas: Masuren, Ostpreußens vergessener Süden, Siedler, Berlin 2001, S. 152)

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Prußische Wehranlagen

  • Entlang der masurischen Seen gab es in der Umgebung von Lötzen etliche prußische Wehr- und Burganlagen, davon eine auf der Großen Werderinsel zu Lötzen, eine Wallburg direkt in Lötzen, die später mit dem Kreisgericht bebaut wurde und schließlich die Leczenburg auf der Landenge zwischen dem Löwentinsee und dem Kissainsee.
  • 1340 wurde hier eine Ordensburg erbaut, die Siedlung darum hieß anfangs Neuendorf, später setzte sich der Name Leczen durch.

Preußenzeit

1759 Lötzen wird von den Russen besetzt.

1762. Rußland und Preußen schließen noch während des Siebenjährigen Krieges, am 5.5.1762, den Friedensvertrag von St. Petersburg. Die Russen geben ohne Entschädigung die besetzten bzw. annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Lötzen wird wieder preußisch.

  • 1844 wurde mit dem Bau einer Festung begonnen, zu der der General von Boyen den Grundstein legte.



Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Persönlichkeiten

Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1748-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. in: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4, 1944. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

von Below, Eckard Friedrich, Kapit., zum Förster in Lötzen, 11./22.5.1759; zum Förster oder Hasenheger in Rudowken, 9./20.4.1762.

Dziengel, Andreas Julius, ehemaliger Amtmann in Rhein, zum Förster in Lötzen, 25.4./6.5.1762.

Gisevius, Johann, Prorektor in Lötzen, zum Diakon daselbst, 9./20.11.1760.

Kuberski, Gottfried, Diakon in Lötzen, zum Pfarrer daselbst, 13./24.1.1760. [* Lötzen 13.4.1722, Eltern: Landschöpp Andreas Kuberski, später Richter, dann Vicebürgermeister daselbst und Christina geb. Wedeke].

Salomon, Johann Ernst, Adeliger Gerichtsschreiber im Erbamt Deutsch-Eylau, zum Adeligen Gerichtsschreiber beim Justizkollegium in Lyck, 8./19.6.1761, [aus Lötzen].

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