Lomse (Königsberg)

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Königsberg 1809


Allgemeine Informationen

Die Lomse war ein östlicher Stadtteil von Königsberg und befand sich auf der gleichnamigen Insel zwischen Altem und Neuem Pregel. Die Lomse ist über die Holzbrücke mit der Altstadt, über die Honig- oder Dombrücke mit dem Kneiphof und über die Kaiserbrücke mit der Südstadt Haberberg verbunden.

Der Name ist prußisch zu deuten und weist auf sumpfiges Gelände: „lumpe, lumpsin“ (morastiger Ort, der bei Betreten zittert).


politische Einteilung/Zugehörigkeit.

kirchliche Zugehörigkeit

Kirchen

  • Die liberale Neue Synagoge in der Lindenstraße wurde von 1894 bis 1896 errichtet. Sie wurde 1938 in Brand gesetzt und nach dem 2. Weltkrieg abgerissen.
  • Das Jüdische Waisenhaus wurde 1861 gegründet. Der Neubau entstand 1904/05 und dient heute als Bürohaus.
  • Die evangelische Kreuzkirche in der Plantage wurde ab 1930 errichtet und erhielt eine Verblendung aus Cadiner Klinkern.


Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

Die Lomse gehörte bei der Stadtgründung zur Altstadt und war deren Speicherviertel. Den Anwohnern diente sie zur Errichtung von Ställen oder zur Bewirtschaftung eines Gartens. Die Bewohner des Kneiphofs beneideten die Altstädter wegen dieser Vorrechte und schlossen 1535 einen Vergleich mit ihnen, wonach die Altstädter sich verpflichten mussten, keine Häuser auf der Lomse zu errichten, eine Verpflichtung, die allmählich in Vergessenheit geriet. Wiesen und teils extrem niedrig liegende Gärten wurden von Entwässerungsgräben durchzogen. Erst Richtung Sackheim wurde das Land hügeliger und diente der Feldwirtschaft.

Die Lomse und ihre Brücken waren Teil des Königsberger Brückenproblems, einer mathematischen Fragestellung des 18. Jahrhunderts, die der Schweizer Mathematiker Leonard Euler 1736 mit einer frühen graphentheoretischen Methodik löste.

1738 wurde auf der Lomse das „Anatomische Theater“ gegründet. 1804 war die Lomse entlang des Weidendammes noch unterteilt in „Plantage“, „erste oder vordere Lomse“ und „zweite oder hintere Lomse“. Hier gab es den Ochsenmarkt und an öffentlichen Gebäuden den Schlachthof, ein Wachhaus und die Mehlwaage. Das „Kypeksche Institut“ für Studierende hatte einen großen Garten und ebenso wie die umliegenden Privathäuser einen vortrefflichen Ausblick.


Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Vereine

Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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